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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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schwieg kurz, und ich machte mich auf die Neuigkeiten gefasst.
    Â»Deinem Freund Antoine Marshall wird sie nicht gefallen.«
    Ich atmete erleichtert auf. Fast hätte ich L. A. umarmt, fing mich aber noch rechtzeitig. Ich bin von Natur aus keine Schmuserin, und es gab in dieser ganzen Sache eigentlich keinen Grund zur Freude. Ich wollte sicher nicht, dass Antoine Marshall die Berufungsverhandlung gewann, aber zu wissen, dass er verlieren würde, brachte mir meine Mutter nicht zurück. Es brachte das Leben nicht wieder in Ordnung. Bestenfalls war dieses Kapitel damit endlich abgeschlossen.
    Â»Das sind ja wohl gute Neuigkeiten.«
    Â»Das ist alles? Ich bin den ganzen Weg hier herausgekommen und habe mich zum Idioten gemacht – für diese Reaktion?« Er tat, als schmerze ihn das, aber mir war klar, dass er scherzte.
    Â»Ich weiß nicht, L. A. Es fühlt sich einfach so an, als gäbe es in dieser Sache niemals wahre Gewinner. Ich will es wohl einfach möglichst schnell hinter mich bringen.«
    Â»Verstehe. Ich habe keine Ahnung, wie du geschafft hast, bis jetzt damit zurechtzukommen. Und ich weiß, es bringt dir deinen Vater nicht zurück, aber zumindest hat das Gericht diesen Müll über Coopers Sinneswandel nicht geglaubt.«
    L. A. zog sein T-Shirt an und kniete sich dann hin, um mit Justice zu spielen. Ich fing wirklich an, diesen Kerl zu mögen. Er konnte weicher sein als ich ursprünglich gedacht hatte. Außerdem hatte er die Demütigung beim Kajakfahren besser weggesteckt, als es die meisten Typen getan hätten, die ich kannte.
    Es waren noch andere Leute da, die das Flussufer nutzten. Ein paar Bootsfahrer waren vom selben Punkt gestartet, den wir gerade benutzt hatten. Andere Hundebesitzer waren da; ein paar Typen warfen einen Football und tranken Bier dazu.
    Â»Ich muss noch über etwas anderes mit dir reden«, sagte ich L. A. »Ich wohne nicht so weit von hier, und wahrscheinlich gibt es von meinem Dad noch ein paar trockene Klamotten, die du anziehen könntest. Auch wenn sie vielleicht auf Bauchhöhe ein bisschen weit sind.« Ich lächelte.
    L. A. grinste. »J-Lo und ich würden uns geehrt fühlen.« Er ließ seine Grübchen sehen. »Na komm, Junge«, sagte er zu Justice. »Du fährst mit mir.«

    L. A. war ein guter Verlierer und trug eine Jeans von meinem Vater, die ihm viel zu weit, aber dafür auch viel zu kurz war. Ich gab ihm einen der Gürtel meines Vaters, den er zuzog und die Taille in Falten legte. Dann krempelte er die Hosenbeine bis zur Hälfte der Waden auf.
    Wir redeten am Küchentisch, beide Hunde lagen zu unseren Füßen. Zögernd erzählte ich ihm von Caleb Tates Drohung und was meine Recherchen zutage gebracht hatten.
    L. A. schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. »Glaubst du wirklich, dein Dad hatte etwas gegen die Richterin in der Hand?«, fragte er.
    Â»Ich weiß nicht. Aber ich weiß, dass diese Zahlen es so aussehen lassen, und sie geben Caleb Tate etwas, womit er arbeiten kann.«
    Â»Ganz zu schweigen davon, was das für den Ruf deines Vaters bedeutet«, sagte L. A. leise.
    Ich nickte, und wir saßen einen Augenblick schweigend da und dachten nach.
    Â»Antoine Marshalls Hinrichtung soll zwei Wochen vor Tates Prozessbeginn stattfinden«, sagte ich schließlich.
    An L. A.s Blick konnte ich ablesen, dass er sofort wusste, was auf dem Spiel stand. Wenn wir stillhielten und Antoine Marshalls Hinrichtung geschehen ließen, würde Tate uns im Prozess vernichten. Er würde der Jury von Richterin Snowden und den Informationen, die er mir gegeben hatte, erzählen. Er würde erklären, dass ich auf diesen Informationen gesessen und Marshalls Hinrichtung zugelassen hätte. Und dann würde er die Informationen benutzen, um seine eigene Geschichte über Rafaels Riveras Verrat zu untermauern.
    L. A. stand auf und starrte aus dem Fenster. Justice warf ihm einen Blick zu, legte den Kopf aber wieder auf die Vorderpfoten und schloss die Augen.
    L. A. dachte eine Weile nach und wandte sich dann zu mir um. »Jamie, du bist die Anwältin. Wenn diese Information über Snowden und deinen Dad vor Marshalls Hinrichtung herauskommt und die Richter ihm einen neuen Prozess zugestehen, kann dann die Zeugenaussage deines Vaters von vor elf Jahren als Beweis vorgelesen werden?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist das Problem. Die Strafverteidiger werden Einspruch

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