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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Manchmal gingen Schuldbekenntnisse schief, weil die Angeklagten zu dumm waren, um die richtigen Antworten zu geben. Vielleicht war das einer davon. Brown beschloss, dem Angeklagten etwas Hilfestellung zu geben.
    Â»Sie verstehen aber, dass ich Ihr Schuldeingeständnis nicht annehmen kann, solange Sie mit der Arbeit Ihres Anwaltes nicht zufrieden sind«, sagte Brown. Er klang, als gäbe er einem Fünfjährigen Nachhilfe. »Andernfalls könnten Sie auf unzureichende Vertretung durch Ihren Anwalt plädieren und in der Berufung den Deal für ungültig erklären.«
    Hazlett zuckte die Achseln. Seine eigene Freiheit interessierte ihn offenbar nicht besonders.
    Â»Also lassen Sie mich noch einmal fragen: Sind Sie zufrieden mit der Unterstützung durch Ihren Anwalt?«
    Diesmal wandte sich Hazlett seinem Anwalt zu und schnaubte. »Dieser Typ kennt nicht mal meinen Namen. Sehen Sie den Stapel Papier vor ihm, Richter? Er will nur diesen Aktenberg abarbeiten, damit er mit seinen Kumpels ein Bier trinken kann und nach Hause zu seiner Frau kommt. Wenn die Staatsanwaltschaft mir die Spritze geben wollte, würde er das auch in einen Deal aufnehmen! Als ich ihm gesagt habe, ich will eine Verhandlung, dachte ich, er macht sich in die Hose! Also: Nein, ich bin nicht zufrieden mit meinem Anwalt. Ich finde, der Staat Georgia lässt sich ausnehmen, wenn er diesem Kerl mehr als zwanzig Mäuse für meinen Fall zahlt.«
    Richter Browns Gesicht rötete sich. »Sind Sie fertig?«
    Â»So ziemlich.«
    Â»Gut. Dann machen wir zwei Dinge: Als Erstes werde ich Ihrem Anwalt erlauben, sich von dem Fall zurückzuziehen, und wir finden einen neuen Anwalt für Sie. Und Zweitens werde ich diesen Vergleich abweisen, und die Staatsanwaltschaft wird den Fall gegen Sie verfolgen und die höchste Strafe fordern, die das Gesetz hergibt. Ist das klar, Ms Brock?«
    Ich stand auf. »Glasklar.«
    Der Richter besprach ein paar Minuten lang die Modalitäten mit dem Pflichtverteidiger. Hazlett grinste, als er aus dem Gerichtssaal geführt wurde.
    Als die beiden nächsten Angeklagten ebenfalls ihre Deals sabotierten, wusste ich, da war etwas faul. Es war selten, dass auch nur eine Absprache in Rauch aufging. Aber drei hintereinander trotzten jedem Zufall. Aus irgendeinem Grund hatten die Angeklagten vereinbart, dass sie ihr Glück mit einem Prozess versuchen wollten. Das hatte ich weder je zuvor erlebt noch davon gehört. Die Pflichtverteidiger fingen an zu tuscheln, und der Gerichtsdiener setzte sich aufrechter hin und machte Notizen. Da alle zwölf Angeklagten zusammen in derselben Zelle auf die Verhandlung gewartet hatten, nahm ich an, dass einer von ihnen unzufrieden war mit seinem Deal und durchsetzungsstark genug, die anderen zuüberreden, ihre Absprachen ebenfalls abzulehnen. Hazlett war der wahrscheinlichste Kandidat.
    Als nacheinander fünf Angeklagte ihre Deals ablehnten, ging Richter Brown die Geduld aus. Beim Nächsten verzichtete er auf jede Einleitung.
    Â»Haben Sie vor, die Absprache, die für Sie getroffen wurde, anzunehmen oder abzulehnen?«, fragte er den Angeklagten, noch bevor ich die Grundlagen des Falls zusammenfassen konnte.
    Der überraschte Angeklagte stand auf. »Ich habe meine Meinung geändert, Euer Ehren.« Der Mann starrte auf den Boden, als schämte er sich dafür.
    Â»Der Nächste!«, sagte Brown.
    Die Überraschungen nahmen kein Ende. Der neunte Angeklagte des Morgens, ein junger Mann namens Ronald Powell, hatte zugestimmt, sich wegen Totschlags im Straßenverkehr schuldig zu bekennen. Er hatte bereits zwei Anklagen wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss, und diesmal war das Ergebnis seiner Trunkenheitsfahrt der Tod seines Kumpels gewesen.
    Powell war angemessen reuig und hatte für eine leichte Strafmilderung eingewilligt, sich schuldig zu bekennen.
    Â»Bekennen Sie sich schuldig und nehmen den Vergleich an, den Ihr Anwalt für Sie ausgehandelt hat, oder haben Sie auch vor, sich aus Ihrem Deal herauszuwinden?«, fragte Richter Brown.
    Powell stand zitternd auf. »Nein, Euer Ehren. Ich habe getan, wofür ich angeklagt bin, und ich werde mir das nie verzeihen. Ich will den Deal immer noch annehmen.«
    Der Gerichtsdiener hörte auf zu tippen, und selbst der Gerichtsreporter wirkte überrascht. Ein Schuldeingeständnis, das vielleicht tatsächlich standhielt!
    Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so

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