Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Siger
Vom Netzwerk:
Oxycodon-Konzentration und mit der vierzehnthöchsten Codein-Konzentration.«
    Bis hierhin war O'Learys Aussage unangreifbar, das wusste ich. Doch ich wollte, dass sie einen Schritt weiter machte, denn alle waren sich einig, dass Rikki Tate an einer Überdosis Drogen gestorben war. Die Frage, die wirklich zählte, war, ob es Selbstmord oder Tod durch Vergiften war.
    »Wie lange hatte Rikki Tate bereits Oxycodon und Codein eingenommen?«
    »Das ist schwer zu sagen. Den Haartests nach, die ich vorhin beschrieben habe, ist klar, dass sie ein halbes Jahr lang eine gewisse Menge an Oxycodon und Codein eingenommen hatte. Natürlich enthielten die distalen Segmente des Haares – die Abschnitte, die am weitesten von ihrem Kopf entfernt waren – viel niedrigere Mengen an Oxycodon und Codein.«
    Ich ging jetzt zu einem neuen Beweisstück über – es würde ein zentraler Punkt unserer Beweisführung sein. »Gibt es Wege, Drogenmissbrauch weiter als ein halbes Jahr in die Vergangenheit hinein nachzuweisen?«
    Dr. O'Leary rutschte auf ihrem Sitz herum, ich hatte das Gefühl, sie brauchte eine Zigarettenpause. Aber vorher wollte ich dieses wichtige Beweisstück besprechen.
    »Absolut. Nachdem Sie auf dem Computer des Angeklagten den Hinweis auf den Fall Van Wyck gefunden hatten, und nachdem Detective Finnegan mit Zeugen gesprochen hatte, die sagten, Mr Tate habe …«
    »Einspruch!« Tate war aufgesprungen. »Das ist Hörensagen.«
    »Stattgegeben«, entschied Richter Brown.
    Ich wusste, das konnte passieren, aber ich hoffte, die Geschworenen verstanden, worauf ich hinauswollte. Und ich hoffte, sie würden sich an mein Eröffnungsplädoyer erinnern – dass es Caleb Tate gewesen war, der vorgeschlagen hatte, seine Frau solle sich die Haare schneiden.
    »Was haben Sie getan, falls Sie etwas getan haben, um festzustellen, ob Rikki Tate seit mehr als einem halben Jahr diesen Drogen ausgesetzt war?«
    Dr. O'Learys Augen blitzten auf, und sie lächelte kurz. Das liebte sie –diese subtilen Katz-und-Maus-Spiele im Gerichtssaal. »Tja, für den Fall, dass jemand Rikki Tate überredet hatte, sich die Haare abschneiden zu lassen, damit wir nicht feststellen konnten, ob sie länger als ein halbes Jahr vor ihrem Tod Drogen genommen hatte …«
    Caleb Tate war sofort wieder auf den Beinen und sah angewidert drein. »Kommen Sie, Euer Ehren, das ist doch reine Spekulation!«
    Richter Brown sah leicht amüsiert aus, aber er wandte sich an Dr. O'Leary. »Doktor, halten Sie sich bitte an die Fakten. Ich gebe dem Einspruch statt und bitte den Gerichtsdiener, Dr. O'Learys letzte Antwort zu streichen.«
    »Entschuldigung, Euer Ehren«, sagte Dr. O'Leary. »Also, ich habe jedenfalls vorgeschlagen, die Fingernägel des Opfers zu testen. Rikki hatte relativ lange Fingernägel, und ich dachte, wir könnten Testergebnisse bekommen, die bis zu einem Jahr zurückreichen. Man macht im Grunde dasselbe wie mit Haaren – sie werden fein gemahlen und durch einen Gas-Chromatografen geschickt.«
    »Wurden im Fall Van Wyck Fingernägel getestet?«, fragte ich.
    »Nein. Also konnte jemand, der die Fallakte gelesen hat, nicht unbedingt wissen, dass wir länger als sechs Monate zurückgehen können, indem wir die Fingernägel testen.«
    Tate stand auf, beschloss dann aber offenbar, dass es nichts nützte. Er setzte sich wieder.
    »Und was haben Sie bei der Untersuchung der Fingernägel gefunden?«
    »Tja, man muss verstehen, dass wir die Fingernägel von der Nagelhaut aus in verschiedene Abschnitte unterteilt haben. Anders ausgedrückt: Wir haben sie in Stücke geschnitten, die im letzten halben Jahr und in dem halben Jahr davor gewachsen sind. Die Ergebnisse zeigten sehr niedrige Mengen, Spuren, von Oxycodon und Codein in den Fingernagelabschnitten, die mehr als ein halbes Jahr alt waren. Anders ausgedrückt: Irgendwann im Zeitfenster um die sechs Monate vor ihrem Tod stieg die aufgenommene Menge an Oxycodon und Codein plötzlich dramatisch an.«
    »Haben Sie Promethazin in den Fingernagelabschnitten gefunden, die dem Zeitraum von einem halben Jahr bis zu einem Jahr vor ihrem Tod entsprachen?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Haben Sie irgendwelche anderen Drogen gefunden, die Sie nicht erwartet hatten?«
    »Ja. Wir fanden Spuren von Morphin.«
    »Morphin?«
    »Ja. Das hat mich auch überrascht.«
    »Konnten Sie daraus irgendwelche Schlüsse ziehen?«
    Dr. O'Leary wandte sich an die Geschworenen. Zeit für die Pointe.
    »Es schien mir eindeutig, dass jemand in den

Weitere Kostenlose Bücher