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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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plötzlich Hilmar vor ihnen. Sein Gesicht war grau vor Sorge und in seinen Augen loderte Panik.
    „Die Spur endet vor einer Klippe“, knurrte er.
    „Nestalor hat sie“, sagte Philip. „Wahrscheinlich“, fügte er hinzu.
    Hilmars Gesicht wurde eine Spur fahler. Er bedeckte seine Augen mit der Hand. Für einen Moment befürchtete Philip, er würde in Tränen ausbrechen, aber als er seine Hand sinken ließ, waren seine Augen hart und kalt. Seine Lippen nicht breiter als ein Strich. Jeder Muskel seines Gesichts in Spannung. Er sah seine kleine Schar prüfend an. „Wo sind Frode, Ulf und Holgar?“
    „Frode sucht die anderen beiden, sie kommen zum Ebelsberg.“ Philip rückte unruhig im Sattel hin und her.
    „Wir reiten getrennt“, entschied Hilmar. „Olaf, Frendar, Rudger, ihr reitet mit Philip. Versucht unterwegs bei den Leuten in den Dörfern herauszufinden, was sie wissen. Nehmt jeden mit, der bereit ist zu kämpfen. Wir holen die Ratte aus dem Nest.“
    Philip sprengte sofort los, in die Richtung, in der er den Ebelsberg vermutete. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Lu drängte sich an die Spitze des Zuges. Seine Ohren waren ständig in Bewegung, als ob er jedes Geräusch im Wald aufnehmen wollte. „Wenn wir uns hier etwas weiter rechts halten, müssten wir auf einen Weg kommen, der durch die südlichen Täler führt. Dann kommen wir auch an mindestens drei bis vier Dörfern vorbei“, schlug Olaf vor, der zu Philip aufgeschlossen hatte.
    „Wir müssen schnell sein.“ Philip atmete schwer.
    „Wir werden schnell sein. Ich war mit Rudger im Herbst einige Wochen an der Grenze der Säbelau. Wir kennen einige Männer, die hier leben. Wenn wir am Ebelsberg ankommen, werden wir viele sein. Viele mehr als Nestalor erwartet.“
    Nach kurzer Zeit erreichten sie den Weg. Da sie sich nicht mehr mit den Widrigkeiten eines wilden Waldes abmühen mussten, kamen sie deutlich schneller voran.
    Im ersten Dorf fiel Rudger zurück. Die anderen ritten mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Die Straße schlängelte sich einen Hang hinauf, und als Philip einen Blick nach unten warf, sah er bereits eine kleine Reiterschar, die ihnen folgte.

    Als sie am Fuße des Ebelsberges ankamen, wurde es bereits dunkel. Philip schätzte, dass etwa fünfzig Männer ihm folgten. Er brauchte einen Plan, wenn sie ihm von Nutzen sein sollten, aber er war noch nie auf dem Ebelsberg gewesen, und er wusste nicht, was ihn dort erwartete. Er richtete sich in den Steigbügeln auf.
    „Die Tochter des Grafen von Weiden ist entführt worden“, sagte er. „Wahrscheinlich befindet sie sich in der Gewalt von Nestalor Wasoro. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Gibt es Höhlen oder Gänge in diesem Berg?“
    Keiner schien das so recht zu wissen.
    Philip deutete auf die Männer zu seiner Rechten. „Ihr sucht den Berg ab“, entschied er. „Die andern folgen mir hinauf zum Turm. Leise!“ Was ihm fehlte, waren die Ohren eines Elben. Wo sollte er nur suchen? Wie sollte er Arina finden?
    Etwa zweihundert Schritte vor dem Turm ließen sie ihre Pferde stehen. Drei Männer blieben zurück, um sie ruhig zu halten. Lu jedoch weigerte sich, bei den Pferden zu bleiben. Mit aufgestellten Ohren setzte er seine Hufe vorsichtig in den Schnee.
    Hinter einigen Fenstern des Turms flackerte fahles Licht. Der Turm hatte nur eine einzige Tür, und auf der Nordseite eine Kellerklappe. In den Häusern, die Menschen bewohnten, gab es aus dieser Art von Kellern keinen direkten Weg ins Haus, aber ob das auch auf Türme von Zauberern zutraf, wusste Philip nicht. Lu schien kein Interesse an dem Keller zu haben. „Schaut nach, was dort drin ist. Sucht nach einem weiteren Eingang in den Turm.“
    „Was hast du vor?“, flüsterte Olaf.
    „Ich will dort hinein.“ Philip deutete auf den Turm. „Pass ich durch die Fensterluke?“
    „Du schon, ich bestimmt nicht.“ Olaf grinste.
    „Lu, ich brauch deine Hilfe.“ Philip schob den Esel an die Mauer heran.
    „Warte“, flüsterte Olaf. „Ich lock den Zauberer zur Türe.“
    Philip nickte und stieg auf den Rücken des Esels. Wenn er sich streckte, erreichte er das Fenstersims. Er packte zu und zog sich hoch. Seine Füße scharrten über die Wand. Bevor er sein Knie oben hatte, hörte er das Donnern des Türklopfers.
    „Hallo! Ist jemand zuhause?“ Erneut krachte das Metall gegen das Holz. Beim nächsten Schlag zertrümmerte Philip das Fenster. Er klemmte sich durch die enge Luke, stieß sich ab und sprang hinunter in den

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