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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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abbringen. „Der spinnt“, flüsterte er Jacob zu, aber der versetzte ihm einen Tritt vors Schienbein.
    „Eine halbe Stunde Fußmarsch in die Richtung, steht eine große Eiche“, sagte Josua. „Dort können wir rasten.“
    Johann lachte, dass er sich den Bauch halten musste. „Der kann mit Bäumen reden“, gluckste er.
    „Wenn du nicht so blöde Lachen würdest, könntest du sie auch hören“, erwiderte Josua und grinste stolz.
    „Hast du wirklich verstanden, was sie gesagt haben?“, fragte Jacob.
    Josua nickte.
    Feodor warf Phine einen fragenden Blick zu. Phine zuckte mit den Schultern, in ihren Augen standen Tränen.

    Sie aßen eine Kleinigkeit zwischen den gewaltigen Wurzeln der Eiche. Johann, der Ungläubige, hatte sich in eine Nische in die Nähe des Stammes geklemmt und döste zufrieden. Auch die anderen schliefen in ihre Decken gerollt. Feodor setzte sich neben Phine und legte ihr den Arm um die Schultern.
    „Wir sind wirklich eine Gauklertruppe. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich euch schon früher in den Wald gebracht. Mein Sohn spricht mit Bäumen, meine Frau mit dem Wasser. Wer weiß, was in den anderen steckt?“
    „Wir sind ganz normale Menschen“, wehrte Phine ab.
    „Na klar. Ganz normale Menschen.“ Feodor grinste. „Das versuchst du, mir einzureden. Das redest du dir selbst ein, weil du dich davor fürchtest, was geschehen könnte, wenn sie davon wissen. Du solltest ihnen die Wahrheit erzählen, solange sie noch Kinder sind.“
    „Aber wie sollen sie jemals ein normales Leben führen. Wie sollen sie einen Platz im Leben finden, wenn sie in dem Wissen aufwachsen anders zu sein. Erst müssen sie erwachsen werden, ihren Platz finden, dann -“
    „Das sagte deine Großmutter, aber sie hatte nicht Recht damit. Schau dich an. Es gib so viel, was du kannst, stell dir vor, du hättest die Zeit gehabt, es früher zu entdecken.“
    „Ich hätte mich niemals getraut, dir in der Schmiede aufzulauern“, flüsterte Phine.
    „Du glaubst doch nicht wirklich, dass dir dieses Schicksal erspart geblieben wäre.“ Feodor lachte und zog sie näher an sich heran.
    „Du bist kindisch. Wir sitzen hier im Wald. Sind auf der Flucht vor einem mächtigen Zauberer und den Soldaten des Königs. Wir haben unser Heim verloren und wissen nicht wohin. Das ist kein Abenteuer!“
    „Nein“, erwiderte Feodor ernst. „Es ist Krieg und jeder Krieger sollte wissen, wo seine Stärken und Schwächen sind.“
    „Aber sie sind Kinder.“
    „Das wird den Zauberer nicht beeindrucken.“
    „Bedräng mich nicht Feodor. Ich muss es mir erst nochmal überlegen.“ Phine lehnte den Kopf an seine Brust. Sie war so schrecklich müde, aber auch so aufgewühlt und getrieben, dass sie keine Ruhe fand.

    Trotzdem musste sie eingeschlafen sein. Irgendjemand bewarf sie mit kleinen Stöcken. Es gelang ihr kaum sich aus den Fängen des Schlafes zu befreien, aber die Stöckchen rieselten ununterbrochen auf sie herunter. Sie merkte, dass ihre Füße kalt waren und sie am ganzen Körper zitterte. Ein Schrei ließ sie aus diesem dämmerigen Halbschlaf hochfahren. Es war Josua.
    „Wir müssen weiter“, rief er.
    „Weiter?“, murmelte Johann.
    Phine und Feodor waren bereits auf den Beinen und sammelten ihre Habseligkeiten ein. Die Zwillinge luden sie auf den Wagen neben Lume´tai. Josua lief voran. Phine und Feodor zogen den Wagen.
    „Warte Josua, wir sind nicht so schnell“, rief Feodor.
    „Beeilt euch! Sie sind hinter uns her und es sind viele.“
    „Lauft voraus. Folgt eurem Bruder“, sagte Phine zu Johann und Jacob. „Seht euch nicht um.“
    „Und die Kleinen“, flüsterte Feodor, dem das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand.
    „Nate´re beschützt die Kleinen – wenn sie kann.“
    Sie liefen, so schnell sie konnten. Der Wagen rumpelte und schaukelte hinter ihnen her. Feodor sah immer wieder besorgt zurück, da er fürchtete, bei der rasanten Fahrt eines der Kinder zu verlieren. Aber die Zwillinge hielten sich gut fest und schienen sogar Freude an dem wilden hin und her Schaukeln zu haben.
    In der Ferne hörte man die Rufe der Reiter und manchmal sogar, das Klappern der Hufe und das Klirren des Pferdegeschirrs. Josuas Spur ging kreuz und quer, keiner konnte erkennen, warum er den Weg wählte, aber soweit sie es vermochten, folgten sie ihm. Die Bäume standen immer dichter, ein Durchkommen wurde immer schwieriger. Der Wagen holperte über eine lange Wurzel, es gab einen Ruck und Jaden rutschte von er Plane. Er

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