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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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kümmert sich um sie, zwei weitere sind bei dir.“
    Feodor drehte sich um und hob Lume´tai auf, dann legte er sie Alrand´do in die Arme.
    „Sie haben meine Frau.“ Er riss die Plane von dem Wagen und zog das Schwert und einen Bogen heraus. „Ich werde sie ihnen nicht überlassen.“
    „Du bist alleine, sie sind viele“, warnte Alrand´do. „Ich begleite dich.“
    Zwischen den Bäumen tauchte eine zweite Gestalt auf. Ihre Bewegungen waren geschmeidig, ihr Gesicht wunderschön.
    „Josephine fehlt“, sagte Alrand´do. „Der eine Junge ist verletzt.“ Er hielt ihr Lume´tai entgegen und ein Strahlen, schöner als Sonnenschein, erhellte ihr Gesicht.
    „Sternenglanz“, flüsterte sie.
    „Gehen wir deine Frau suchen“, sagte Alrand´do.

17. Im Kreis des Lichts
    Spät am Abend erreichte Vinzenz mit acht seiner Männer nach langer Fahrt Waldoria. Auf seinem Weg dahin hatte er unzählige Menschen getroffen, die an der gegenwärtigen Situation schwer zu tragen hatten und unter Existenznöten litten. Trotzdem konnte er nur wenige Verbündete für seinen Widerstand gewinnen. Die meisten Grafen und Barone verfügten kaum noch über genug Männer, für die anstehende Arbeit, von Kriegern ganz zu schwiegen. Viele waren zudem vor Angst wie gelähmt, und nicht geneigt, einen Kampf in Erwägung zu ziehen. Dennoch gab es auch solche, die nicht bereit waren, jedes Schicksal schweigend hinzunehmen und die die Nachricht von dem echten Königserben freudig aufnahmen. Jetzt schon waren zu allem entschlossene Männer unterwegs.
    Als Vinzenz jedoch die Heerscharen sah, die der König um Waldoria geschart hatte, wurde ihm angst und bange. Was hatte er einem solchen Heer entgegenzusetzen außer einer vagen Hoffnung und dem Mut der Verzweiflung. Er schimpfte über seine dilettantische Planung.
    Vor einigen Tagen war ihm zu Ohren gekommen, dass auch in Eberus, in der Stadt der Kirche, aufgerüstet wurde. Ob das eine gute oder eine schlechte Nachricht war, wusste er nicht. Darum hatte er zwei seiner Männer sofort dorthin geschickt. Sie sollten sich umsehen und ihm berichten. Nur einen Tag später, erfuhr er von Hilmars Aufbruch nach Süden. Doch auch bei dieser Nachricht war er sich nicht sicher, ob sie gut oder schlecht war. Agnus war jetzt allein.

    Es war früh am Vormittag, und es versprach ein düsterer Sonntag zu werden. Die Straßen von Waldoria wirkten wie ausgestorben, als Vinzenz sich auf den Weg machte, um eine Aufgabe zu erfüllen, die er lange genug aufgeschoben hatte. Zwischen dem Marktplatz und der Straße in der Philips Eltern wohnten, begegnete ihm kein Mensch. Er merkte, wie sein Unbehagen wuchs.
    Als er vor einigen Monaten nach Waldoria kam, hatte er den Besuch bei Philips Familie so lange aufgeschoben, bis es zu spät dafür war. Weil er allerdings seine Kutsche in der Stadt zurückgelassen hatte, hatte er auch diesen Besuch bis zu seiner Rückkehr verschoben. Die Sache war ihm unangenehm. Sie war ihm damals unangenehm gewesen und war es heute noch mehr. Was sollte er den Menschen sagen, die ihr Kind seit Monaten nicht gesehen hatten und auch keine Nachricht über seinen Verbleib hatten? Guten Tag, schöne Grüße von eurem Sohn. Ich glaube, es geht ihm gut, aber sicher weiß ich es nicht, denn ich habe ihn zuletzt vor einem halben Jahr gesprochen. Ansonsten ist er eifrig an der Planung eines Aufstands beteiligt, also kein Grund zur Sorge. Solche Sachen lagen Vinzenz nicht. Er konnte nicht mit fremden Menschen über persönliche Angelegenheiten sprechen. Egal ob es seine oder deren persönliche Angelegenheiten waren. Sobald Emotionen und Gefühle ins Spiel kamen, fühlte er sich des festen Bodens unter seinen Füßen beraubt. Aber er hatte Philip versprochen, mit seinen Eltern über die Elben und das Bündnis des Geheimen Schlüssels – dem er ja nun selbst angehörte – zu sprechen. Und auch wenn er nicht daran glaubte, dass er etwas erfahren würde, was ihm weiter half, so fühlte er sich doch verpflichtet. Trotzdem wünschte er sich ein letztes Mal, er könnte einfach einen Brief unter der Tür durchschieben und verschwinden.
    Am alten Wehrturm bog er in die Straße, die Philip ihm beschrieben hatte. Kein Wunder, dass in der Stadt kein Mensch zu sehen gewesen war. Halb Waldoria hatte sich in dieser Straße versammelt. Vinzenz ging vorsichtig näher. Wurde hier irgendetwas gefeiert? Aber sehr feierlich sah es nicht aus. Die Menschen scharten sich in stummem Entsetzen um ein Haus. Nur vereinzelt waren laute

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