Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
Vom Netzwerk:
Mund. Ich will doch nichts von der Tochter eines Grafen, also kann sie mich auch nicht abblitzen lassen.“
    „Ach nee, erzähl mal“, grinste Walter, setzte sich nun auf Philips Bett und schlug die Beine übereinander.
    „Da gibt es nichts zu erzählen!“
    „Philip, jetzt mal im Ernst. Du wirst morgen erwachsen. Hattest du denn schon mal ein Mädchen?“
    „Was heißt, hattest du schon mal ein Mädchen?“, fragte Philip skeptisch. Das Gespräch entwickelte sich langsam in eine Richtung, die ihm nicht willkommen war.
    „Ich spreche von Küssen, Streicheln, vielleicht ein bisschen mehr …“
    Philip zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte unwillig den Kopf.
    Walter atmete hörbar aus. „Junge, Junge. Und diese ganzen Mädchen, die dich anhimmeln, seit wir hier sind, hast du die schon mal bemerkt?“
    Philip drehte sich überrascht zu ihm um. „So ein Unsinn!“
    „Unsinn!“, rief Walter empört. „Sag mal, bist du blind. Ich dachte, du streifst deswegen dauernd in der Küche herum. Mach deine Augen auf. An jeder Hand könntest du fünf von ihnen haben, wahrscheinlich sogar gleichzeitig.“
    Philip wandte sich schnell wieder seiner Truhe zu, denn er spürte, wie sein Kopf zu glühen anfing, und wollte nicht, dass Walter auch darüber ein Liedchen sang.
    „Wir haben mit Agnus immer noch nicht über Leron´das und diesen Königssohn, der bei den Elben aufgewachsen ist, geredet“, wechselte er das Thema, hörte aber nicht auf, in der Truhe zu kramen.
    „Agnus hatte bisher auch keine Zeit dafür“, erwiderte Walter ausweichend. „Die Gelegenheit ist nicht günstig. Ich glaube, wir sollten noch eine Weile damit warten.“
    „Jetzt sind die Gnome erst mal vertrieben. Ich will nicht zu lange damit warten. Der Herbst steht vor der Tür. Leron´das ist bestimmt in Corona und hat die Nachkommen von König Philmor vielleicht schon gefunden. Wenn Agnus uns unterstützt und eventuell auch noch der Graf von Weiden und der von Hohenwart … Ich könnte hinreisen und es ihm berichten“, argumentierte Philip.
    „Soll ich dir etwas sagen?“ Walter saß auf dem Bett, die Hände hingen tatenlos herab und seine Mine war besorgt. „Ich habe Angst davor, dass Leron´das wirklich finden könnte, was er sucht. Weißt du, was das heißt? Es gibt Krieg. Niemals wird der König seinen Thron räumen.“
    „Für uns hat der Krieg doch schon begonnen …“, behauptete Philip.
    „Nein! Du weißt nicht, was Krieg ist. Das Schlachtfeld von Gora habe ich gesehen, dabei war das gar kein wirklicher Krieg, sondern bloß ein kleiner Bauernaufstand. Die Toten sind nicht das Schlimmste. Heute noch höre ich die Schmerzensschreie, derer, die Arme oder Beine verloren haben und deren Verletzungen erst nach einigen Tagen zum Tod geführt haben. Ich fürchte mich vor dem Krieg.“
    „Hast du gekämpft?“, fragte Philip. „Nein, aber ich habe einen Zauberer getötet.“ Walter betrachtete seine Handflächen, als ob immer noch Blut dran kleben würde.
    „Du hast uns allen damit das Leben gerettet.“ Philip legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Komm, lass uns die Damen betören.“

    Spät in der Nacht verkündete das Klirren von Sporen auf dem Holzboden, dass Agnus und die beiden Grafen auf den Erses Berg zurückgekehrt waren. Philip lauschte ihren gedämpften Stimmen und fragte sich, ob ihre Reise gut verlaufen war. Er nahm sich vor, Agnus gleich am Morgen danach zu fragen, doch er traf ihn erst am Abend, als das Fest begann.
    Der Baron zupfte immer wieder heimlich an seiner Festtagskleidung, machte aber ansonsten einen zufriedenen Eindruck. Auf dem Ebelsberg war also alles gut gegangen, folgerte Philip. Das hieß, dass nun endlich der Zeitpunkt gekommen war, an dem er mit Agnus und am besten auch mit den beiden Grafen über Leron´das´ Aufgabe sprechen konnte.
    In seinem Bauch machte sich ein eigenartiges Gefühl breit, als ihm klar wurde, wer diese drei Männer waren und was er mit ihnen besprechen wollte. Ob sie ihm überhaupt Glauben schenken würden? Schließlich war er nur der halbwüchsige Sohn eines Schmieds und sie die Herren über ein Viertel der Fläche des nördlichen Ardelan. Jeder von ihnen war berechtigt, Recht über ihn zu sprechen und das, was er besprechen wollte, war nicht weniger als Hochverrat und forderte den Bruch all ihrer Verträge mit dem König.
    Aber hatten sie sich nicht schon gegen den König gestellt, als sie ihn und Walter bei sich aufnahmen?
    „Du machst ja ein böses Gesicht“, kicherte

Weitere Kostenlose Bücher