Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)
Rechtmäßigkeit von König Leonidas Thronanspruch betrafen, vor seiner Krönung ausgeräumt worden“, konterte Vinzenz.
Philip ließ seinen Blick zu Boden gleiten. Seine Wangen wurden noch eine Spur rosiger, und Agnus fühlte sich in der Pflicht, ihm aus der Verlegenheit zu helfen.
„Wir sollten uns anhören, was Philip und Walter uns über die Elben zu berichten haben. Wir hätten es schon längst tun sollen. Wie hieß der Elbe, der mit euch reiste?“
„Leron´das“, erwiderte Philip. „Er wurde ausgesandt, um Verbündete unter den Menschen zu findet.“
„Der Elbe, der euch begleitete, suchte Verbündete?“ Vinzenz hob eine Augenbraue, eine Geste, die seine Zweifel noch unterstrich.
Agnus erinnerte sich, dass Vinzenz von derunglaublichen Schnelligkeit der Elben im Umgang mit dem Bogen berichtet hatte.
„Wo hofft er, die zu finden? Warum kam er nicht her? Walter hat ihm doch sicher erzählt, dass er auf Agnus´ Schutz zählt“, warf nun Hilmar ein.
„Der Zauber und die Gnome hätten ihn enttarnt“, antwortete Philip. Die Unsicherheit war seiner Stimme anzumerken. „Außerdem musste er erst nach Corona gehen, um Peredurs Erben zu suchen.“
„Wer ist Peredur?“, fragte Agnus. Die Frage tat ihm augenblicklich leid, denn sie brachte Philip in Verlegenheit.
Sein Blick flog von einem zum andern und blieb hilfesuchend an Walter hängen.
„Er war der letzte Erbe aus dem königlichen Geschlecht derer von Kronthal“, begann Philip, da von Walter keine Unterstützung zu erwarten war. Er räusperte sich. „Nach dem letzten Krieg gegen Mendeor, als Corona zerstört und der Sitz des Königshauses nach Waldoria verlegt wurde … der damalige König starb. Sein Bruder Willibald bestieg den Thron.“ Er machte eine Pause und suchte nach Worten. „Was niemand weiß ist: Ein Sohn des alten Königs überlebte. Peredur war sein Name. Er wuchs bei den Elben in Pal´dor auf ...“
„Halt“, unterbrach Hilmar. „Jeder, der sich mit Geschichte befasst, weiß, dass niemand den Palast der Könige in Corona lebend verlassen hat.“
Jetzt richtete sich Walter auf. „Peredur war nicht in Corona, als die Stadt brannte“, sagte er. „Er war in Waldoria, oder vielmehr im Jagdschloss, das damals auf dem Falkenberg stand. Er wurde von dort aus in den Alten Wald gebracht.“
„Das klingt nach einer deiner märchenhaften Geschichten“, bemerkte Hilmar gnadenlos.
Philip sprang sofort für Walter ein. „Aber diese Geschichte ist wahr. Ich weiß, dass es Menschen gab, die die Stadt im Wald betreten durften. Ich habe ein Buch – es liegt an einem sicheren Ort. Es ist das Zeitzeugnis eines Mannes, der die Elben regelmäßig besuchte. Dieser Mann starb, weil er eine Wahrheit kannte, die König Willibald unter keinen Umständen ans Licht kommen lassen wollte.“ Er atmete hörbar ein und fügte beinahe trotzig hinzu: „Außerdem hat Leron´das uns erzählt, dass Peredur in der Stadt der Elben aufwuchs. Ich würde mein Leben für die Wahrheit dieser Geschichte verwetten.“
„Dein Leben?“, Hilmar schüttelte zweifelnd den Kopf. „Ohne Beweise wird keiner diese Geschichte glauben.“ Er nahm seine Pfeife und begann sie zu stopfen. „Nur weil keiner von Philmors Söhnen überlebt hat, ist Willibald König geworden.“ Seine Finger zitterten leicht. „Dem ist es schließlich gelungen, einen dauerhaften Frieden mit Mendeor zu verhandeln. Er hat dem ganzen Land zu neuer Blüte verholfen …“
„Aber erst, nachdem er dafür gesorgt hat, dass es niemanden gibt, der ihm seinen Platz streitig machen kann“, warf Philip ein. „Leron´das ist nach Corona gegangen, um dort die Erben Peredurs zu suchen und unseren rechtmäßigen König zu finden.“
„Das ist eine Geschichte, die viel zu weit in der Vergangenheit liegt“, wandte Vinzenz ein.
„Die Elben, die Peredur bei sich aufnahmen, leben noch“, erwiderte Philip.
„Hm“, grunzte Agnus, sagte aber nichts.
„Der geheime Schlüssel!“, rief Philip und sprang auf, setzte sich jedoch sofort und ließ die Schultern sinken. Den Blick hielt er gesenkt, als er murmelte: „Ich kenne keinen von ihnen …“
„Besonders glaubwürdig erscheint mir das alles nicht“, behauptete Vinzenz ohne sich an jemand Bestimmten zu wenden.
Walter seufzte, als hätte er sich in sein Schicksal ergeben. „Hättet Ihr Leron´das gesehen, wüsstet Ihr, dass es die Wahrheit ist. Niemals hätte er diese gefährliche Reise auf sich genommen, wenn er nicht die Hoffnung hätte,
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