Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1

Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1

Titel: Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Ashton Smith
Vom Netzwerk:
ein.
    Smiths Bearbeitung des lovecraftianischen Themas war dermaßen eigenwillig, dass sie einmal als »Clark Asthon Smythos« bezeichnet wurde. In Übereinstimmung mit einer Hauptidee dieses gemeinsam genutzten Mythos ersann Smith abweichende hyperboreische Schreibweisen von HPLs vertrauten Entitäten und prägte dabei Kthulhut und Yok-Zothoth.
    Das Ausmaß, in dem CAS unter den Bann Lovecrafts geraten war, geht aus der kenntnisreichen Verspieltheit hervor, die sich in seinen Briefverkehr einschlich, wann immer er Mythos-Elemente aus seinen Erzählungen zur Sprache brachte, vor allem gegenüber Lovecraft selbst und Robert H. Barlow, den er Ar-Ech-Bei nannte.
    Ein Brief an HPL aus dem Jahr 1934 unternimmt den Versuch, Smiths außerirdischen Ursprungsort der Gottheit Tsathoggua mit dessen unterirdischer Herkunft in ›The Mound› zu vereinbaren: »Ich habe getan, was in meiner Macht stand, um die Genealogie von Tsathoggua zu erhellen, und übersende Ar-Ech-Bei die Früchte meiner Vertiefung in die Pergamente des Pnom, der führenden hyperboreischen Autorität auf diesem Gebiet. Pnom hat weitaus mehr über Tsathoggua mitzuteilen als über Cthulhu, Yog-Sothoth und Azathoth. Doch fraglos besitzen Sie Zugang zu weiteren Aufzeichnungen, speziell was diese Entitäten angeht – und ich würde mich glücklich schätzen, Genaueres über sie zu erfahren. Wie ich gegenüber Ar-Ech-Bei hervorhebe, kann Pnoms Bericht über Ts. durchaus in Einklang gebracht werden mit jener Legende, die Zamarcona in ›The Mound‹ zu Gehör gebracht wird. Über Äonen hinweg wurde der Mythos von den Höhlen-Bewohnern in der üblichen mythopoetischen Art abgewandelt, bis sie schließlich zu dem Glauben gelangten, dass lediglich die Abbilder Tsathogguas und nicht etwa die Gottheit selbst in früheren Zeitzyklen aus dem inneren Abgrund ans Tageslicht gelangten. Ts., der durch die vierte Dimension vom Saturn zur Erde reiste, betrat diese erstmals über den lichtlosen Schlund von N’kai – und so betrachteten die Yothier verständlicherweise N’kai als seinen Ursprungsort. Unzweifelhaft haust der Gott nunmehr in N’kai, wohin er zurückkehrte, als das Eis Hyperborea zur Gänze verschlang.«
    Voller Begeisterung, seine hyperboreischen Götter mit Lovecrafts kosmischen Entitäten verkuppeln zu können, führte CAS seine ausnehmend griechische Herangehensweise fort, indem er bizarre sexuelle Beziehungen zwischen seinem Zweig des cthuloiden Familienstammbaums und dem von Lovecraft erfand. So bezeichnete er Hziulquoigmnzhah als den »Onkel« von Tsathoggua, Shathak als seine »Gemahlin« und erklärte in einer Schilderung gegenüber Barlow am 19. September 1934: »Was nun die Vermählung von Y’houndeh und dem Flötenspieler Nyarlathotep betrifft, so neige ich zu der Vermutung, dass etwas in dieser Art von Pnom erwähnt oder angedeutet wird. Ich zitiere die betreffende Stelle: ›Houndeh paarte sich im dritten Zyklus ihres Gottseins mit jener Ausgeburt, die beständig die grausige Flöte des Chaos und der Verderbnis bläst.‹ Wenn das keine Anspielung auf den Flötenspieler Azathoth ist, dann bin ich bereit, eine Gallone Segur -Whisky aus dem nächsten Import vom Mars unverdünnt zu kippen.«
    Smith erläuterte einmal die wechselseitigen Götter-Anleihen aus den jeweiligen literarischen Mythen gegenüber August Derleth folgendermaßen: »Die dahinterstehende Absicht ist, eine gemeinsame, uralte Vorgeschichte mythischer Wesenheiten und Orte anzudeuten, die von verschiedenen modernen Autoren erfunden wurden.«
    Häufig zeichnete Smith Bildnisse seiner Schöpfungen oder meißelte sie in Stein, und wie er bei einer Gelegenheit an Lovecraft schrieb, war die Übereinstimmung mit wirklichen, uralten, allgemein verbreiteten mythologischen Systemen frappierend: »Hier … ist eine neue Porträt-Skizze unseres göttlichen Gebieters Tsathoggua, die ich vor ein paar Tagen für Sie verfertigte. Mein indianischer Holzschnitzer sah sie … und sagte sofort: ›Das ist ja einer von den Alten Knaben! ‹ Daraufhin erzählte er mir eine Stammeslegende über eine junge Squaw, die von einem vormenschlichen Gottwesen in eine Höhle verschleppt wurde. Knapp ein Jahr später tauchte die Squaw wieder auf und hatte einen Säugling bei sich, der zur Hälfte Mensch war und zur Hälfte irgend etwas anderes.«
    Auch als sie allmählich gedruckt wurden, hatte Smith mit beträchtlichem redaktionellem Widerstand gegen seine hyperboreischen Geschichten bei Weird Tales zu kämpfen,

Weitere Kostenlose Bücher