Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1
(dem »einzigartigen Magazin«, wie der Untertitel von Weird Tales lautete) ebenfalls zurückgewiesen. Obwohl Wright die erste und die dritte Geschichte später annahm, als Smith sie erneut einreichte, wurde ›The Tale of Satampra Zeiros‹ erst im November 1931 gedruckt, volle zwei Jahre nach der Niederschrift.
Tatsächlich war es wohl HPL, der den beiden Erzählungen zum Abdruck verhalf, wie CAS selbst in einem Brief vom 18. August 1931 an Derleth vermutete: »Mir ist bekannt, dass Wright sich leicht von der Meinung anderer Leute beeinflussen lässt. Ich glaube, er hat ›Satampra Zeiros‹ und ›Athammaus‹ doch noch eine Chance gegeben, weil Lovecraft ihm diese Storys empfahl.«
›The Door to Saturn‹, die es nach Smiths eigener Schätzung auf sechs oder sieben Ablehnungen brachte, kam schließlich zwei Monate nach dem Abdruck von ›Zatampra Zeiros‹ bei der besser zahlenden Konkurrenz von Weird Tales unter, in dem Magazin Strange Tales of Mystery and Terror .
›The Tale of Satampra Zeiros‹ enthält Keime zu künftigen hyperboreischen Erzählungen; die Geschichte datiert Hyperborea zeitgleich mit Lemurien, sie schreibt fest, dass Uzuldaroum, die neue Hauptstadt Hyperboreas, das ältere, von seinen Bewohnern aufgegebene Commoriom aufgrund einer unheilvollen Weissagung der Weißen Seherin von Polarion als Metropole ablöste. Zudem beschwört sie vielfach Smiths wichtigen Beitrag zum damals noch in der Entwicklung begriffenen Cthulhu-Mythos, den hyperboreischen Krötengott Tsathoggua.
Als Lovecraft ›Satampra Zeiros‹ zum ersten Mal im Manuskript las, schrieb er gerade als Ghostwriter für Zealia Bishop, die wie andere Autoren ihre Werke gegen Honorar von ihm überarbeiten ließ, an einer Geschichte mit dem Titel ›The Mound‹. Gemäß dem unter befreundeten Weird Tales -Autoren rasch um sich greifenden scherzhaften Usus, borgte er sich Smiths Schöpfung in der Annahme für diese Geschichte aus, ›Satampra Zeiros‹ würde in Kürze auf den Seiten von Weird Tales abgedruckt.
Eine bizarre Folge dieser Anleihe war die vorzeitige Einführung von Tsathoggua bei den Weird Tales -Lesern. Jedoch nicht in ›The Mound‹. Denn auch diese Erzählung wurde abgelehnt. Doch Lovecraft nahm die Gelegenheit wahr, den gefürchteten Namen abermals zu beschwören, als er ›The Whisperer in Darkness‹ verfasste. Diese Erzählung erschien im August 1931 auf den Seiten von Weird Tales ; in ihr schrieb Lovecraft auch von »dem Sagenkreis von Commoriom, überliefert durch den Hohepriester Klarkash-Ton« – vielleicht ein ironischer Wink an die Adresse von Farnsworth Wright, da Smiths hyperboreischer Sagenkreis zu jener Zeit noch vollständig unveröffentlicht war.
Smith, der einen Brief an Lovecraft einmal als »Ci-Ay-Ess, der Verkündiger Tsathogguas« unterzeichnete, verwendete Tsathoggua oft in seinen hyperboreischen Erzählungen. In Mhu Thulan war der Krötengott als Zothaqqua bekannt. Unter den Namen Sodaqui und Sadoqua tauchte er dann wieder in ausgewählten Chroniken des mittelalterlichen Averoigne auf.
Auch weitere hyperboreische Götter zeigten ihre hämischen Fratzen im Verlauf dieser Reihe von Geschichten, wobei ihre Namen weniger an Namensschöpfungen aus dem Cthulhu-Mythos erinnern, als an trockenhumorige Parodien derselben. Zu nennen wären vor allem Ubbo-Sathla, Rlim Shaikorth, Abhoth, Hziulquoigmnzhah, der Spinnengott Atlach-Nacha, die Elch-Göttin Yhoundeh sowie »… die Katzengöttin Phauz mit den Brüsten einer Frau, die in Hyperborea bereits seit vielen Zeitaltern verehrt wurde, ehe Bastis in Khem auf den Altar gehoben wurde« und die ihre einzige Erwähnung 1935 in einem Brief Smiths an Robert H. Barlow fand.
In bewusstem Gegensatz zu Lovecrafts entrückten Entitäten, war Smiths Pantheon eher an die Götterschar der Griechen angelehnt. Trotz ihrer oft fremdartigen Namen und nur entfernt menschenähnlichen Gestalt mischen sich seine Gottwesen in die Angelegenheiten und Belange der Menschen ein und geben Äußerungen in menschlicher Sprache von sich. Mit den Ausnahmen von Tsathoggua, dem Hexenmeister Eibon und dessen Buch des Eibon (der den Lesern von Weird Tales ironischerweise erstmals durch eine weitere von HPL für eine Kundin überarbeitete Erzählung – ›The Man of Stone‹, verfasst mit Hazel Heald – vorgestellt wurde) gliederte Lovecraft im Bewusstsein der Tatsache, dass Smiths Götterreich sich von seinem eigenen grundlegend unterschied, dessen Pantheon niemals in sein eigenes
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