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Die Stadt der Toten: Ein Fall für die beste Ermittlerin der Welt (German Edition)

Die Stadt der Toten: Ein Fall für die beste Ermittlerin der Welt (German Edition)

Titel: Die Stadt der Toten: Ein Fall für die beste Ermittlerin der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Gran
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HappyBurger enthalten Rinderfett«, erklärte ich. »Und an den Zwiebelringen ist Speck. Sogar die Pommes frites, Mr. Desai, sogar die Zwiebelringe. «
    Mr. Desai brach in Tränen aus.
    »Oh, Sarafina«, schluchzte er, »vergib mir.«
    Er legte ein Geständnis ab. Constance löste den Fall. Sie hatte mir eine Steilvorlage geliefert, und ich hatte nichts weiter tun müssen, als nicht die Nerven zu verlieren.
    Eine Woche später wurde ich ihre feste Assistentin. Drei Jahre später war sie nicht mehr am Leben.

22
    I ch kaufte in der Central Grocery ein Sandwich und begutachtete anschließend das Angebot in einem Plattenladen an der Decatur Street. Ich kaufte einen Vinylimport von den Wild Magnolias: They Call Us Wild, dazu eine Best-Of-CD von Shirley & Lee und eine neu aufgelegte CD von T. Rex, Electric Warrior, viel zu teuer, aber unwiderstehlich. Ein paar Schritte weiter fand ich einen Buchladen, wo ich mich eine Stunde lang in der Krimiabteilung umsah und schließlich Jamal Verdigris’ Die Kunst des Schlosserhandwerks für Fortgeschrittene zum Preis von zweihundertfünfzig Dollar erstand, ein wahres Schnäppchen. Kurz nach sechs ging ich zu dem Supermarkt zurück, in dem Vic eingekauft hatte.
    Hinter der Theke stand eine Afroamerikanerin in Jeans, einem grauen Kapuzenpulli und einem roten Turban. Ich hätte sie auf Mitte zwanzig geschätzt, wäre mir nicht bekannt gewesen, dass sie einen Sohn hatte, der alt genug war, um Schwierigkeiten mit der Polizei zu bekommen. Ich stellte mich vor. Sie war Shaniqua. Sie sagte, Mary, die alte Dame, habe ihr schon von mir erzählt.
    »Dann weiß also niemand, was mit Mr. Vic passiert ist?«, fragte sie. Sie klang ehrlich besorgt. »Das ist furchtbar. Er sollte ein anständiges Begräbnis bekommen. Ich hatte es mir schon fast gedacht, wissen Sie. Traurig, dass er nicht mehr da ist. Er war immer so nett zu uns. Er war immer nett – höflich, lustig, hat immer Trinkgeld gegeben. Einmal ist mein Sohn Lawrence mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Er konnte nichts dafür, er hat nichts verbrochen, bloß seine Freunde.«
    »Natürlich«, sagte ich. »Die Freunde.«
    »Und Vic«, fuhr sie fort. »Ich meine, eigentlich wollte ich ihm nur ein paar Fragen stellen. Um zu verstehen, wie es weitergeht. Ich war am Ende. Wissen Sie, das ist alles so verwirrend. Zum Beispiel, wofür man ihn anklagen konnte, was davon war echt, und womit wollten sie uns nur einschüchtern? Wissen Sie, am Ende weiß man gar nicht mehr, was man denken soll. Und Vic hat alles für uns geregelt. Einfach so.« Sie schnipste mit den Fingern und hatte einen verwunderten Gesichtsausdruck. »Er hat mit ein paar Leuten gesprochen, und die ganze Sache hat sich in Wohlgefallen aufgelöst.«
    »Wow«, sagte ich. »Hätten Sie was dagegen, mir die Anklagepunkte zu verraten?«
    »Oh, da muss ich nachdenken«, sagte Shaniqua und zählte die Vergehen an ihren langen Fingern ab: »Drogenbesitz, Verdacht auf Dealerei, Schusswaffenbesitz, Fahren ohne Führerschein, was noch? Das Schlimmste, das, was uns am meisten Angst gemacht hat, war Körperverletzung mit Todesfolge. Aber Mister Vic hat Wunder vollbracht, und mit einem Schlag war der Alptraum vorbei.«
    Ich bat, mit ihrem Sohn Lawrence sprechen zu dürfen. Sie stattete mich mit einer langen Liste von Kontaktdaten aus, darunter zwei Handynummern, die Telefonnummer seiner Freundin, ein Pieper sowie die Festnetznummer eines Bekannten, bei dem er sich oft herumtrieb.
    »Also«, sagte Shaniqua, »wir sind Mister Vic ja so dankbar. Er hat das Ganze verschwinden lassen wie einen bösen Traum, den ganzen Ärger, einfach so, puff! «
    »Puff«, wiederholte ich.
    »Puff!«, bestätigte Shaniqua. »Puff!«

23
    S päter an dem Abend traf ich Mick zum Abendessen bei einem Libanesen in der Magazine Street. Seit meiner Zeit in New Orleans hatte sich vor allem eines verändert: Plötzlich gab es ein überwältigendes Angebot von Nahost-Restaurants. In jedem Ausgehviertel mindestens ein paar. Es war mir ein Rätsel, das zu ignorieren mir aber keine Bauchschmerzen bereitete.
    Nachdem sein Haus in MidCity überflutet worden war, war Mick nach Irish Channel gezogen. Anfangs hatte er noch vorgehabt, das Gebäude in MidCity zu sanieren oder neu aufzubauen. Aber nach ein paar Monaten des Herumärgerns mit Baufirmen, Versicherungsgutachtern und Kupferdieben, nachdem ein Handwerker ihn bestohlen hatte, ein anderer bestohlen worden war und Micks Frau nach Detroit zurückgezogen war, hatte er

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