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Die Stadt der Toten: Ein Fall für die beste Ermittlerin der Welt (German Edition)

Die Stadt der Toten: Ein Fall für die beste Ermittlerin der Welt (German Edition)

Titel: Die Stadt der Toten: Ein Fall für die beste Ermittlerin der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Gran
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beschlossen, das Haus zu verkaufen. Der Käufer war ein »fieser, schnöseliger Immobilienhai, der dort wahrscheinlich eine widerliche McDonald’s-Filiale eröffnen wird«, wie Mick sagte. »Oder ein Taco Bell.« Andererseits waren das Micks übliche Worte für jeden Mitmenschen, der mehr Geld verdiente als er. Was, wie mir langsam dämmerte, auf fast alle zutraf. Als Detektiv hatte Mick nicht schlecht verdient, aber das Gehalt eines Dozenten und ehrenamtlichen Ritters fiel natürlich magerer aus.
    Inzwischen hatte Mick verschiedene Apartments in Irish Channel bewohnt. Im ersten hatte es Löcher im Dach gegeben und Mäuse und Nachbarn, die mit Crack und Waffen dealten. Er hatte etwas Geld von der Versicherung bekommen, aber bei weitem nicht genug, um ein neues Haus und eine komplette Einrichtung zu kaufen. Er hatte in der Flut alles verloren, nicht nur das, was einem spontan einfällt wie das Haus, das Auto, Kleidung, Bücher und das gute Geschirr. Nein, er hatte auch alle Socken und alle Küchengeräte verloren, seinen Dosenöffner und alle Gewürze und fünf Packungen Klopapier, die im Sonderangebot gewesen waren, ein paar wertvolle Füller und alle Kopfkissen und Bettlaken, alle Büroklammern, ein paar Schreibblöcke und eine Sammlung geschnitzter Trinkbecher aus Hawaii, allesamt Dinge, die er bei der Schadensmeldung anzugeben vergessen hatte. Mick hatte Glück gehabt. Das Haus war nicht nur überflutet, sondern vom Wind abgedeckt worden, was bedeutete, dass er, obwohl er wie die meisten Einwohner von New Orleans nicht gegen Wasserschäden versichert war, von der Versicherung für einen Teil der Verwüstung entschädigt wurde.
    »Weißt du«, sagte Mick und biss in sein Schawarma, »wenn die ein McDonald’s eröffnen, dort, wo mein wunderschönes Haus aus dem Jahr 1911 mit den drei offenen Kaminen stand … mein Haus, das zerstört wurde, weil der Staat unfähig war, anständige Deiche zu bauen … wenn diese Wichser da ein McDonald’s eröffnen, sprenge ich alles in die Luft. Ich kann das, es wäre ein Kinderspiel. Da würde ich keinen Moment zögern.«
    Wahrscheinlich würde er zögern.
    »Weißt du, die haben das von Anfang an so gewollt«, fuhr er fort und stach mit dem Finger in die Luft, »das war von Anfang an der verdammte Plan. Die Armen zu vertreiben, die Reichen anzusiedeln. Raus mit den Schwarzen, rein mit den Weißen.«
    »Das verstehe ich«, sagte ich. »So ein armer Schwarzer wie du kriegt ohnehin keinen Fuß auf den Boden. Und nun wirft dir auch noch McDonald’s Steine in den Weg.«
    Mick funkelte mich an.
    »Es geht hier nicht um mich«, zischte er.
    »Das sagen sie alle«, sagte ich. »Dabei geht es immer genau darum.«
    »Ich bitte dich«, sagte Mick. »Die konnten es gar nicht erwarten, sich die Stadt unter den Nagel zu reißen. Hast du die Pläne gesehen? Die veröffentlichten Pläne? Du kannst sie dir im Internet ansehen. Sie haben die ganze Stadt aufgeteilt und verplant. Arschloch Trump plant was an der Canal Street. Der verdammte Donald Trump!«
    »Ja, genau«, sagte ich, »wahrscheinlich hat die dunkle Seite der Macht es auf uns abgesehen. Sicher streiten sich Trump und Rockefeller genau in diesem Moment um die Stadt. Dubai kann einpacken. Nur aus dem Grund haben sie zugelassen …«
    »Es ist wie im Irak«, unterbrach mich Mick. »Die haben die Stadt verscherbelt, noch bevor es losging, samt Ölpipeline und allem.«
    »Klar«, sagte ich, »alle streiten sich um ein Stück Sumpf. Ein Stück Sumpf mit der landesweit höchsten Mordrate. Was will man mehr?«
    Mick verdrehte die Augen.
    »Oh, da fällt mir was ein«, sagte er. »Ich habe was rausgefunden, das errätst du nie.«
    »Das Geheimnis des Lebens?«, riet ich.
    »Nein«, sagte er gekränkt.
    »Den Schlüssel zu unbegrenztem Reichtum?«, versuchte ich es ein zweites Mal.
    »Nein«, sagte er. Jetzt sah er verärgert aus.
    »Ich weiß«, sagte ich, »über mich kann man sich wirklich ärgern.«
    »Ja«, sagte Mick, »das ist wahr. Ich meine, deine Art kann einem wirklich an die Nieren gehen, weißt du das?«
    »Ja«, sagte ich, »es ist wie ein Zwang. Ich kann einfach nicht damit aufhören.«
    »Siehst du, nur deswegen habe ich so getan, als hätte ich keine Zeit für dich«, regte Mick sich auf. »Nur deswegen wollte ich, dass du einen Termin machst. Ich muss mich auf die Treffen mit dir vorbereiten können. Das ist gar nicht so einfach!«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich gebe mir die allergrößte Mühe, so dumm wie alle anderen

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