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Die Stadt und die Stadt

Die Stadt und die Stadt

Titel: Die Stadt und die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville
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jeden Stein umdrehen, werden die Themen von Doktorarbeiten und Konferenzberichte nicht unbedingt wie Staatsgeheimnisse gehütet, Borlú. Es gibt etwas, das heißt Internet. Sie sollten es ausprobieren.«
    »Und ...«
    »Gehen Sie einfach. Schönen Gruß an Gadlem. Interessiert an einem Job, Inspektor? Nein, keine Drohung, es ist eine Frage. Möchten Sie gern einen Job haben? Möchten Sie den behalten, den Sie haben? Sind Sie von dieser Welt, Inspektor Woher-weiß-ich-Ihren-Namen?« Er lachte. »Glauben Sie, das da« - ein ausgestreckter Finger zeigte auf das Gebäude - »ist eine Insel?«
    »O nein«, sagte ich. »Jemand hat Sie angerufen.«
    »Gehen Sie.«
    »Welche Zeitung habt ihr gelesen?« Ich hielt den Blick auf Gosz gerichtet, sprach aber mit erhobener Stimme, damit man mich im Haus hören konnte. »Herkules? Vokuhila? Welche Zeitung?«
    »Das reicht jetzt«, schnappte der Handyman, während Herkules »Was?« fragte.
    »Ihr sagt, ihr habt in der Zeitung von Mahalia Geary gelesen. In welcher Zeitung? Soweit ich weiß, hat keine ihren richtigen Namen veröffentlicht. Bei meinem letzten Ausflug in den Blätterwald war sie noch Fulana Ix. Offenbar lese ich nicht die richtige Journaille. Welche Gazette würdet ihr denn empfehlen?« Ein Murmeln, ein Lachen.
    »Ich hab's irgendwo aufgeschnappt.« Gosz ließ den Mann reden. »Keine Ahnung ob gehört oder gelesen.«
    Damit konnte ich nichts anfangen. Immer gibt es ein Leck, durch das Informationen nach außen sickern, geheime Ausschüsse machen da keine Ausnahme, und es konnte sein, dass Mahalias Name an die Presse gelangt und tatsächlich gedruckt worden war, auch wenn ich ihn nicht gesehen hatte - und falls noch nicht veröffentlicht, würde es nicht mehr lange dauern.
    »Und was Sie lesen sollten? Die Stimme der Speerspitze, selbstredend.« Er schwenkte ein Exemplar des Nachrichtenorgans der Rechten Bürger.
    »Tja, das ist alles ungemein aufregend«, sagte ich. »Ihr seid ja alle bestens informiert. Ich armer Tropf bin froh, dass ich diesen Fall bald abgeben darf, er ist ja ohnehin eine Nummer zu groß für mich. Wie ihr sagt, ich habe nicht die richtigen Legitimationen, um die richtigen Fragen zu stellen. Ahndung braucht natürlich keine Legitimation. Die dürfen jeden alles fragen, einfach so.«
    Das versetzte ihnen einen Dämpfer. Ich schaute sie der Reihe nach an - Herkules, Vokuhila, Handyman und den Anwalt -, und auf jedem Gesicht ließ ich den Blick ein, zwei Atemzüge verweilen, bevor ich mich abwandte und, gefolgt von Corwi, zum Auto ging.
 
    »Mann, was für eine unangenehme Bande von Arschlöchern.« Corwis Direktheit war erfrischend.
    »Na ja«, meinte ich. »Wir haben auf den Busch geklopft. Ziemlich heftig. Allerdings habe ich nicht erwartet, dass man gleich mit Kanonen auf uns Spatzen schießt.«
    »Was sollte das ganze Theater? Und woher, verdammt, hat der Rechtsverdreher gewusst, wer Sie sind? Und seine angedeuteten Drohungen ...«
    »Keine Ahnung. Vielleicht stimmt es. Vielleicht könnte er mir das Leben schwer machen, wenn ich keine Ruhe gebe. Nicht mein Problem, jedenfalls nicht mehr lange.«
    »Ich glaube, ich habe was munkeln gehört über Beziehungen. Jeder weiß, die RBs sind der militante Zweig des NatBlock, deshalb muss er Syedr kennen. Wahrscheinlich ist das die Nachrichtenkette: Die rufen Syedr an, und der ruft ihn an.« Ich enthielt mich eines Kommentars. »Könnte doch sein. Möglich, dass sie auch über ihn die Sache mit Mahalia erfahren haben. Nur, wäre Syedr wirklich so dumm, uns den RBs zum Fraß vorzuwerfen?«
    »Sie haben selbst gesagt, dass er nicht der Hellste ist.«
    »Zugegeben. Bleibt die Frage, welchen Grund er haben könnte.«
    »Er ist ein Rüpel.«
    »Stimmt. Das sind sie alle - so funktioniert Politik eben. Und so gesehen könnte es wirklich große Show gewesen sein, um Sie einzuschüchtern. Diese Typen sind geborene Schläger.«
    »Hm. Wer weiß, vielleicht hat er etwas zu verbergen, vielleicht auch nicht. Ich gestehe, die Vorstellung, dass Ahndung Jagd auf ihn und seine Sympathisanten macht, gefällt mir. Wenn das Ersuchen endlich durch ist.«
    »Ja. Ich habe schon gedacht, Sie ... Wir ermitteln immer noch in dem Fall, und ich habe mich gefragt, ob Sie sich wünschen, dass ... Ich meine, ich habe nicht damit gerechnet, für Geary noch Bäume auszureißen. Wir warten doch eigentlich nur, dass der Ausschuss sich meldet ...«
    »Das stimmt schon.« Ich schaute sie an, wandte den Blick ab. »Ich halte es für gut und

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