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Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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ist interessant«, meinte Gasam. »Es könnte dazu führen, dass wir unsere Taktik auf See ändern müssen.«
    »Nicht nur auf See. Aber ich will der Reihe nach erzählen.«
    Sie berichtete von der Begrüßung und den Verhandlungen mit dem Grafen und seinen Männern.
    »Eigenartige Leute«, bemerkte Gasam. »Großartige Herrscher, aber keine Soldaten. Sie scheinen nicht besonders beeindruckend zu sein.«
    »Das dachte ich anfangs auch.« Sie schilderte Todesmonds Wunsch nach einem Bündnis und ihre Vereinbarungen.
    »Ein vernünftiger Plan«, stimmte Gasam zu. »Du hast dich klug verhalten. Wenn er uns das Gebiet als Teil des Bündnisses überlässt, bin ich zufrieden.«
    »Warte, bis ich dir mehr erzähle. Du wirst es kaum glauben.« Sie beschrieb ihm Todesmonds Erlebnisse mit Hael und Kairn. Zuerst riss Gasam ungläubig die Augen auf, dann wurde sein Blick hasserfüllt. Schließlich lachte er so sehr, dass ihm die Tränen über die Wangen liefen.
    »Was für eine Geschichte! Ach, hätte er die beiden nur nicht entkommen lassen! Aber ich möchte sie lieber selbst töten, auf meine Art. Es ist viel schöner, wenn ich sie eigenhändig fange und nicht von diesem … königlichen Kaufmann erwerben muss.«
    »So habe ich es auch gesehen, nachdem ich die anfängliche Bestürzung überwand. So, jetzt kennst du den lustigen Teil der Geschichte. Nun kommt der Rest. Ich sagte ihm, ich würde gerne sehen, wie sich seine Soldaten im Kampf schlagen, damit ich dir berichten kann, ob die Mezpaner würdige Verbündete sind.«
    »War er einverstanden?«
    »Mehr als das. Wir reisten zur Küste von Thezas, wo seine Soldaten die Thezaner angriffen.«
    »Eine Schlacht! Was für eine stilvolle Geste. Das hätte ich nicht von diesen Krämerseelen erwartet.«
    »Es war mehr als eine Geste«, entgegnete Larissa. »Es war eine Warnung. Ich versuche, es dir genau zu beschreiben.« Sie berichtete ihm von dem einseitigen Kampf vor der kleinen Stadt. Sie war eine aufmerksame und kluge Frau, die schon viele Schlachten erlebt hatte, und Gasam wusste genau, dass er keinen besseren Beobachter hätte finden können.
    Als sie endete, herrschte lange Zeit Stille. Draußen war es dunkel geworden, aber sie riefen nicht nach Kerzen und Lampen. Sie waren ohne solche Annehmlichkeiten aufgewachsen und in diesem Klima lockte das Licht die Insekten an.
    »Ich muss lange darüber nachdenken«, sagte Gasam schließlich. »Erinnerst du dich an die Schlacht in Neva, als Hael meine wertlosen Verbündeten aus Omia vernichtete?«
    »Ich erinnere mich.«
    »Damals war es auch so … völlig einseitig. Fußsoldaten wurden von Pfeilen getroffen und hatten keine Chance, sich zu wehren, weil sie nicht nahe genug an die Reiter herankamen. Damals ging es um Beweglichkeit. Haels Leute hielten sich einfach außer Reichweite, schossen aus der Ferne und blieben immer in Bewegung. Die Mezpaner stehen auf einer Stelle, feuern aber ohne Unterlass. Sie können stundenlang durchhalten, denn die Waffen ermüden sie nicht, wie es beim Spannen eines schweren Bogens der Fall ist.«
    »So habe ich es auch empfunden. Sind solche Waffen und Taktiken zu übertreffen?«
    »Ich denke schon. Die Thezaner kämpften tapfer, aber dumm. Ich glaube, man muss beweglich bleiben, kleinere Gruppen bilden und auf einem sorgfältig ausgewählten Gelände von vielen Seiten gleichzeitig angreifen. Meine Krieger sind die besten im Nahkampf, und es wäre töricht, sie gegen Waffen einzusetzen, die töten, noch ehe sie vor dem Gegner stehen.«
    Er seufzte. »Im Laufe der Zeit werde ich wohl nicht umhin können, mir diese hässlichen stinkenden Waffen anzuschaffen. Deinem Bericht nach sind sie viel besser, als ich je gedacht hätte.«
    »Das wäre schade«, meinte sie. »Es sind Maschinen, die nahezu unsichtbar töten. Kein Speer funkelt, kein Blut benetzt die Klingen, kein triumphierender Krieger steht über einem erschlagenen Gegner. Man sieht nur reihenweise gesichtslose Soldaten.«
    »Mir fällt schon etwas ein. Es hat Zeit. Todesmond wird Hael erst im nächsten Jahr angreifen.«
    »Dann gehst du auf seinen Vorschlag ein?«
    »Jawohl. Warum siehst du so beunruhigt drein?«
    »Ich weiß nicht. Es hört sich gut an, Hael zwischen zwei Nationen zu zermalmen.«
    »Aber?«, drängte er.
    »Nie zuvor hast du dich den Plänen eines anderen angeschlossen, wenn es um Krieg und Eroberungen ging. Du hast immer aus freiem Willen gehandelt.«
    »Und wieso glaubst du, das hätte sich jetzt geändert, Liebste?«
    »Ich

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