Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stahlkönige

Die Stahlkönige

Titel: Die Stahlkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
harten sie Sklaven, die sich um ihr Vieh kümmerten, und zwischen den Kriegen durften sie in die Heimat segeln, um ihre zahlreichen Frauen zu besuchen und noch mehr Shasinn zu zeugen. Gasam konnte gar nicht genug Insulaner haben.
    »Was haben die Piraten über die ersten Überfälle an der mezpanischen Küste erzählt?«, wollte Larissa wissen.
    »Die Küstenverteidigung ist sehr schwach. Große Festungen sollen die Häfen schützen, aber sie sind anscheinend nicht gut bemannt. Als die Piraten Angriffe auf die Festungen vortäuschten, wurden sie mit vielen kleinen Waffen beschossen, aber nicht mit den großen Feuerrohren, die du gesehen hast.«
    »Dann sind sie wahrscheinlich noch neu. Als ich Genaueres erfahren wollte, antwortete man mir nur ausweichend. Ich sollte glauben, sie hätten viele davon und einige wären noch größer als jene, die ich sah.«
    »Sie haben dir etwas vorgegaukelt«, meinte Gasam. »Ich sprach mit dem Kapitän, der das Schiff angriff, auf dem du dich befandest. Sie verbrachten den ganzen Morgen damit, ein kleines Boot zu jagen, das immer in Sichtweite blieb. Als sie dein Schiff erspähten, das verheißungsvoller aussah, brachen sie die Jagd ab und steuerten auf euch zu.«
    »Es war ein abgekartetes Spiel. Es dauerte verdächtig lange, bis wir die Insel erreichten, die angeblich nur eine Wegstunde entfernt liegen sollte. Sie wussten, dass die Piraten in der Gegend kreuzten und lockten sie an, um mir mit dem Riesenfeuerrohr Angst einzujagen.«
    »Mein Respekt vor Todesmond wächst«, bemerkte Gasam. »Vielleicht macht er uns etwas vor, aber er macht es gut. Es wäre ein großer Fehler, ihn zu unterschätzen.«
    »Du solltest die Piraten besser zurückrufen. Die Mezpaner erklärten mir, sie hätten ihre Küstenverteidigung lange vernachlässigt, weil sie mit neuen Eroberungen an Land beschäftigt waren. Wenn die Überfälle nicht nachlassen, erneuern sie die Anlagen, und dann haben wir es bei einer Invasion schwerer.«
    »Das habe ich bereits getan. Knapp fünf Meilen von hier liegt ein Hafen namens Usta. Dort habe ich alle Frachtschiffe aus Gran und Basca versammelt. Sie werden zu Truppentransportern umgebaut und die Piraten stellen die Offiziere.«
    Sie runzelte die Stirn. »Dafür ist es noch zu früh. Die mezpanischen Spione werden es herausfinden.«
    »Für Vorbereitungen ist es nie zu früh. Ich habe vor, Todesmond davon zu erzählen und ihm sogar zu gestatten, Beobachter und Ratgeber zu schicken.«
    »Was hast du vor?«, fragte sie, denn sie wusste, dass er etwas Besonderes plante.
    »Er hält mich für einen Barbaren, aber selbst ich weiß, wie man eine Karte liest. Sieh dir das an.« Er nahm eine lange Papierrolle und entrollte sie auf einem Tisch. Die Ecken beschwerte er mit Dolchen und Larissas Juwelen. Sein Finger tippte auf die Stelle, an der sie sich befanden, fuhr an der Südküste entlang, umging das Südkap und glitt an der Westküste empor bis hin zur Mündung eines großen Flusses an einem kleinen Golf.
    »Was klingt vernünftiger? Monatelang durch die Berge und verseuchte Sümpfe zu wandern, ehe wir die Wüste erreichen, oder hier in See zu stechen, entlang der Küste zu segeln, um das Südkap herum, dann den Kol hinauf und am Rand der Wüste an Land zu gehen?«
    »Es hört sich sehr vernünftig an. Ich denke, er wird dir glauben.«
    »Natürlich wird er das. Wenn die Zeit gekommen ist, gehen wir an Bord und segeln außer Sichtweite nach Süden. Wenn er weiß, dass wir unterwegs sind, marschiert er nach Norden. Dann stürzen wir uns auf sein Land.«
    Sie strahlte. »Kein Wunder, dass ich dich so sehr liebe!«
     
    Das Hämmern und Sägen ging ihr auf die Nerven, aber es war notwendig und bei weitem dem metallischen Hämmern der Stahlmine vorzuziehen. Der Geruch von kochendem Teer lag in der Luft und das dumpfe Klopfen der Werkzeuge verstummte nie. Alte Schiffe wurden instand gesetzt, neue überholt. In Zukunft sollten sie andere Frachten transportieren: Krieger.
    »Für die Insulaner haben wir jetzt genügend Schiffe«, erklärte der Piratenadmiral. Er war ein hochgewachsener schlanker Mann mit nur einem Auge, der infolge einer alten Halsverletzung eine sehr heisere Stimme hatte. Bekleidet war er mit dem üblichen Kopftuch, einer Weste und weiten Kniebundhosen. Die Füße waren nackt. »Für die Infanterie, die Pioniere und die Ausrüstung brauchen wir mehr Frachter und noch weitere für die Sklaven und Tiere.«
    »Wir haben keine Eile«, versicherte Larissa ihm.
    »Wenn bis

Weitere Kostenlose Bücher