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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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heraus. Er wandte sich um, um die Tür zuzuziehen. Johanna und Vater MacKechnie standen gleichzeitig auf. »Danke, Vater«, flüsterte sie. »Ihr habt mir geholfen, ein großes Problem zu beseitigen.«
    »So wie Euer Gatte aussieht, könnte er auch ein wenig Hilfe bei der Beseitigung einiger Probleme gebrauchen«, flüsterte er, dann hob er seine Stimme und wandte sich an den Clansherrn. »Ist Euer Gespräch gut verlaufen?«
    Gabriels düsterer Gesichtsausdruck hätte ihm eigentlich schon sagen müssen, daß von gut keine Rede sein konnte. Johanna entschied, daß Vater MacKechnie nur diplomatisch sein wollte. Gabriel schüttelte denn auch den Kopf. »Sie weigert sich, mir den Namen des verantwortlichen Mannes zu nennen.«
    »Vielleicht weiß sie seinen Namen nicht«, schlug Johanna vor, die Clare automatisch verteidigen wollte.
    »Sie hat gesagt, sie hat die ganze Nacht mit dem Soldaten verbracht, Johanna. Denkst du ernsthaft, sie hätte ihn nicht mal gefragt, wie er heißt?«
    »Gabriel, du brauchst nicht so laut zu werden!«
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu und versuchte, um ihn herum zur Tür zu gelangen. Doch Gabriel packte sie am Arm. »Laß sie sich ausruhen«, befahl er. »Sie ist während meiner Befragung immer wieder eingeschlafen.« Er wandte sich an den Priester und sagte: ’ »Wenn ihr Gesicht nicht so verquollen wäre, würde ich jeden meiner Männer einzeln hier heraufschicken, um sie sich anzusehen. Vielleicht würde das ihre Erinnerung lösen.«
    »Dann glaubt Ihr, daß ein MacBain.’..«
    »Nein, ich glaube nicht, daß einer von meinen Männern verantwortlich ist«, sagte Gabriel. »Meine Männer besitzen Ehrgefühl.«
    »Hat Clare gesagt, daß es ein MacBain war?« fragte Johanna.
    Er verneinte. »Auch diese Frage will sie nicht beantworten.«
    »MacBain! Keith ist von der MacKay-Burg zurück!« brüllte Calum von unten herauf. Gabriel nickte dem Priester zu, ließ den Arm seiner Frau los und ging hinunter. Er riß praktisch die Türen aus den Angeln, als er hinaustrat. Calum folgte hastig. Die Türen fielen krachend hinter den beiden Kriegern zu.
    *
    Johanna verbrachte die nächste Stunde damit, mit Dumfries zu ringen, während sie versuchte, seine Fäden zu ziehen. Er benahm sich wie ein Kleinkind, und als sie endlich aufhören konnte, an ihm herumzuwerkeln, brauchte sie lange, um ihn zu trösten. Dabei saß sie auf dem Boden, und Dumfries, der offenbar nicht wußte, wie riesig er war, versuchte ständig, auf ihren Schoß zu klettern.
    Sie war sicher, daß der Hund und sie gleichermaßen furchtbar rochen, und sie beschloß, daß es höchste Zeit für ein Bad war. Megan besorgte ihr ein Seil. Johanna schlang ein Ende um Dumfries Hals, schnappte sich ihre Rosenseife, dann zerrte sie den Hund durch die Hintertür und den Hügel hinunter.
    Am Brunnen stieß sie auf Glynis. Johanna war bereits ziemlich gereizt. Die Sorge um Clare MacKay zerrte an ihren Nerven, und Dumfries’ schändliches Benehmen zerrte an ihren Kräften. Ihre Arme schmerzten davon, ihn hinter sich herzuschleifen. Wahrscheinlich hätte sie sich beherrschen können, wenn sie weniger erschlagen gewesen wäre.
    Glynis war höflich genug, ihrer Herrin einen ordentlichen Gruß zukommen zu lassen, bevor sie sich nach Clare MacKay erkundigte. »Ihr denkt doch nicht wirklich daran, die Hure unter dem gleichen Dach mit Euch schlafen zu lassen, nicht wahr?«
    Johanna blieb wie angenagelt stehen. Langsam drehte sie sich um und sah die Maclaurin-Frau an. »Clare Mac-Kay ist keine Hure!« brüllte sie. Sie wollte zuerst noch ein paar kräftige Kommentare über die Belohnung im nächsten Leben für angewandtes Mitgefühl hinzufügen, besann sich dann aber. Glynis hatte einen ordentlichen Tritt in den Hintern verdient. Johanna konnte dem Drang nur knapp widerstehen, und beschloß, Glynis statt dessen einen Tritt in ihre Arroganz zu versetzen.
    »Ich wollte dich nicht anbrüllen, Glynis, denn es ist nicht deine Schuld, daß man dich glauben machte, Clare MacKay sei eine Hure. Dennoch: Ich dachte, deinem Spitznamen zufolge müßtest ausgerechnet du – vor allen anderen – doch zuerst alle Fakten sammeln wollen, bevor du urteilst. Die Maclaurins hätten dir doch nicht einen solchen Namen gegeben, wenn du ihn nicht verdient hättest, stimmt’s?« fragte sie. Sie nickte den anderen Frauen zu, die an der Mauer wie aufgereiht standen.
    Glynis schüttelte den Kopf und wirkte verwirrt und verärgert. Johanna lächelte sie süßlich an. »Wir haben

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