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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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vor mir beschützen?« fragte er verblüfft.
    Johanna gab ihm darauf keine Antwort, sondern versuchte, ihn abzulenken.
    »Ich habe Euch falsch beurteilt, Sir, denn ich sehe, daß Ihr Eure Tochter liebt. Aber Clare braucht jetzt Ruhe. Sie hat einige Schläge auf den Kopf bekommen und ist noch sehr schwach. Ja, seht nur, sie hat sogar jetzt Mühe, die Augen offenzuhalten.«
    Sie betete, daß Clare begriff, was sie zu tun hatte, und trat zur Seite, damit der Clansherr seine Tochter sehen konnte. Clare hatte den Wink verstanden. Ihre Augen waren geschlossen, und sie sah aus, als wäre sie schon eingeschlafen. Johanna senkte ihre Stimme: »Seht Ihr, Clansherr? Sie braucht Ruhe, wenn sie sich jemals wieder richtig erholen soll. Tatsächlich ist sie immer noch in Lebensgefahr.«
    »Ich wollte sie eigentlich mit nach Hause nehmen«, flüsterte der Clansherr zurück.
    »Sie wird hier exzellent gepflegt«, warf Vater MacKechnie ein. »Eure Tochter scheint mir noch nicht kräftig genug, um irgendwo hinzugehen. Laßt sie besser hier. Sie steht unter dem Schutz des Clansherrn MacBain. Besser kann sie es nicht haben.«
    »Sie hat es besser«, setzte Gabriel hinzu. »Sie steht außerdem unter dem Schutz meiner Frau.«
    Nun zeigte MacKay zum ersten Mal ein Lächeln. »Das kann man wohl sagen.«
    »Wir sollten nach unten gehen, um diese unangenehme Sache zu besprechen«, schlug der Priester vor. »Die Frage, wer der Vater des Kindes ist, kann warten, oder nicht?«
    »Der Mann wird meine Tochter heiraten. Und dafür will ich Euer Versprechen, Clansherr MacBain.«
    Gabriel runzelte düster die Stirn. »Ich habe jeden einzelnen …«
    Johanna unterbrach. »Er hat einen Teil seiner Soldaten befragt«, sagte sie hastig. »Aber natürlich noch nicht alle. Es sind so viele, und einige sind noch nicht zurück von ihren … Missionen. Stimmt es nicht, lieber Mann?«
    Gabriel zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Das ist richtig«, erwiderte er.
    »Aber ich will wissen, MacBain, ob Ihr wegen dieser Heirat auf meiner Seite steht«, brummte MacKay. »Werdet Ihr dem verantwortlichen Krieger befehlen, Clare zu heiraten?«
    »Ja.«
    MacKay wirkte zufrieden. Der Priester eilte zur Tür und zog sie auf. MacKay klopfte seiner Tochter vorsichtig auf die Schulter und wandte sich zum Gehen. Gabriel warf seiner Frau einen harten »Warte-bis-wir-allein-sind« -Blick zu und folgte dann Clares Vater und dem Priester hinaus.
    »Ihr habt meine Tochter aufgenommen, MacBain, Ihr habt sie beschützt, und Eure Frau hat sie gepflegt. Ich werde nicht gegen Euch vorgehen, wenn die Ehe geschlossen wird. Wir könnten ein faires Bündnis schließen …«
    Vater MacKechnie schloß die Tür und schnitt die Worte des Clansherrn ab.
    Mit einem Seufzer ließ sich Johanna auf den Stuhl fallen.
    »Du kannst die Augen wieder aufmachen, Clare.«
    »Was sollen wir nun tun, Johanna? Ich muß meinem Vater doch die Wahrheit sagen.«
    Johanna nagte nachdenklich an ihrer Unterlippe.
    »Zumindest wissen wir jetzt, daß du nicht zu den MacInnes zurückgeschickt wirst. Dein Vater mag ja blind gewesen sein, weil es um eine wichtige Allianz ging, aber jetzt sind ihm die Augen auf jeden Fall geöffnet worden. Er liebt dich, Clare.«
    »Ich liebe ihn auch«, flüsterte Clare. »Ich meinte es nicht wirklich, als ich sagte, daß ich ihn hasse. Ich war nur so … wütend. Oh, was habe ich bloß angestellt. Ich weiß nicht, was mein Vater tut, wenn er herausfindet, daß ich gar nicht schwanger bin.«
    Eine lange Zeit verstrich in Schweigen. Dann setzte sich Johanna gerade in ihrem Stuhl auf. »Es gibt nur eine Lösung.«
    »Ich weiß«, sagte Clare. »Ich muß …«
    Johanna grinste. »Heiraten.«
    »Ich muß was?«
    »Guck nicht so erstaunt, Clare. Das ist eine hervorragende Lösung.«
    »Aber wer soll mich denn nehmen? Jeder glaubt doch, ich bin schwanger.«
    »Uns wird schon was einfallen«, sagte Johanna beharrlich. »Wir suchen uns erst mal einen geeigneten Kandidaten.«
    »Ich will aber nicht heiraten.«
    »Bist du jetzt stur oder ehrlich?«
    »Beides, glaube ich«, gab sie zu. »Der Gedanke, jemanden wie Robert MacInnes zu heiraten, dreht mir den Magen um.«
    »Natürlich, aber wenn wir jemanden finden, der dich schätzt und respektvoll behandelt, wärest du dann nicht glücklich, ihn zu heiraten?«
    »So einen Mann gibt es nicht.«
    »Ich bin mit einem verheiratet.«
    Clare lächelte. »Eben. Er ist schon verheiratet.«
    »Also gut«, sagte Johanna. »Aber es gibt noch andere Männer,

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