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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie würden nur Gottes Gebote interpretieren und erwarten, daß wir naiv genug sind, ihnen zu glauben. Wir sind aber nicht minderwertig.« Ihre Stimme klang jetzt sicher und voller Überzeugung. »Wir Frauen müssen zusammenhalten … wie Schwestern. Und wenn wir Unrecht sehen, sollten wir verdammt noch mal versuchen, etwas dagegen zu tun. Gemeinsam … Wenn wir uns nur zusammentun, dann können wir helfen. Denkweisen können verändert werden.«
    »Und wo sollen wir anfangen? Mit unseren Söhnen?«
    »Wir beginnen jetzt damit, einander zu helfen«, erklärte Johanna. »Wenn wir später Söhne und Töchter haben, bringen wir ihnen bei, einander zu lieben und zu ehren. Wir sind alle von Gott gemacht, Frauen wie Männer.«
    Das Geräusch von herankommenden Männern im Flur unterbrach ihre Unterhaltung. Clare überraschte Johanna, indem sie gar nicht mehr so verängstigt wirkte. Sie ließ Johannas Hand los, straffte die Schultern und strich die Decken glatt.
    Gerade als die Tür von außen geöffnet wurde, flüsterte Clare: »Gemeinsam.«
    Johanna nickte und wiederholte das Versprechen. »Gemeinsam.«

KAPITEL 17
    Gabriel trat als erster ein. Er wirkte nicht sehr glücklich, als er seine Frau vorfand, und schüttelte den Kopf. Johanna tat, als würde sie es nicht bemerken.
    Vater MacKechnie führte Clansherr MacKay in die Kammer. Der Priester nickte Johanna zu, bevor er Clare seine Aufmerksamkeit widmete.
    »Ihr seht schon viel besser heute aus«, sagte er.
    Clansherr MacKay trat neben den Priester, damit er seine Tochter sehen konnte. Er begann auf sie zuzugehen und blieb plötzlich wie angenagelt stehen. »Lieber Gott«, flüsterte er laut genug, daß alle es hören konnten.
    Der Anblick seiner Tochter ließ den Clansherr blaß werden. Johanna war wild entschlossen gewesen, den Mann nicht zu mögen. Schließlich hatte er sich geweigert, das Flehen seiner Tochter zu erhören und sie gezwungen, zu den MacInnes zurückzukehren. Aber seine Reaktion veranlaßte Johanna, ihre Meinung zu überdenken. Vielleicht hatte er einfach nicht gewußt, wie entsetzlich es Clare gegangen war.
    Nein, dachte sie dann. Sie würde ihm nicht die Freundlichkeit eines Zweifels zugestehen. Mochte sie gnadenlos oder noch schlimmer erscheinen – für sie war MacKay genauso schuld an Clares furchtbarer Mißhandlung wie Robert MacInnes.
    Vom Aussehen war er kein besonders attraktiver Mann. Er war mittelgroß, Gabriel überragte ihn um einiges. Dicke graue Strähnen in seinem braunen Haar zeugten davon, daß er mindestens doppelt so alt wie ihr Mann sein mußte. Um die Augen und die Mundwinkel waren tiefe Falten eingegraben, seine Augen waren braun wie die seiner Tochter. Das Auffälligste an ihm aber war seine Nase, die groß und gebogen war. Clare konnte von Glück sagen, daß sie die Gesichtszüge ihres Vaters nicht geerbt hatte.
    Gabriel stellte sich an Johannas Seite. Das Fenster befand sich direkt hinter ihnen. Das Fell war zur Seite gezogen worden, und eine frische Brise strich über ihre Rücken.
    »Guten Tag, Vater.«
    Clansherr MacKay erholte sich endlich von seiner anfänglichen Überraschung. Er trat ans Bett und ergriff die Hand seiner Tochter.
    »Clare, was hast du dir da angetan?«
    Es lag Sorge in seiner Stimme, aber Johanna hielt die Frage für unmöglich. Sie sah rot. Entschlossen trat sie vor und stellte sich zwischen Vater und Tochter. MacKay ließ die Hand seiner Tochter los und wich einen Schritt zurück. Als er den Zorn auf ihrem Gesicht sah, wich er noch weiter zurück.
    »Was Clare getan hat, fragt Ihr? Glaubt Ihr denn ernsthaft, daß sie sich die Prellungen selbst zugefügt hat?«
    Der Clansherr riß die Augen auf. Wieder trat er einen Schritt zurück, um Johannas Wut zu entkommen. Sie überschwemmte ihn wie kochendes Wasser.
    »Nay, natürlich nicht«, antwortete er.
    »Robert MacInnes und sein Vater sind schuld daran … und Ihr auch, Clansherr MacKay«, verkündete sie. »O ja, auch Ihr.«
    Clares Vater wandte sich zu Gabriel um. »Wer ist diese Frau?« brüllte er.
    Gabriel ging zu Johanna. »Sie ist meine Frau«, sagte er drohend, »und Ihr werdet sie nicht anschreien!«
    »Sie kommt nicht von hier«, bemerkte MacKay mit weitaus ruhigerer Stimme.
    »Sie stammt aus England.«
    »Dürfen englische Töchter so respektlos zu Älteren sprechen?«
    Gabriel wandte sich an Johanna und erkannte, daß sie darauf brannte, die Frage des Clansherrn zu beantworten.
    »Sie kann für sich selbst sprechen«, sagte er.
    Johanna hielt

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