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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dem die Männer sich versammelten. Gabriel war in eine Unterhaltung mit zwei Soldaten versunken.
    Johanna wandte sich an Calum und Keith. »Auf der Wiese unten stehen sechs Pferde«, begann sie.
    »Und eins davon soll mir ganz allein gehören«, platzte Alex heraus.
    MacBain, der das gehört hatte, drehte sich um und warf Johanna einen Blick zu. Er grinste teuflisch. »So hast du ihn also auf deine Seite gezogen«, bemerkte er.
    Sie ignorierte ihren Mann und hielt den Blick auf die Soldaten gerichtet. »Sie sind mein Hochzeitsgeschenk an meinen Mann … und Alex«, fügte sie hastig hinzu. »Würdet Ihr vielleicht jemanden schicken, der sie holt?«
    Die beiden verbeugten sich und gingen, um ihren Befehl auszuführen. Alex zupfte am Saum ihres Umhangs. »Hat Papa dir auch ein Geschenk gemacht?«
    Sein Vater antwortete auf die Frage. »Nay, Alex.«
    Sie widersprach. »Doch, hat er doch. Alex.«
    »Was hat er dir denn geschenkt?« fragte der Junge.
    MacBain war ebenso neugierig darauf, was sie zu sagen hatte. Johanna lächelte Alex an.
    »Er gab mir einen Sohn.«
    MacBain sah sie betroffen an. Sein Sohn schien nicht ganz zu begreifen, was sie meinte.
    »Aber ich bin sein Sohn«, erklärte er, wobei er sich selbst auf die Brust tippte, damit sie auch richtig verstand.
    »Ja, ich weiß«, antwortete Johanna.
    Der Junge lächelte. »Ist ein Sohn denn besser als sechs Pferde?«
    »Natürlich.«
    »Auch besser als hundert?«
    »O ja.«
    Jetzt war Alex von seiner eigenen Wichtigkeit überzeugt. Stolz streckte er die Brust heraus.
    »Wie alt bist du?«
    Er öffnete den Mund, um zu antworten, dann schloß er ihn wieder. Aus seinem verwirrten Gesichtsausdruck schloß Johanna, daß er es nicht wußte. Sie wandte sich zu ihrem Ehemann um und sah ihn fragend an. Er zuckte nur die Schultern. Offenbar wußte er es genauso wenig.
    Johanna war vollkommen entsetzt. »Du kennst das Alter deines Sohns nicht?«
    »Er ist jung«, antwortete MacBain.
    Augenblicklich nickte Alex seinem Vater zustimmend zu. »Ich bin jung«, wiederholte er. »Papa, darf ich nach den Pferden sehen?«
    Gabriel nickte. Sein Sohn ließ Johannas Umhang los und rannte hinter Calum und Keith her.
    Vater MacKechnie hatte die Szene zwischen Johanna und Alex beobachtet. »Der Bursche ist ganz verliebt in sie, nicht wahr?« bemerkte er zum Clansherrn, während er Alex hinterhersah.
    »Sie hat ihn bestochen«, sagte er gedehnt.
    »Ja, das stimmt«, gab Johanna zu.
    »Erwachsene Männer lassen sich nicht so leicht betören«, sagte ihr Mann.
    »Ich bin nicht daran interessiert, irgendeinen erwachsenen Mann zu betören, Clansherr. Bitte entschuldige mich jetzt. Ich möchte mit meinem Bruder sprechen.«
    Das wäre ein eleganter Abgang gewesen, wenn Gabriel ihn nicht verdorben hätte, indem er einfach seinen Arm ausstreckte, sie packte und zu sich zurückzog.
    Also mußte Nicholas zu ihr kommen. Hübsch und gesegnet mit einem unwiderstehlichen Charme, war Nicholas mal wieder von Frauen umringt, und Johanna mußte einige Zeit warten, bis ihr Bruder endlich ihr Winken bemerkte und sich von seinen weiblichen Bewunderern losmachte.
    Nicholas wandte sich zuerst an MacBain. »Ich werde in ein oder zwei Monaten Männer schicken, die beim Aufbau helfen können.«
    MacBain schüttelte den Kopf. »Ihr werdet niemanden schicken. Sobald einer seinen Fuß auf das Land setzt, bringen wir ihn um.«
    »Ihr seid ein Sturkopf, MacBain.«
    »Wie hoch war die Buße, die Ihr dem König gezahlt habt?«
    »Welche Buße?« fragte Johanna.
    Sowohl Nicholas als auch MacBain ignorierten ihre Frage. Ihr Bruder nannte MacBain die Summe. Gabriel kündigte an, daß er dem Baron die Auslagen erstatten würde.
    Johanna schaffte es endlich, sich einzumischen. Sie wandte sich an ihren Bruder. »Willst du damit sagen, daß der König dich eine Buße hat zahlen lassen? Warum denn, Nicholas?«
    »Weil wir deinen neuen Gatten ausgesucht haben, Johanna. Er hat eingewilligt … zu seinem Preis.«
    »Und wenn ich seiner Wahl entsprochen hätte?« bohrte sie.
    »Williams?« fragte Nicholas.
    Sie nickte nur.
    »Dann hätte es natürlich kein Bußgeld gegeben.«
    »Du hast mich angelogen. Du hast mir gesagt, du hättest nicht genug Geld, um die Steuer zu bezahlen, damit ich ein weiteres Jahr frei sein könnte.«
    Nicholas stieß einen Seufzer aus. »Ja, ich habe gelogen«, gab er zu. »Aber du wolltest das Unvermeidliche bloß rausschieben, und ich machte mir Sorgen um deine Sicherheit. Verdammt nochmal, du bist in

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