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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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also mit einem Stöhnen hinzu, als sie sich unruhig unter ihm bewegte.
    Gabriel war schuld, daß sie innerlich brannte, und nun verweigerte er ihr die Erfüllung.
    »Lieber Ehemann, die Sache verlangt deine Mitarbeit«, schrie sie entnervt auf.
    »Ich dachte, ich mache dich erst mal verrückt«, sagte er mit einem rauhen Flüstern.
    Das war eine leere Drohung, wie sich herausstellte, denn Gabriel dachte, er müßte den Verstand verlieren, als sie ihn zu sich herunterzog, ihn leidenschaftlich küßte und sich höllisch provozierend an ihm bewegte. Seine Disziplin verließ ihn. Seine Stöße wurden kräftig und drängend, doch seine Frau stand ihm in nichts nach.
    Sie kamen gemeinsam zum Höhepunkt. Johanna klammerte sich an ihren Mann, als eine Woge der Ekstase nach der anderen sie überschwemmte. Sie fühlte sich so sicher, so gesättigt und fast geliebt. Das war mehr, als sie je zuvor gehabt hatte, und mehr, als sie sich je erträumen konnte.
    Seufzend schlief sie ein.
    Gabriel befürchtete im ersten Moment, er hätte sie zu Tode gequetscht, denn sie wurde vollkommen schlapp in seinen Armen. Er rollte sich zur Seite und flüsterte ihren Namen. Sie antwortete nicht, aber immerhin atmete sie. War sie vielleicht in ihrer Leidenschaft ohnmächtig geworden? Gabriel lächelte, denn diese Möglichkeit gefiel ihm. Natürlich wußte er den wahren Grund. Johanna war vollkommen erschöpft. Sie hatte fast die ganze Nacht am Bett Clare MacKays gesessen.
    Er beugte sich über sie, küßte ihr die Stirn und stand auf. »Du ruhst dich aus«, flüsterte er und mußte grinsen. Seine kleine Frau gehorchte ihm! Natürlich wußte er, daß sie nichts gehört hatte, weil sie bereits schlief. Dennoch war er ziemlich glücklich, endlich mal einen Befehl zu erteilen, von dem er wußte, daß er befolgt werden würde.
    Er deckte seine Frau zu, zog sich an und verließ leise die Kammer.
    Der Tag wurde so schnell bitter, wie er süß begonnen hatte. Calum wartete unten in der großen Halle auf seinen Clansherrn mit der Nachricht, daß Baron Goode seine Bitte wiederholt hatte, mit Lady Johanna sprechen zu können. Der Bote kam auch diesmal wieder von Clansherr Gillevrey und wartete neben Calum auf Gabriels Antwort.
    »Befindet sich der Baron an der Grenze zu Eurem Land?« fragte er den Soldaten.
    »Nay, Clansherr. Er hat einen Vertreter geschickt. Er möchte Lady Johanna überreden, sich mit Baron Goode an der Grenze zu England zu treffen.«
    Gabriel schüttelte den Kopf. »Meine Frau wird nirgendwo hingehen. Sie will nicht mit dem Baron reden, und England ist nun ein Teil ihrer Vergangenheit. Johanna blickt nur noch in die Zukunft. Sag deinem Clansherrn, ich danke ihm, daß er als Mittelsmann fungiert hat, und ich bedaure, daß er durch den Engländer Unannehmlichkeiten hatte. Irgendwann werde ich es wieder gutmachen, daß er den Baron und seine Vasallen von meinem Land ferngehalten hat.«
    »Was genau soll ich dem Vertreter denn nun ausrichten?« fragte der Soldat. »Ich kann ihm jedes einzelne Wort getreu wiedergeben, wenn Ihr es wünscht.«
    »Sag ihm einfach, daß meine Frau mit keinem Baron reden will, und daß es dumm wäre, sie noch weiter zu belästigen.«
    Der Bote verbeugte sich und verließ die Halle. Gabriel wandte sich an Calum. »Du wirst meiner Frau nichts davon erzählen. Sie braucht nicht zu wissen, daß der Baron es noch einmal versucht hat.«
    »Wie Ihr wünscht, Clansherr.«
    Gabriel nickte. Er versuchte, seine Verärgerung über den Baron zu vergessen, aber der Tag wurde dennoch nicht besser. Die Maclaurins taten sich mit ihren Aufgaben schwer, und bis Mittag hatten sich drei Unfälle ereignet. Die Soldaten schienen besorgt – sie verhielten sich, als wären sie ernsthaft beleidigt worden und könnten den Gedanken nicht ertragen, Seite an Seite mit den MacBains zu arbeiten. Es war deutlich, daß sie den MacBains die Schuld für die Misere gaben, in der sie sich zu befinden glaubten.
    Seltsam genug, aber die Maclaurins bekriegten sich nicht gern. Gabriel fand das erstaunlich. Vermutlich hatten die ihren Biß wegen der schrecklichen Verluste im Kampf gegen die Engländer verloren, aber Gabriel hielt ihr Verhalten immer noch für einen schändlichen Zug des Charakters. Highlander sollten den Krieg begrüßen, nicht ihm ausweichen.
    Die Vermischung der beiden Clans dauerte länger, als er erwartet hatte. Er hatte jedem einzelnen Mitglied genug Zeit geben wollen, sich anzupassen, aber langsam stellte er fest, daß er viel zu

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