Die Statisten - Roman

Liberty, die an mehreren strategischen Stellen Löcher aufwies.
    Die VIP bildete jetzt eine Pfütze um seine Knöchel, und Dr. Bharucha hatte Eddies Mitglied des Königlichen Ordens der geschwollenen Schwänze mit dem Ende seines rot-schwarzen Bleistifts (mit weicher 2B-Mine) angehoben, mit Verlaub, als sei es irgend ein ekliger magentafarbener glitschig-wimmliger Wurm, der nur zur Regenzeit auftauchte – und das auch noch vor allen Leuten. Was machte er bloß? Er hatte sich tief hinuntergebeugt, und Eddie fragte sich, ob er ihm einen runterholen wollte, aber der Lustmolch drehte sein Glied mal so und mal so herum und sagte: „Etwas mehr Licht bitte, und ein Vergrößerungsglas“, und: „Beachten Sie bitte diese fleckige Stelle und das violette Ödem unter dem Präputium.“ Was um Gottes Willen lief da eigentlich ab? Das war sein Schwanz, und es wäre ihm selbst peinlich gewesen, ihn sich so genau anzuschauen, selbst in der Abgeschiedenheit des Badezimmers, dieser schamlose Arzt jedoch redete und redete, und die Studenten schrieben eifrig mit, als hätten sie selbst nichts Entsprechendes in der Hose. Warum begnügten sie sich damit, warum machten sie nicht gleich Fotos und vergrößerten sie und plakatierten damit den Hauptbahnhof?
    â€žUntersuchen Sie nun den Patienten nach charakteristischen Symptomen und seien Sie so gut, mich an den Früchten Ihrer unerschöpflichen Gelehrsamkeit teilhaben zu lassen“, sagte Dr. Bharucha zu seinen Studenten. „Ich werde Ihnen, wie stets, für Ihre Diagnose zu ewigem Dank verpflichtet sein.“
    Mayday, Mayday, hol mich hier bitte einer raus, wer es auch sei! Was jetzt passierte, war die absolute, totale, schwindelerregende, um-keinen-Preis-mehr-hinzunehmende und schlichtweg untragbare Grenze. Wussten die denn nicht, dass er heute früh, bevor er ins Taxi einstieg, zwei Aspirin hatte schlucken müssen, so säuisch weh hatte das getan; wo zum Teufel war dieser Ravan Pawar, man musste ihn schleunigst retten, denn jetzt standen sie alle Schlange, um sich seinen Ding Dong anzuschauen, sein Geschützrohr, seinen ganzen Stolz und angeblichen Einstieg in Sapna-ji und „Zuperstar“-Status in Hindi-Filmchen, sein Elend und Verderben, sein Lied und seine Litanei, seine längst überfällige Strafe, seine Friedenspfeife, seinen Aufstand und Fall, sein Inferno und seine Ekstase, seine Sonde und sein Sehrohr, seinen Luststab und Flaggenmast, seine Zimtstange, seine chinesische Folter, seine Vergeltung Gottes, seine Sünde, sein Verbrechen, seine Nemesis, seine Zeit der Abrechnung, seinen Tag des Gerichts. Er hätte einen Zettel daran kleben sollen: Achtung! Vorsichtig behandeln! Nicht, dass die das groß gekümmert hätte.
    Oh nein. Neineineineinein! Eine der jungen Frauen kam auf ihn zu. War er erst mal ein Star, würde sie ein Interview geben und der Presse erklären: „Ja, ich bin mit Eddie Coutinho aufs Engste bekannt. Ich habe sein geschwollenes Organ fünfunddreißig Sekunden lang in der Hand gehalten.“ Ah, du schamloses Luder, die drei anderen Frauen hatten wenigstens den Anstand oder die Wohlerzogenheit gehabt, nur den Hals zu recken, während die Jungen seine Wurst wie in der Pfanne hin und her drehten. Aber die verkommene Metze nahm das Ding zwischen Daumen und Zeigefinger und fragte: „Was würden Sie sagen, wie viel beträgt der Unterschied zwischen dem normalen Umfang Ihres Gliedes und dem jetzigen, in diesem geschwollenen Zustand?“ Noch während sie ihn ausfragte, hatte Eddie das Gesicht abgewandt. Sie mochte keine Ahnung von Schicklichkeit haben, aber er war praktizierender Katholik – auch wenn er zugeben musste, dass er die letzten sechs Wochen weder zur Kommunion noch zur Beichte gegangen war. Heilige Mutter Gottes! Was für eine Antwort erwartete sie von ihm? „Bei der letzten, am heutigen Morgen erfolgten Messung betrug die Zirkumferenz meines Pimmels das 2,7-fache des durchschnittlichen Wertes“?
    â€žWann hatten Sie das letzte Mal Geschlechtsverkehr, Mr Coutinho?“, fragte Dr. Bharucha, während seine Studenten die Reflexe des Patienten prüften und seine Genitalien manipulierten.
    â€žNoch nie, Herr Doktor. Das habe ich noch nie gemacht.“
    â€žWie oft pro Nacht?“
    â€žAber ich bin doch gar nicht verheiratet, Herr Doktor!“ Eddie war schockiert darüber, dass der Arzt seine Jungfräulichkeit