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Die steinerne Pest

Die steinerne Pest

Titel: Die steinerne Pest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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das
ist der große Unterschied zwischen dir und deinem Vater.
»Du meinst, daß er nie aufgehört hat, an das Gute im
Menschen zu glauben, aber ich schon?« fragte Mike bitter.
Ich habe das alles schon einmal erlebt, weißt du? sagte
Astaroth. Dein Volk wäre nicht das erste, das an seiner
eigenen Unvernunft zugrunde gegangen wäre. »Unsinn!«
widersprach Mike heftig. »Wir sind nicht wie die
Atlanter!«
»Und das werdet ihr auch nie werden«, sagte eine Stimme von der Tür her. Mike fuhr zusammen, drehte sich
herum und blickte in Serenas Gesicht. Die Atlanterin
lächelte spöttisch. »Störe ich euch bei etwas Wichtigem,
oder führt ihr nur ein tiefschürfendes philosophisches
Gespräch über den Sinn des Lebens?« »Wir reden nur
über alte Zeiten«, antwortete Mike ausweichend. »Über
die Vergangenheit. « »Na, dann komme ich ja im richtigen
Moment«, sagte Serena. »Ganz genau darüber wollte ich
nämlich mit dir reden. « Sie ging zu dem riesigen, runden
Fenster in der Wand des Salons, blieb davor stehen und
drückte einen Knopf in seinem Rahmen. Ein halblautes
Summen erklang, als die Irisblende vor dem zentimeterdicken Panzerglas auseinanderglitt, so daß Serenas Blick
nun ungehindert auf den Meeresgrund vor der
NAUTILUS hinausfiel.
Ein Schimmer von Licht kam von draußen herein, brach
sich auf ihrem Haar und ließ es wie flüssiges Gold
aufleuchten. Normalerweise herrschte in dieser
Wassertiefe vollkommene Finsternis, aber sie hatten die
NAUTILUS nur wenige Dutzend Meter neben dem Wrack
der TITANIC auf Grund gesetzt, und das Licht der
gewaltigen Scheinwerfer brach sich am Rumpf des
gesunkenen Ozeanriesen, der wie ein Gebirge aus rostigem Stahl über ihnen emporragte. Neben der TITANIC
wirkte selbst die NAUTILUS winzig. Ȇber die
Vergangenheit?« fragte Mike. Serena wandte den Blick
nicht vom Fenster, während sie antwortete. »Ich habe
nachgedacht«, sagte sie, »und mir ist etwas eingefallen... «
Sie zögerte einen Moment. »Ich habe bisher nichts gesagt,
weil es mir nicht wichtig erschien«, fuhr sie schließlich
fort. »Es ist nur eine alte Legende, weißt du? So etwas wie
eure... Märchen. Aber sie hat damit zu tun. « Sie deutete
nach draußen. »Mit der TITANIC?« fragte Mike lachend.
Serena blieb vollkommen ernst. »Mit dem, was sie getroffen hat«, sagte sie. »Es ist nur eine Legende, Mike,
aber es heißt, daß unser Volk vor langer, langer Zeit schon
einmal auf Wesen wie diese gestoßen ist. Wesen, die in
großen, silbernen Scheiben von den Sternen herabgekommen sein sollen und die über unvorstellbare
Macht verfügten. « »Und?« fragte Mike.
»Erinnert dich die Beschreibung nicht an etwas?« gab
Serena zurück.
Mike seufzte. Die Beschreibung paßte haargenau auf
das, was sie bei ihrem ersten Besuch hier unten gefunden
hatten: der Grund, aus dem die TITANIC wirklich
gesunken war. Die offizielle Version war, daß der Ozeanriese mit einem schwimmenden Eisberg kollidiert und
mit Mann und Maus untergegangen war, aber die
Wahrheit war viel phantastischer. Mike hatte die gewaltige
fliegende Untertasse, die sich wie ein Geschoß in den
Rumpf der TITANIC gebohrt hatte, mit eigenen Augen
gesehen. Nachdem sie die Mitglieder der Schwarzen
Bruderschaft aus dem Rumpf der TITANIC geborgen und
zu dem geheimnisvollen Sternentor unter der
Cheopspyramide gebracht hatten, von wo aus sie zu ihrem
Heimatplaneten zurücktransportiert wurden, waren sie
schließlich hierher zurückgekehrt, um zu sehen, was von
dem Raumschiff übriggeblieben war. Aber es mußte
gigantischer sein, als sie alle geglaubt hatten, denn es war
durch die Explosion, die es vernichten sollte, weder in
Stücke gerissen noch beschädigt worden. Es befand sich
nach wie vor an seinem Platz, eingekeilt in die TITANIC.
Sie hatten beschlossen, es sich am nächsten Tag noch
einmal genau anzusehen. Doch Juan, der als erster zu
dieser Expedition aufgebrochen war, hatte die bestürzende
Nachricht gebracht, daß die Flugscheibe über Nacht
verschwunden war.
»Und was sagt die Legende noch über dieses Volk von
den Sternen?« fragte er.
Serena drehte sich wieder zum Fenster, um zum Wrack
der TITANIC hinauszusehen. Ihre Stimme sank fast zu
einem Flüstern herab, als sie antwortete: »Nicht sehr viel.
Nur, daß die Begegnung mit ihnen tödlich ist. «
Im Verlauf der nächsten halben Stunde fand sich nach
und nach die gesamte Besatzung der NAUTILUS im Salon des Schiffes ein: Juan, Ben, Chris, Singh und
schließlich auch Trautman, der mit

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