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Die Steinernen Drachen (German Edition)

Die Steinernen Drachen (German Edition)

Titel: Die Steinernen Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Kern
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Frau kamen während der Fahrt zum Stillstand, trotzdem sahen beide aus, als kämen sie direkt vom Schlachthof. Er bat den Griechen, in der schmalen Einfahrt neben dem Gebäude zu parken, da er beim Aussteigen möglichst kein Aufsehen erregen wollte. Der Taxifahrer tat ihm den Gefallen, machte aber sonst keinen Finger krumm. Er kassierte und rauschte ab, kaum dass Frank mit der immer noch benommenen Frau aus dem Auto war.
    Der Schlüssel passte auch für den Lieferanteneingang, der sich an der Längsseite der Bar befand. Er schob die Punkerin durch den dunklen Lagerraum in den hinteren Teil der Kneipe, der als kleine Küche diente. Dort platzierte er sie auf einen Stuhl. Als er sicher war, dass sie nicht umkippen würde, sah er sich um. Zu seiner Erleichterung war Olaf schon hier gewesen, um die Einnahmen vom Vortag zu holen. Das erkannte er an der auf dem Tresen liegenden Tageszeitung, die Lockmann für gewöhnlich hier vergaß. Er ließ heißes Wasser in eine große Schüssel laufen, packte Eiswürfel in ein Handtuch und bewaffnete sich mit einer Küchenrolle. Aus dem Medizinschrank holte er Verbandszeug und Schmerzmittel.
    Die junge Frau, die jetzt eine krumme Nase hatte, sah ihm traumatisiert zu. Sie schien immer noch nicht völlig in die Wirklichkeit zurückgekehrt zu sein. Er legte sie auf den Boden und verarztete sie so schnell und gut es ging. Vorsichtig wusch er ihr das Blut aus dem Gesicht und klebte dicke Pflaster auf die Wunden. Die Schramme auf ihrer Stirn musste genäht werden, aber darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Als die Verbände saßen, legte er ihr das Eis aufs Gesicht. Teilnahmslos ließ sie alles mit sich machen. Er löste einige Schmerztabletten in einem Glas Wasser auf und gab es ihr zu trinken.
    Frank hoffte, dass die 200 Euro, die er dem Griechen vorhin gegeben hatte, auch das Schweigen über diesen Vorfall beinhaltete, verließ sich aber nicht allzu sehr darauf. Es galt, die Bar so rasch wie möglich wieder zu verlassen. Vorher wollte er jedoch mit der Punkerin reden und hoffte, dass sie bald ansprechbar sein würde. Er überlegte, ob er Chin anrufen sollte, entschied sich aber dagegen. Aus der Kühlung holte er sich ein Bier und setzte sich neben die Frau, die leise vor sich hinstöhnte. „Können Sie mich verstehen?“, fragte er vorsichtig.
    Sie machte ein Geräusch und er deutete ihre Reaktion als ein Ja . „Warum sind Sie vor mir weggelaufen?“
    „Das fragst du noch? Du Arsch!“, antwortete sie mit weinerlicher Stimme. „Genau aus dem Grund. Ich wollte nicht in so einer beschissenen Lage enden. Ralf hat mich gewarnt und gesagt, du bringst Unglück und ich soll mich von dir fernhalten. Und genau das habe ich versucht!“
    „Wärst du nicht weggerannt, wäre das alles nicht passiert.“
    „Dann hätte mich vielleicht kein beschissener LKW überfahren, stattdessen hätten mich die Chinesen geholt. Genau wie Ralf.“
    Er zuckte zusammen. „Was weißt du darüber? Wann hast du Wiegand zuletzt gesehen?“
    „Keine Ahnung! Am Mittwoch vielleicht. Ralf kam gerade aus dem Krankenhaus.“ Gierig griff die Punkerlady nach seiner Bierflasche und trank sie in einem Zug leer. Er hatte Bedenken, ob sich die Schmerzmittel mit dem Alkohol vertrugen, sagte aber nichts. Nervös sah er auf die Uhr. Sie waren bereits über eine halbe Stunde in der Bar. Falls der Taxifahrer die Polizei verständigt hatte, würde diese bald aufkreuzen. Er musste sein Verhör zu Ende bringen. „Was hat Ralf erzählt, als du ihn zuletzt
    getroffen hast?“
    „Hast du denn Tomaten auf den Ohren? Er meinte, ich soll mich von dir fernhalten. Du bringst nur Schwierigkeiten.“ Wie zur Bestätigung drückte sie gegen das Pflaster auf ihrer Stirn, das langsam durchblutete.
    „War das alles?“, hakte er nach.
    „Hey, der Mann redete so viel wirres Zeug, wie sollte ich mir da was merken können. Ununterbrochen hat er seine Verse aufgesagt. Du weißt schon. Dieser Chinesensingsang und dass er sich dran hält. Man muss schon nüchtern sein, damit man aus dem Kauderwelsch was Vernünftiges heraushört.“
    „Und, warst du clean?“, fragte er unterschwellig und überlegte, ob er ihr noch ein Bier geben sollte.
    „Er sagte ständig was, das so klang wie »Spieglein, Spieglein, verkehrt herum, sag ihm ‘s verkehrt herum ...« Keine Ahnung, was er damit meinte. Hat es zigmal wiederholt. Denk, diese Botschaft war für dich bestimmt. Spieglein, Spieglein ...“
    Er konnte damit nichts anfangen. Überhaupt, was brachte

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