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Die Steinernen Drachen (German Edition)

Die Steinernen Drachen (German Edition)

Titel: Die Steinernen Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Kern
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doch er versuchte sich dem gegenüber möglichst unbeeindruckt zu zeigen.
    „Wir sind Ihnen dankbar, Herr Grabenstein, das können Sie mir glauben. Ihr beherztes Engagement in dieser Sache brachte uns entscheidend weiter. Unter anderen Umständen hätten Sie eine angemessene Belohnung verdient und wir hätten Sie nicht weiter behelligt. Nur haben sich leider ungeahnte Diskrepanzen ergeben, die ein Umdenken unsererseits erforderlich machten. Zweifelsohne ärgerlich, zudem Sie, zu meinem ehrlichen Bedauern, nicht ganz unschuldig an den uns entstandenen Unschicklichkeiten sind. Aber wer konnte ahnen, dass Sie so gründlich an die Sache rangehen und Dinge zutage fördern, die Sie nicht zu interessieren haben. Als Sie meiner lieben Freundin hier den Drachen unter die Nase hielten, waren wir gezwungen, geringfügig umzudisponieren. Auch musste ich mir Gewissheit darüber verschaffen, wie weit Ihre Kenntnisse gediegen sind. Was blieb mir anderes übrig, als Sie in unser wunderschönes Land einzuladen, damit ich mich intensiv mit Ihnen befassen kann. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich Sie erst in Laos begrüßt, aber nun sind wir uns bereits hier in die Arme gelaufen. Wir pflegen zu sagen: Ist eine Sache geschehen, dann rede nicht darüber. Es ist schwer, verschüttetes Wasser wieder zu sammeln. Lassen Sie uns das Beste daraus machen und unsere fruchtbare Zusammenarbeit intensivieren.“
    Frank hielt dem durchdringenden Blick des Laoten stand. Er konnte sich nicht erklären, auf was der Anwalt anspielte, wollte aber seine Ahnungslosigkeit nicht zeigen. Der Schraubstock auf seiner Schulter wurde noch eine viertel Umdrehung enger gezogen.
    „Verschonen Sie mich mit Ihren asiatischen Weisheiten. Ich habe nicht vor, noch weiter mit Ihnen Geschäfte zu machen, Herr Kham. Ich fürchte, Sie müssen auf meine Kooperation verzichten!“
    Auf einen unmerklichen Wink hin gruben sich die gestählten Fingerkuppen des Sumomannes unter sein Schlüsselbein. Er hatte diesen Griff schon vor einigen Tagen zu spüren bekommen und den daraus resultierenden Schmerz nicht vergessen. Die betroffenen Nervenenden reagierten in ähnlicher Manier wie beim ersten Mal und jagten eine Kaskade von peinigenden Explosionen durch seinen Körper. Seine Beine knickten ein und er fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Die Schmerzwelle ebbte nur langsam ab. Er schmeckte das Salz der Schweißperlen, die auf seiner Oberlippe standen. Sein Blick war durch die Tränen in seinen Augen getrübt und seine Umgebung verschwamm zu einem stark gewässerten Aquarell. Seine hechelnden Atemzüge ließen Staubflusen über die abgetretenen Holzbohlen tanzen. Mit zusammengebissenen Zähnen brachte er seinen Körper in eine kniende Position. Über die Tischkante hinweg fixierte er Kham, der seinen schmalen Mund zu einem schiefen Grinsen verzog.
    „Ich will ehrlich sein, Herr Grabenstein. Wir brauchen Ihre Hilfe. Sie sind womöglich der einzige, der Prinzessin Le Ah Thi Ky zur Vernunft bringen kann, um sich endlich ihrer vorbestimmten Aufgabe zu stellen.“
    „Von was, zum Teufel, reden Sie?“, keuchte Frank. „Soll das heißen, Sie haben Lea gefunden?“
    Kwan Kham sah kurz in Chins Richtung und dann wieder zu ihm.
    Gegen den Schmerz ankämpfend, richtete er sich noch weiter auf, drückte den Rücken durch, um seine gerade Haltung zu demonstrieren. Aus den Augenwinkeln heraus, suchte er die dunklen
    Umrisse des Bodyguards, der dicht hinter ihm stand.
    „Wir sind ihr sehr nahe gekommen und ich gehe davon aus, dass sie bald wieder heimfinden wird. Sie hat viele Freunde in Laos, die ihr dabei behilflich sein werden. Sobald Le Ah in ihr Land zurückgekehrt ist, werde ich da sein, um sie an ihre Pflichten zu erinnern. Und da wir wissen, wie sehr sie Ihnen vertraut, wäre es doch schön, wenn Sie uns in dieser Aufgabe bestärken würden. Für unser Land, für die Menschen, die darin leben und, glauben Sie mir, letztlich auch im Sinne von Le Ah selbst. Sie muss ihre wahre Bestimmung erkennen, um zu akzeptieren.“
    Frank schüttelte den Kopf. „Ich verstehe kein Wort! Können Sie nicht endlich konkret sagen, wofür Sie Lea brauchen, oder besser missbrauchen wollen? Ich werde ganz gewiss nicht für Sie in die Bresche springen, wenn es darum geht, Lea zu irgendetwas zu zwingen. Sie wird nicht grundlos vor Ihnen davon gelaufen sein.“
    Die Pranke kam aus dem Nichts, krallte sich in sein Genick und zerrte ihn auf die Beine. Der Kragen seines T-Shirts schnitt ihm schmerzvoll in den

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