Die Steinzeit-Diaet
verbannen, da er Ihnen nicht guttut.
KAPITEL 9
Labortiere in Käfigen leben etwa dreimal so lang wie ihre Verwandten in freier Wildbahn. Wir modernen Menschen leben ungefähr dreimal so lang wie unsere wilden Vorfahren: fast 90 Jahre im Gegensatz zu ihren 31 Jahren.
Doch unsere prähistorischen Ahnen blieben gesund, fit, schlank und kräftig bis zum Ende. Sie behielten ihre Vitalität bis ins „hohe Alter“, da sie aktiv waren und nur natürliche Lebensmittel aßen (nicht, dass sie in beiderlei Hinsicht die Wahl gehabt hätten).
Wir leben nicht deshalb länger als sie, weil wir ihnen in irgendeiner Weise überlegen wären. In den Industriestaaten müssen wir uns lediglich kaum Sorgen über Hunger, Raub, Infektionen, ein Dach über dem Kopf, Dürre und all die anderen potenziell tödlichen Bedrohungen machen, welche die Zivilisation eingedämmt, wenn nicht ausgerottet hat.
Selbstverständlich gibt es genügend anderes, worüber wir uns Sorgen machen. Untätigkeit, stärkehaltige Nahrungsmittel und Übergewicht führen zu einem Verlust der Insulinsensitivität und zahlreichen hormonellen Veränderungen, die den Alterungsprozess beschleunigen. Wir leben länger als unsere Vorfahren, doch wir verbringen einen größeren Anteil unseres Lebens mit Gebrechen.
Ihre schlanke Körpermasse ist der Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Alterung. Ihr „aktives Selbst“ ist der Motor, der Sie durchs Leben trägt. Es ist der Vorrat an Eiweiß, auf den sich Ihr Immunsystem verlässt, um Pathogene zu zerstören. Es ist das Ausmaß Ihrer Organmasse und -funktion. Der Verlust schlanker Körpermasse ist so bedeutend für die Vorhersage des gesundheitlichen Zustands, dass er Teil des Sterbevorgangs zu sein scheint. Wenn Sie 40 Prozent Ihrer schlanken Körpermasse verlieren würden, könnten Sie nicht überleben. Degenerative, tödliche Krankheiten wie Aids, Blutvergiftung und andere führen zu einem Verlust von schlankem Körpergewebe. Die Kranken sterben, wenn ihre Körpermasse um diese 40 Prozent abnimmt.
Doch der schnelle Verbrauch von Proteinen ist ein Grund für und nicht nur ein Hinweis auf den Tod. Was wir als „normale“ Alterung bezeichnen, ist in Wirklichkeit der Langzeiteffekt eines größtenteils im Sitzen verbrachten Lebens in Kombination mit dem Missbrauch von Kohlenhydraten. Es ist die Ansammlung von Schädigungen durch zu wenig körperliche Anstrengung und zu viel Insulin.
Wenn wir über 30 sind, verlieren wir pro Jahrzehnt zwischen zwei und fünf Prozent schlanke Körpermasse. Es gibt allerdings individuell große Unterschiede, die auf der Ernährung und dem Lebensstil basieren: Ich habe beispielsweise nichts meiner schlanken Körpermasse eingebüßt. Die meisten Muskelfasern, die wir verlieren, gehören zur schnell zuckenden Art, da wir unseren Körper nicht mehr ausreichend herausfordern. Wenn wir alt werden, lässt auch die Knochendichte nach, sodass wir sturz- und verletzungsanfälliger werden, zumal unsere Muskeln nicht mehr stark oder schnell genug sind, um uns aufrecht zu halten. 1
100-Jährige haben in der Regel einen niedrigen Nüchtern-Insulinwert und sind kräftig. Sie sind nicht dick. Ich liebe insbesondere die Geschichte einer Frau, die im Alter von 115 Jahren starb, nachdem sie von einer Leiter gefallen war. Sie muss stark gewesen sein. Vermutlich hatte sie ein niedriges Nüchtern-Insulinniveau, da sie dünn genug war, um eine Leiter so hoch zu klettern, dass sie einen tödlichen Sturz erleiden konnte. Wenig Insulin und wenig Fett sind eine selbstverstärkende Spirale, bei der eins das andere begünstigt. 100-Jährige haben offensichtlich einen metabolischen Zustand erreicht, der die Alterungskaskade verlangsamt. Insulinwiderstand und körperliche Stärke sind hervorragende Hinweise auf die noch zu erwartende Lebensspanne ab einem Alter von 35 Jahren; und mit jedem weiteren Jahr werden sie noch wichtiger. 2 Die Stärke der Beine und des Griffs liefern wichtige Hinweise auf die Langzeitgesundheit.
Schließlich spielt auch noch die Entzündung eine wichtige Rolle dabei, wie gut (oder schlecht) Sie altern. Entzündungen sind ein Produkt der Schutzantwort Ihres Körpers auf unbekannte Eindringlinge: Reizerreger oder Pathogene. Sie sollen die Eindringlinge entfernen und jeglichen Schaden, den diese verursacht haben, wieder heilen. Doch andauernde Angriffe des Immunsystems auf geschädigte Stellen beeinträchtigen die angrenzenden Zellen, sodass eine länger anhaltende oder
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