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Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon

Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon

Titel: Die Sterne von Marmalon - Link, C: Sterne von Marmalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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hatte nicht gedacht, daß sich Will über solche Dinge Gedanken machte, daß er überhaupt etwas davon verstand. Sie fragte sich, ob er etwas von ihr und Charles Mackenzie wußte. Seine Augen aber gaben keine Antwort auf ihr stummes Forschen.
    »Ich muß fort«, sagte sie, »du kannst in der Zwischenzeit ein Gebet für mich sprechen. « Sie ging zur Tür, und er sah ihr nach, wie sie davonschritt, den Kopf hocherhoben und die Schultern gestrafft,
streng, würdevoll und von einer Tapferkeit, die ihn rührte – und erbitterte. Zum erstenmal seit sehr vielen Jahren verspürte er den heftigen Wunsch, wieder jung zu sein und im vollen Besitz seiner Kräfte. In einem leidenschaftlichen Aufbegehren, von dem er nicht geahnt hatte, daß er dessen noch fähig war, wünschte er sich, mit ihr gehen und sie beschützen zu können, anstatt kraftlos im Bett zu liegen. Erschöpft ließ er seine zitternde Hand auf die Decke fallen und lauschte auf Marys Schritte, die sich rasch entfernten. Eine Ahnung sagte ihm, daß diese Frau seiner gar nicht bedurfte. Sie würde siegen oder untergehen, aber welches von beiden auch ihr Weg sein mochte, sie würde ihn allein gehen.
     
    »Sieh an, Mary de Maurois! « Breitbeinig und grinsend stand Archibald Claybourgh in der großzügigen Eingangshalle von Sluicegates und betrachtete den Gast, den ihm das Stubenmädchen soeben gemeldet hatte. »Wissen Sie, ich habe beinahe geahnt, daß Sie kommen würden, nur, um ehrlich zu sein, ich hatte schon früher damit gerechnet. Andererseits gefallen mir Nüsse, die nicht leicht zu knacken sind. Aber ich denke, Sie habe ich jetzt geschafft!«
    »Freuen Sie sich nicht zu früh, Sir Claybourgh. Ich bin noch nicht am Ende. « Marys Stimme klang hell und kalt in dem säulengetragenen Gewölbe des alten Herrenhauses.
    Archibald lachte. »Ich glaube, Sie könnten tot am Boden liegen, Sie würden immer noch nicht zugeben, geschlagen zu sein! Das gefällt mir an Ihnen. Aber irgendwann werden selbst Sie nicht um die Erkenntnis herumkommen, daß manchmal andere stärker sind als Sie. Zum Beispiel ich!«
    »Wofür nehmen Sie Rache?«
    »Rache? Aber von Rache kann gar keine Rede sein! Ich komme nur meiner Aufgabe als Steuereintreiber gewissenhaft nach.«
    »Gewissenhaft?« Mary schleuderte ihm voller Wut die Papierrolle mit den letzten Forderungen vor die Füße. »Das hier ist Wucher!«
    Archibald betrachtete amüsiert ihr geröteten Wangen und blitzenden Augen.
    »Aber, Mrs. de Maurois! Ich finde, Sie sind keine gute Patriotin.
Sie wissen doch, wozu England gerade jetzt Geld braucht. Die Schotten sind über die nördlichen Grenzen eingefallen und nur mit letzter Kraft zurückgeschlagen worden, und zweifellos werden sie den Angriff wiederholen. Dazu kommt die Bedrohung von französischer Seite – England braucht Geld, liebe Mrs. de Maurois. Waffen, Schiffe, Verpflegung für die Truppen. Dafür müssen wir alle unsere Opfer bringen!« Er lächelte genüßlich.
    Marys Blick schweifte über die kostbare Einrichtung der Halle hinweg. »Zweifellos bringen auch Sie Ihre Opfer, Sir Claybourgh«, sagte sie bitter. »Und ich glaube auch nicht, daß irgend jemand hier in der Gegend so hoch besteuert wird wie ich!«
    Claubourgh zuckte mit den Schultern. »Sie glauben es nicht? Fragen Sie die Leute doch. Fragen Sie Courday, Fennimere, Greene! Die werden Ihnen die richtige Antwort geben.«
    »Sie wissen, daß das nichts nützt!« fauchte Mary. »Die stecken alle mit Ihnen unter einer Decke. Die würden das Blaue vom Himmel herunterlügen für Sie!«
    »Ja, wenn das so ist... arme Mary, keinen einzigen Freund hat sie! Wie kommt das nur? Vielleicht hätten Sie von Anfang an ein bißchen freundlicher sein sollen!«
    »Ich hatte keine Zeit, freundlich zu sein. Und ich konnte keine Rücksicht auf die Empfindsamkeiten irgendwelcher Geschäftsleute nehmen. Sonst hätte ich nie erreicht, was ich erreicht habe!«
    »Ja, nur so haben Sie am Ende auch nicht viel erreicht. Es tut mir von Herzen leid, aber ich kann nichts machen. Übrigens – nur damit Sie sich darauf einstellen können – die Steuern für November werden noch ein wenig höher sein als die für Oktober!« Er wollte sie einfach stehen lassen, aber Mary, der vor Wut beinahe schwarz vor den Augen wurde, packte ihn am Arm und zerrte ihn zurück. Ihr Gesicht war weiß geworden, ihre Lippen völlig blutleer.
    »Sie sind ein Verbrecher, Claybourgh«, flüsterte sie heiser.
    Archibald schüttelte sie ab wie ein lästiges

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