Die Sternenkrone
lernst – es sogar zu einem Mitglied der Ratsversammlung von Ecologia-Bella bringen und damit, wie du bemerkt haben könntest ...«
»Damit zu wirklicher Macht in dem Land, von dem ich dachte, es würde mir gehören«, vollendet sie schelmisch.
»Ganz richtig. Ein gefährliches System, aber das beste, das wir finden konnten.«
»Ich verstehe ...« Sie blickt nachdenklich zur Seite. »Eine Frage: Wenn ich eines Tages, sobald ich alt und sehr weise geworden bin, ein anderes System vorschlage ... würde euch das sehr überraschen?«
Originaltitel; >All This and Heaven Too<
Copyright © 1985 by James Tiptree, Jr. Erstmals veröffentlicht in:
>lsaac Asimov's Science Fiction Magazine< Dezember 1985
Copyright © 1987 der deutschen Übersetzung
by Wilhelm Heyne Verlag, München
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Biggy Winter
Yanqui Doodle
(Yanqui Doodle)
Natürlich müssen sie ein Krankenhaus besuchen. Um ihre Betroffenheit zu zeigen. Aber welches Krankenhaus? Kein großes Krankenhaus an einem Stützpunkt, aber auch kein Lazarett an der Front – die Mitglieder des Streitkräfte-Komitees des Kongresses sind viel zu wertvoll, um irgendwohin zu gehen, wo ihnen wirklich die Brocken um die Ohren fliegen könnten. Ganz zu schweigen von dem Wert des halben Dutzend Generäle, die die Inspektionstour – >um sich ein Bild vor Ort zu machen< – an die bodéguanische Front begleiten. Ein geeignetes Krankenhaus wird gefunden. Die Stadt San Izquierda, direkt hinter der bodéguanischen Grenze, ist schließlich durch amerikanische Truppen befreit worden, nachdem die Libras ein paarmal dran geknabbert haben und jedesmal von den Guévaristas zurückgeschlagen worden sind. Nach der sechsten Niederlage wurden die GI's ausgeschickt, um die Stadt endgültig zu besetzen – oder jedenfalls das, was noch davon übrig war. Jetzt war die Front also um fünfundzwanzig, beziehungsweise fünfzig Kilometer nach vorn verschoben, je nachdem, wessen Landkarte man zugrunde legte, und ein großes, herrschaftliches Haus, das früher einem Gefolgsmann des Diktators gehört hat, ist in ein Übergangs-Rehabilitationszentrum umgewandelt worden. Die Patienten bestehen aus einer Mischung von GI's, die wieder zur Truppe zurückkehren werden, und einigen anderen, deren Zustand so schlecht ist, daß sie als Invaliden zurück zum Stützpunkt oder sogar in die Heimat gebracht werden sollen.
Jetzt fährt die Gruppe also in Richtung San Izzy und versucht, etwas Zeit aufzuholen. Dies ist der letzte Punkt im Tagesprogramm der Senatoren, und ihr Aufenthalt im Stützpunkt Hona hat sich etwas in die Länge gezogen. US-Kampfausbilder haben die Demonstration eines Hindernislaufes zum besten gegeben, außerdem gab es eine Parade von Libra-Gruppen und jede Menge Reden. Dadurch entstand die Verzögerung; sogar General Sternhagen hat sich bewogen gefühlt, mehr als nur ein paar Worte zu sagen.
Senator Biller, das ranghöchste Mitglied des Komitees, sitzt im Fond des langgestreckten Mercedes mit zwei amerikanischen Fahnen auf den Kotflügeln. Ihm folgen zwei nagelneue 98er Caddies mit dem Rest des Komitees und weiteren Generälen; sie sind ähnlich beflaggt. Alle übrigen Begleitfahrzeuge sind mit Zwillingsfahnen bestückt, einer amerikanischen und einer offiziellen Libra-Fahne, die etwas unter Zeitdruck gestaltet worden ist und nicht immer mit vollständiger Sicherheit identifiziert werden kann.
Der Senator sitzt zwischen General Schlehl und der Übersetzerin. Sie ist eine ansehnliche junge Dame mit einer erotischen Ausstrahlung, die so starke Begriffe wie >Gründungsväter< gebraucht, was vielleicht ein wenig anfechtbar ist, so kommt es wenigstens Senator Biller vor. Er hätte ihr gern eine kurze Unterweisung in der Geschichte Amerikas – ah ... der Vereinigten Staaten – erteilt.
Er denkt auch über die Libra-Gruppen nach, mit denen er sich nach ihrer Parade unterhalten hat. Die Freiheitskämpfer. Der durchschnittliche Freiheitskämpfer neigte auf bejammernswerte Weise dazu, wie ein fünfzehnjähriger hispanischer Todeskandidat auszusehen, der eine M-30 umarmt.
»Was haben dir die Guévaritas getan?« hat er einen der Jugendlichen gefragt. »Warum bist du hier?«
Der Junge blickte zu Boden, dann ins Leere. »Guévas sehr schlecht«, antwortet er schließlich der Übersetzerin, die noch hinzufügt: »Viel Unterdrückung.« Biller bleibt beharrlich. »Was haben sie dir getan? Wie haben sie dich unterdrückt?«
Der Junge gibt eine Antwort von
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