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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Politik, Beförderungen oder eine Karriere, die er eigentlich nie hätte machen sollen. Er zuckte die Achseln. »Ich war beunruhigt.«
    Harmon nickte beifällig. » War? Oder bin?«
    Duncan schmunzelte. »Beides.«
    Harmon lächelte. »Ich auch. Ich verstehe etwas von Meeresbiologie und weiß, wie man Leute führt, aber ich habe nicht die leiseste Ahnung von Raumschiffen. Einigen wir uns darauf, dass Sie das Schiff führen und ich mich um die Say’lynt kümmere?«
    Duncan strahlte. »Gefällt mir gut, immer vorausgesetzt, dass Sie die Form wahren, und dazu gehört auch eine Uniform. Das erwartet die Crew.«
    Harmon wies auf ihr Khakihemd und die dazu passenden Hosen. »Ich verbringe nicht sehr viel Zeit damit, über Kleidung nachzudenken. Ich werde tragen, was Sie wollen.«
    Duncan nickte. »Ausgezeichnet, ich werde einen kompletten Satz Uniformen in Ihre Kabine bringen lassen. Die Alltagsuniform sieht ganz ähnlich wie das aus, was Sie gerade tragen.«
    »Also«, meinte Harmon, »nachdem wir jetzt das Thema ›Wie arbeiten wir zusammen?‹ hinter uns haben, wäre es schön, wenn Sie mich ein wenig rumführen würden?«
    »Das nennt sich ›Inspektion‹«, sagte Duncan geduldig, »und ich werde das mit Vergnügen tun.«
    Harmon lächelte. »Gut. Hab kapiert. Und da wäre noch etwas. Manche Leute sagen, ich sei ein wenig jähzornig. Damit haben sie natürlich Unrecht, aber hie und da kommt es dazu. Sagen Sie mir Bescheid, wenn jemand solche Gerüchte in Umlauf bringt.«
    Duncan hob bestätigend sein Glas. »Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, Ma’am, aber kommandierende Offiziere haben ohnehin meist recht ausgeprägte Wesenszüge, und deshalb würde das niemand sonderlich überraschen.«
    Harmons Augenbrauen schoben sich in die Höhe. Sie stand auf. »Tatsächlich? Allmählich gefällt mir das Militär. Zivilisten sind immer gleich sauer, wenn man einmal etwas Dampf ablässt. Also, Zeit die Truppen zu inspizieren.«
    »Matrosen, sagen wir dazu, oder Besatzung«, korrigierte sie Duncan, »es sei denn, Sie sprechen, wenn wir auf dem Boden sind, von den Marines, da wäre dann die richtige Bezeichnung ›Truppen‹.«
    »Was auch immer«, sagte Harmon ungeduldig. »Gehen wir.«
     
    Falls man der Nooni so etwas wie einen »Bug« zuschreiben wollte, war dies der oberste Teil des Schiffes. Kontrollraum, Wohn- und Freizeitbereiche waren unmittelbar darunter angeordnet und nicht sonderlich interessant, jedenfalls nicht für Harmon, ganz besonders im Vergleich zu der gewaltigen Leere im inneren Bereich des Schiffes. Dort, wo früher einmal hunderte von Abteilen gewesen waren, gefüllt mit tausenden von »Schläfern«, jeder einzelne in einem Hightech-Sarg versiegelt und die Jahre verschlafend, in denen das Schiff die lange Sublichtreise zu einem fernen Stern machte.
    Aber das war gegen Ende der Zweiten Konföderation gewesen, ehe man einen verlässlichen Hyperantrieb entwickelt hatte, womit die Notwendigkeit für solche Reisen zu Ende gegangen war. Und all das bedeutete, dass das Schiff drei- oder vierhundert Jahre alt war. Oder sogar noch mehr. Eigentlich war es gleichgültig. Entscheidend war, dass die Nooni die Jahrhunderte überlebt hatte, ausgehöhlt und verstärkt worden war, um die nächsten Passagiere unterzubringen.
    Als Harmon Duncan auf den Steg folgte, der immer an der Hülle entlang verlief, verspürte sie einen Augenblick lang Schwindel, als das Deck verschwand und es den Anschein hatte, als würde sie fallen. Aber der Gitterrost unter ihren Schuhen war fest, und die Solidität des Handlaufs verschaffte ihr ein Gefühl des Gleichgewichts. Der Raum war gewaltig, wie das Innere der Sportkuppel in Sydney, nur dass die Leere sich ebenso nach unten fortsetzte und im Gegensatz zu Sydney da kein Spielfeld war. Eine riesige Säule verlief durch die Mitte. Duncan deutete darauf.
    »Das ist der Kiel des Schiffes oder das Rückgrat und hat die wichtige Aufgabe, es zusammenzuhalten. Beiderseits davon verlaufen Liftrohre, damit die Mannschaft sich zwischen ihren Quartieren und den Technikräumen bewegen kann, ohne über den Tank nach oben zu klettern.
    Wenn der Tank gefüllt ist, werden die Ausströmöffnungen rings um das Habitat eine künstliche Strömung erzeugen. Das Wasser wird dann durch die Einheiten nach unten gefiltert, und über externe Kollektoren und Faseroptikleitungen wird echtes Sonnenlicht hereingebracht.«
    So groß der Tank auch war, Harmon fragte sich dennoch, wie die Say’lynt sich fühlen würden,

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