Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
war, das heute als gigantisches Vogelbad diente. Andere Lebewesen, die auf die unerwartete Störung reagierten, rannten, sprangen und schlängelten sich nach draußen.
Aber es gab keine Sicherheit, als der Tod vom Himmel regnete und Ritter ihre Maschine in die Höhe zog, weg von den antiken Mauern. Sie verweilte einen Augenblick lang im Schwebeflug, eingehüllt von beiderseits aufwallenden Staubwolken, und vergewisserte sich, dass die Reste ihres winzigen Kommandos alle da waren. Dann nahm sich Ritter, kampfbereit wie sie das nie mehr in höherem Maße sein würde, einen Augenblick Zeit, sich zu bekreuzigen, und schickte dann den entsprechenden Befehl in das Fly-by-Wire-Lenksystem der Maschine. Massiver Andruck presste die Pilotin in ihren Sitz, als der Raumjäger zwischen den von Lianen überwucherten Säulen hervorschoss und in den bereits vom Feind beherrschten Himmel jagte.
Der Flachbau hätte ein in den Hügel hineingebautes Wohngebäude sein können, das die Abendbrise auffangen und so die Räume im Inneren kühlen konnte. Aber um die alten Mauern wucherte üppiges Buschwerk, sodass man die Konturen des Gebäudes kaum vom umgebenden Dschungel unterscheiden konnte. Mit ihren massiven Steinwällen, einer guten Rückzugslinie und dem sich nach rechts und links erstreckenden Hügelkamm gab die Villa, falls man sie als solche bezeichnen konnte, eine ausgezeichnete Feuerstellung und einen guten Standort für die Kommandozentrale der Kompanie ab.
Eigentlich hätte First Lieutenant Connie Chrobuck einen Zug führen und ihre Befehle von einem erfahreneren Offizier entgegennehmen sollen, aber auf Jericho gab es wenig erfahrene Infanterieoffiziere, und das hatte zur Folge, dass sie eine ganze Kompanie führte, die zur Hälfte aus Legionären bestand, während der Rest aus Biologen, Archäologen, Geologen, Technikern und allem möglichen Gesindel aus dem Hafen zusammengewürfelt war, alles Leute, die lieber kämpften, als einfach dazusitzen und abzuwarten, was ihnen das Schicksal brachte.
Interessanterweise hatte sich gerade die letztgenannte Kategorie als am nützlichsten erwiesen. Sie waren recht gut mit Waffen vertraut, Kenntnisse, die sie sich im Dienst der Legion erworben hatten. Obwohl Chrobuck nicht genau wusste, wie viele Deserteure sie unter ihrem Kommando hatte, nahm sie doch an, dass es eine ganze Anzahl waren, und machte sich diesen Umstand voll zu Nutze.
Sie lag gerade auf dem Dach und suchte den Dschungel mit dem Fernglas ab, als ein blondlockiger Lagerarbeiter namens Louie sich neben ihr auf den Boden plumpsen ließ. Er trug eine mit allem möglichen Gerät behängte Weste, Cargohosen und Dschungelstiefel und war mit einer Energiepistole und einem Sturmgewehr bewaffnet. Sein formloses Gehabe war typisch für die Zivilisten in ihrer Kompanie. »Hey, Lieutenant … ich hab getan, was Sie mir aufgetragen haben. Jeder Geek, der stromaufwärts kommt, wird eine unangenehme Überraschung erleben. «
Chrobuck nickte. Sie trug ein grünes Barett auf dem kurz gestutzten Haar und sah ihn jetzt aus großen, grauen Augen an. Der goldene Ohrring, den sie im linken Ohr trug, verlieh ihr ein piratenhaftes Aussehen. »Gute Arbeit, Louie. Und jetzt nicht vergessen, der Trooper II soll die schweren Gewichte stemmen, Sie und Ihre Gruppe schützen seine Flanken und schießen Sperrfeuer.«
Louie grinste. »Yeah, yeah, yeah. Keine Sorge, Honey, wir passen schon auf unseren Blechkameraden auf. Und wenn das hier vorbei ist, trinken wir beide zusammen ein Bier. Was meinen Sie?«
Chrobuck überlegte, ob sie es bei einem vernichtenden Blick belassen oder dem Mann erklären sollte, dass sie nicht mit Idioten ausging, aber was hätte das gebracht? Louie würde schließlich bald tot sein. »Aber klar, Louie, Sie halten die Stellung, und ich bezahle das Bier.«
Louie grinste, hob siegessicher beide Daumen und verdrückte sich. Das Geschick, mit dem er sich dicht am Boden hielt und seine Waffe trug, verriet seine militärische Ausbildung. Ein ehemaliger Marine? Legionär? Das würde sie nie erfahren. Chrobuck blickte nach oben, sah keine Anzeichen des schlechten Wetters, das der Met-Offizier ihr versprochen hatte, und stieß eine Verwünschung aus, als sie die Kondensstreifen entdeckte, die quer über den Himmel rasten.
Raksala-Ba war froh, dass er kein Gesicht aus Fleisch und Blut mehr hatte, das seine Angst verraten würde. Er stemmte sich gegen das infernalische Schaukeln des Bootes und gab sich alle Mühe, entspannt zu
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