Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
Vom Netzwerk:
Jensen hatte nicht verstanden, was gesagt worden war, aber was er sah, war eindeutig. Er drehte sich um und versuchte wegzurennen. Isaba-Ra hielt ein Stück vor, wusste, dass er den Piloten jederzeit treffen konnte, und ließ den Augenblick verstreichen. Er drückte ab, spürte den Rückstoß und hörte den Knall. Eine Glasskulptur explodierte, als Jensen auf ein Gebäude zurannte.
    Isaba-Ra wollte gerade noch einmal feuern, als Schüsse aus einer Automatikwaffe peitschten. Jensen taumelte und zuckte dann, als der Kugelhagel ihn traf. Isaba-Ra schob die Waffe ins Halfter zurück und sah, dass Poseen-Ka amüsiert war. »Du solltest besser etwas mehr Zeit auf dem Schießplatz verbringen … selbst ich kann besser schießen.«
     
    Mehr als drei Standardtage waren verstrichen, als Isaba-Ra schließlich seine Entscheidung traf. Er vergewisserte sich, dass er die richtigen Spuren hinterlassen hatte, und verließ die kleine, aber bequeme Kabine. Sein Tagebuch, das er in den letzten Tagen fingiert hatte, würde Zeugnis für schwere Depressionen ablegen, ebenso wie ein paar nicht abgeschickte Briefe und die düsteren, etwas morbiden Skizzen an den Wänden seiner Kabine. Er hoffte zu entkommen, aber dafür gab es natürlich keine Gewähr. Einiges konnte und würde vermutlich auch schief gehen.
    Am meisten beunruhigte ihn, dass die Hudathaner möglicherweise herausfinden würden, was für ein Geschöpf in ihrer Mitte gelebt hatte. Das beunruhigte ihn, nicht so sehr aus Loyalität zur Hegemonie oder der Konföderation der Vernunftwesen, sondern zu anderen seinesgleichen. Vorausgesetzt, es gab solche.
    In den Korridoren herrschte das übliche Kommen und Gehen von Fußgängern. Isaba-Ra sah Speerführer in Begleitung ihrer Leibwächter, Mannschaftsdienstgrade, Soldaten auf dem Weg zur Messe und Piloten, die gerade vom Patrouillenflug zurückkehrten. Dieselben Piloten, die vielleicht den Befehl erhalten würden, ihm zu folgen und ihn zu töten, falls es ihm gelang, das Schiff zu verlassen.
    Über jeder Kreuzung hingen Piktogramme, und in gleichmäßigen Abständen angebrachte Lichtstreifen an den Decken erhellten die Gänge.
    Neben der Liftröhre zum Kommandodeck standen zwei schwer bewaffnete Soldaten. Ihre Ehrenbezeigung ließ den einen Adjutanten des Sektormarschalls gebührenden Respekt erkennen, als sie Isaba-Ra eintreten ließen. Die Plattform trug ihn eine Etage nach oben, wo weitere Wachen seine Identität überprüften und ihn passieren ließen. Poseen-Kas Räumlichkeiten waren keine fünfzehn Meter entfernt, und der Spion spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte, als er den Korridor hinunterschritt, in die kleine Kabine trat, die ihm als Büro diente, und sich vergewisserte, dass ihm niemand gefolgt war. Der Korridor war leer. Beruhigt schloss er die Außenluke, zog die Energiepistole, die Offiziere an Bord eines Schiffes tragen mussten, und vergewisserte sich, dass sie geladen war. Eine zweite Waffe, im Hüftbund seiner Hose versteckt, verdoppelte die ihm zur Verfügung stehende Feuerkraft.
    Die Innenluke ermöglichte den Zugang zu der kleinen Kombüse, in dem die Mahlzeiten des Sektormarschalls zubereitet wurden. Die erste Mahlzeit war bereits serviert und verzehrt worden. Der Koch hatte gerade Pause und würde etwa in einer Viertelstunde zurückkehren. Der Spion trat ein, ging auf Zehenspitzen zu dem Fenster, durch das die Mahlzeiten geschoben wurden, und bewegte die Schiebetür ein Stück. Das Herz schlug ihm bis zum Halse. Was, wenn Poseen-Ka seine übliche Routine geändert hatte? Was, wenn der Sektormarschall sich dazu entschieden hatte, auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen? Und den Blick auf die Schiebetür gerichtet hatte?
    Aber der Hudathaner saß da, wo er immer saß, den Rücken der Öffnung zugewandt, und betrachtete sein neuestes Terrarium. Nach allem, was Isaba-Ra wusste, war diese Plastikkuppel mit der miniaturisierten hudathanischen Landschaft darunter die einzige Entspannung, die sich Poseen-Ka genehmigte. Es war eine Ironie des Schicksals, dass jener Aspekt von Poseen-Kas Persönlichkeit, den die meisten Menschen verstehen konnten, auch der war, der ihn für Attentatsversuche verletzbar machte.
    Sorgfältig darauf bedacht, kein Geräusch zu erzeugen, hob er die Energiepistole, zielte auf den Hinterkopf des Hudathaners und legte den Finger auf den Abzug. Dies war der Augenblick, für den er geplant hatte, der Augenblick, in dem er den Anführer der Feinde töten, die Flotte schwächen und

Weitere Kostenlose Bücher