Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
Zuhörer gewonnen.
»Die Sache, von der ich spreche, ist größer als die Freiheit, denn ohne zu überleben, ist Freiheit nichts als ein Wort.« An einigen Stellen kam Applaus auf, und Chien-Chu wartete, bis er wieder verstummte.
»Viele von Ihnen haben Gerüchte gehört, wonach die hudathanische Flotte hierher unterwegs ist, mit dem Ziel, zuerst Algeron zu vernichten und dann die inneren Planeten zu erobern. Ich stehe hier, um Ihnen zu sagen, dass diese Gerüchte zutreffen, dass wir hier am Vorabend einer großen Schlacht stehen und dass alles auf dem Spiel steht, was uns wichtig ist.«
Einige Offiziere nickten ernst, andere wechselten Blicke oder sahen starr nach vorn. Sie wussten, dass viele sterben würden, und fragten sich, ob sie zu den Überlebenden gehören würden. Chien-Chu wusste, was sie dachten, und ging darauf ein. »Präsident Anguar wollte hier sein, wollte an Ihrer Seite stehen, wenn die Schlacht beginnt, aber die Vereinigten Stabschefs haben ihn überstimmt. Selbst wenn wir hier unterliegen – und ich bete darum, dass das nicht der Fall sein wird –, muss die Schlacht fortgesetzt werden. Aber mein Stab und ich werden bleiben, und obwohl die meisten von uns sich besser auf den Papierkrieg als auf den Krieg mit Kanonen und Laserstrahlern verstehen, können wir wenigstens Kaffee kochen.«
Das Gelächter, das er damit auslöste, lockerte die Spannung etwas auf, und Chien-Chu war dafür dankbar, als er mithilfe seiner wesentlich verstärkten Sicht den Blick über die zweiundvierzigste Reihe wandern ließ. Die meisten Offiziere lächelten oder redeten mit ihren Nachbarn.
Jemand schrie: »Ein Hurra für den Admiral!« Sie brüllten es hinaus, dreimal hintereinander, jedes Mal lauter. Chien-Chu, dem wohl bewusst war, wie wichtig die Moral der Offiziere und Soldaten in der bevorstehenden Schlacht war, kam zum Ende.
»Danke, nicht nur für den Beifall, sondern auch für den Mut, den Sie alle beweisen. Dies ist jetzt das letzte Mal, dass wir uns so versammeln können. Nehmen Sie das, was Sie gehört haben, was Sie gefühlt haben und was Sie wissen, und tragen Sie es zu Ihren Einheiten. Sagen Sie den Vernunftwesen unter Ihrem Kommando, was auf dem Spiel steht. Dann kann nichts und niemand uns den Sieg nehmen!«
Der Applaus dröhnte volle drei Minuten lang. Als er schließlich verstummte, standen die Offiziere auf und schlurften zu den Türen. Die meisten waren gut gestimmt oder wenigstens so gut, wie sie das in Anbetracht der Umstände sein konnten, aber es gab wenigstens eine Ausnahme. Captain Cynthia Harmon, Kommandantin des Kriegsschiffs D’Nooni Dai , blickte finster. All die Begeisterung, all die Hurrarufe mochten für die anderen ja ganz gut sein, schließlich hatten sie etwas, womit sie schießen konnten, während ihr Schiff mit Ausnahme von sechs nachträglich angebrachten Energiewaffen unbewaffnet war. Ein Problem, für das sie auf Abhilfe sann.
Harmon setzte ihre entschlossenste Miene auf, pflügte sich einen Weg durch die Menge und kämpfte sich bis zum Podium vor. Eine Gruppe hoher Offiziere hatte sich um Chien-Chu versammelt und bemühte sich, ihn für ihre jeweiligen Pläne einzunehmen, als die Meeresbiologin sich durch den äußeren Kreis drängte. »Entschuldigung, General, tut mir Leid, Ma’am, vielen Dank, Sir … ich muss den Admiral kurz sprechen.«
Als Chien-Chu sie sah, setzte er sein bestes Plastfleischgrinsen auf; schließlich war ihm jeder Vorwand recht, der mit goldenen Tressen besetzten Falle zu entkommen, in der er steckte. »Captain Harmon! Was für eine angenehme Überraschung? Wie geht es den Say’lynt?«
»Sehr gut, vielen Dank«, erwiderte Harmon spitz, »vorausgesetzt, sie werden nicht umgebracht, ehe sie ihre Mission erfüllen können.«
Chien-Chu seufzte. Er hätte es wissen müssen. Seine Wahl war die richtige gewesen, und wenn Harmon das auch zweifellos in Abrede stellen würde, sie war genau zu dem geworden, was sie einmal so verachtet hatte. Ein Militäroffizier. Er nickte geduldig. »Die Nooni ist ein altes Schiff, soweit ich mich erinnere … was würden Sie vorschlagen?«
Ein paar ranghöhere Offiziere runzelten die Stirn über Harmons Anmaßung, aber sie ignorierte sie. Sie mussten auf ihre Karriere achten, aber ihr war das gleichgültig. »Ich brauche Raketenwerfer, irgendetwas, damit wir uns wehren können, falls die Hudathaner den Schutzschirm der Raumjäger durchbrechen. «
Chien-Chu stellte eine elektronische Verbindung mit dem Hauptcomputer des
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