Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
Vom Netzwerk:
gutem Grund, schließlich hatte er ohne Wissen seines Onkels und auch gegen dessen Erwartungen gehandelt. Und dies in einer Gesellschaft, wo Erwartungen gleichbedeutend mit Pflicht waren.
    Aber die Triade war fern und manchmal Wochen hinter den letzten Nachrichten zurück, und das bedeutete, dass er nach eigenem Ermessen handeln musste. Zum Glück hatte sein Onkel Rewa-Ba ihn nach monatelangem Nörgeln aus der langweiligen Pflicht der Regierungsangelegenheiten entlassen und ihm erlaubt, draußen entlang der Grenze eine »Erkundungsmission« durchzuführen, eine kluge Investition, die in Kürze Früchte tragen würde.
    Rewa-Ba zielte mit seinem rückstoßfreien Karabiner auf den Sockel der nächsten jener fantastisch geformten kristallinen Strukturen und feuerte. Der gedämpfte Knall, dem ein ebenso gedämpftes Krachen folgte, und gleich darauf das Prasseln herunterfallender Glasplatten waren äußerst befriedigend. Kein Wunder, dass sich so viele Angehörige seiner Klasse für das Militär entschieden hatten. Dinge zu zerstören machte Spaß. Dass seine Leibwächter ihn für einen Idioten hielten und sich hinter seinem Rücken mit vielsagenden Gesten darüber lustig machten, blieb ihm verschlossen.
    Rewa-Ba hatte ein weiteres Gebäude ausgewählt und war gerade im Begriff, es ebenfalls zum Einsturz zu bringen, als ihn Dolchkommandeur Molo-Sa an der Schulter antippte. »Sektormarschall Poseen-Ka ist eingetroffen.«
    »Was? Wer? Etwas deutlicher, du Idiot.«
    Molo-Sas Gesicht war völlig ohne jeden Ausdruck, als er die Schutzkappen von den trichterförmigen Ohren des Ratsherrn abnahm. »Sektormarschall Poseen-Ka ist eingetroffen und wartet darauf, mit dir zu sprechen.«
    »Na ja, natürlich tut er das«, erwiderte Rewa-Ba reizbar und sprang herunter. »Mit dir würde er doch wohl nicht sprechen wollen – oder?«
    »Nein«, erwiderte Molo-Sa automatenhaft, »das würde er nicht.«
    »Gut«, erwiderte Rewa-Ba bedeutsam, »das zumindest wäre damit geklärt. Also, los schon, der Marschall wartet.«
    Poseen-Ka wartete in der Tat, und seinem Ausdruck nach zu schließen nicht gerade geduldig. Er war von mächtiger Gestalt, ein wenig ergraut und konnte einem ebenso wie die schwer bewaffneten Soldaten, die um ihn herum standen, Furcht einjagen. Rewa-Ba spürte ein Prickeln der Angst im Bauch, machte sich klar, dass schließlich er hier das Sagen hatte, und nahm dieselbe arrogante Haltung ein, für die sein Onkel berühmt war. »Poseen-Ka … nett, dich zu sehen.«
    Poseen-Ka registrierte die übermäßig vertraute Begrüßung – von jemandem, dem er noch nie zuvor begegnet war. Und außerdem war sie bewusst unhöflich, da der andere seinen Rang unterschlagen hatte. Er musterte die kleine, dickliche Gestalt, die vor ihm stand, mit kritischem Blick und wusste, dass sein erster Eindruck richtig gewesen war. Rewa-Ba war ein Funktionär niedrigen Ranges, der seine Autorität missbrauchte, der die Lügen glaubte, die ihm seine Untergebenen auftischten, und der vermutlich seinen eigenen Hintern selbst am hellen Tag nicht gefunden hätte. Dementsprechend fiel seine Antwort aus. »Bitte, komm zur Sache, Ratsherr … weshalb hast du es für richtig gehalten, eine Flottenoperation zu stören? Und weshalb vergeudest du meine Zeit mit dieser Besprechung?«
    Poseen-Kas direkte, feindselige Art verblüffte Rewa-Ba. Er fand sich plötzlich in der Defensive, und das Stottern, das ihn in seiner Jugend geplagt hatte, drohte sich wieder einzustellen. Mit einiger Mühe schaffte er es zu unterdrücken. »Ich würde vorschlagen, dass Sie auf Ihren Ton achten, Sektormarschall … insbesondere angesichts der Tatsache, dass ich der direkte Vertreter des hudathanischen Volkes bin.«
    »Eher der direkte Vertreter des Afters deines Onkels«, erwiderte Poseen-Ka verächtlich. »Beantworte meine Fragen, sonst kannst du dich auf eine Anklage vor einem Militärgericht einstellen.«
    Rewa-Bas Leibwächter tauschten verblüffte Blicke, als ihr Vorgesetzter sich beeilte, einen Teil seiner Würde zu bewahren. »Ich habe die Flotte angehalten, um dir wichtige Informationen zu bringen.«
    Rewa-Ba ließ den Satz in der Luft hängen, wartete, dass Poseen-Ka die naheliegende Frage stellte, die aber nicht kam. Der Sektormarschall blieb stumm, er war sich sicher, dass Rewa-Ba einknicken würde und deshalb nicht überrascht, als er das auch tat. Da es ihm nicht gelungen war, Poseen-Ka die erhoffte Antwort zu entlocken, versuchte der Zivilist es mit einer dramatisch

Weitere Kostenlose Bücher