Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
immer noch in Form, und gab jetzt alles, was er hatte. Kugeln flogen, und sein Zielquad, derjenige, der die Westflanke des Konvois schützte, war im Begriff, seinen Körper abzusenken. Wenn er das schaffte, wenn er auf dem Boden aufsetzte, würde dem Cyborg nichts, was die Hudathaner einsetzen konnte, Schaden zufügen. Also hing jetzt alles davon ab, dass Baka-Sa es schaffte, unter den Koloss zu kommen, ehe der sich niederließ. Der Hudathaner sah sich um, sah, dass Nola-Da nur wenige Schritte hinter ihm war, und steigerte sein Tempo.
Der unter dem Namen Abdul bekannte Quad war dreizehn Jahre Legionär gewesen, seit dem Tag, an dem ein Bergwerksunfall seinen Körper zerfetzt hatte, und hatte bisher geglaubt, er habe schon alles gesehen. Nicht natürlich den großen Krieg, den, der die Hudathaner auf Worber’s World gebracht hatte, aber zwei oder drei kleinere Konflikte und ein oder zwei Polizeiaktionen.
Aber Kriegsgefangene, die plötzlich Waffen besaßen – das war eine neue und nicht gerade angenehme Überraschung. Trotzdem war das kein Anlass zur Sorge, da es ja schließlich keine Anzeichen feindlicher Artillerie gab, und Quads fürchteten nur die und schwere Panzer. Niemand brauchte ihm den Befehl zum Absenken zu geben, was er ja ohnehin tat, oder den Befehl, das Feuer zu eröffnen, denn auch das tat er ohnehin. Aber mit Ausnahme der zwei grünen Kleckse, die mitten in seinem elektronischen Sichtfeld aufgetaucht waren und auf ihn zustrebten, gab es verdammt wenig Ziele.
Abdul zoomte und sah keine Spur von Sturmgewehren; er war ohnehin nicht sehr beunruhigt, da die Hudathaner damit nicht viel mehr ausrichten konnten als seine sorgfältige Lackierung zu beschädigen. Dann sah er die Pakete, die sie sich umgebunden hatten, erhielt eine Warnung von dem mit seinem Gehirn verbundenen Bordcomputer und wusste, womit er hier zu tun hatte. Ein Sprengteam! Wild darauf aus, unten an seinem Bauch Sprengstoff zur Detonation zu bringen!
Abdul bewegte sich ohnehin schon so schnell abwärts, wie seine Hydraulik das zuließ. Er richtete jetzt sein Feuer überwiegend auf die herannahenden Kleckse und die restlichen Waffen auf die zwei Teams, die dahinter angerannt kamen.
Baka-Sa spürte, wie seine Bauchmuskeln sich spannten, als rechts von ihm Dreck aufspritzte und ein Energiestrahl über ihn hinwegpulste. Der Cyborg hatte die Gefahr erkannt und konzentrierte seine beträchtliche Feuerkraft auf die unmittelbare Bedrohung. Der Hudathaner sprang über einen mächtigen Betonbrocken, brüllte den Kriegsruf seines Clans und rannte auf den Quad zu. Er hörte ein Grunzen in seinem Ohrstöpsel und wusste, dass Nola-Da getroffen worden war. Eine Serie hellblauer Energiestrahlen stotterte an seiner Schulter vorbei und ließ sein Funkgerät knistern. Er stolperte, fing sich und taumelte weiter. In dem Geröll fiel das Laufen schwer, aber zugleich erschwerte dies auch dem Computer des Quad, seine Bewegungen vorherzusehen. Granaten schossen aus dem Werfer des Quad, überschlugen sich in der Luft und explodierten. Splitter pfiffen am Kopf des Hudathaners vorbei und trafen seinen einhundertfünfzig Kilo schweren Körper. Er rannte weiter.
Der Quad war jetzt tiefer gegangen, war keine zwei Meter mehr vom Boden entfernt, und senkte sich ständig weiter. Etwas krachte gegen Baka-Sas Schulter. Es tat weh. Aber bis zur Ziellinie waren es nur noch ein paar Schritte, und dann würde er den anderen zeigen, wer der Schnellste war, würde das Rennen gewinnen.
Tretminen explodierten, ausgelöst von Abduls Versuch, sich in letzter Sekunde zu retten, aber es war zu spät. Plötzlich war Baka-Sa da, rollte sich in den gewaltigen Schatten des Cyborgs, blickte nach oben auf den Tarnanstrich, der das Metall bedeckte. Er wollte die Ladung selbst auslösen, wollte die letzten paar Augenblicke seiner Existenz selbst bestimmen, aber diese Gnade wurde ihm versagt.
Dolchkommandeur Enora-Ka beobachtete Baka-Sas Erfolg durch sein Hochleistungsglas. Er war nicht bereit, auch nur das geringste Risiko einzugehen, und löste deshalb den Fernzünder aus. Baka-Sa und der Legionär, den seine Freunde als Abdul kannten, starben in demselben grellen Lichtblitz.
Der zweite Quad, der die Ostflanke des Konvois schützen sollte, überlebte den ersten Angriff, verlor aber beide Beine auf der rechten Seite und war daher praktisch immobilisiert. Und als ob das noch nicht schlimm genug gewesen wäre, waren fünfzig Prozent der Mannschaftsfahrzeuge in der ersten Hälfte des
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