Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
einer Panzerfaust zerstört. Die Schlacht hatte begonnen.
Spezialistin Jessica Clemmons hörte den Summer, tippte ein paar Tasten an und betrachtete die letzten dreißig Sekunden der Videoaufzeichnung von SURCAM 1147. Die Bilder, die sie zu sehen bekam, waren so verblüffend, so unerwartet, dass sie die Sequenz noch einmal ablaufen ließ. Die Kamera schwebte um ein eingestürztes Gebäude herum auf eine Straße hinaus. Etwa fünfzehn Hudathaner hoben dort eine Art Graben aus. Vier von ihnen sahen das Überwachungsgerät, einer erteilte einen Befehl, die drei anderen richteten Waffen auf die Kamera. Dann wurde das Video schwarz.
Clemmons schluckte, drückte den Knopf, der die Videoaufzeichnung an Lieutenant Rawley weiterleiten würde, und schaltete die Sprechanlage ein. Es handelte sich um eine reine Audio-Verbindung. Er wirkte außer Atem. »Hier Lieutenant Rawley.«
»I-i-ich bin’s, Clemmons, Sir. D-d-die Hudathaner haben SURCAM 1147 zerstört. E-e-erbitte Erlaubnis, die Operationszentrale zu verständigen.«
Seine Stimme klang verärgert. »Was haben die denn gemacht? Das Ding mit einem Stock heruntergeschlagen?«
»N-n-nein, Sir. S-s-sie haben es mit Panzerfäusten abgeschossen. «
Rawley seufzte aufgebracht. »Ich muss mich über Sie wundern, Clemmons … Alkoholkonsum im Dienst kann Sie vor ein Kriegsgericht bringen. Loggen Sie sich aus, informieren Sie den diensthabenden Sergeant und melden Sie sich im Hauptquartier. Wir sprechen uns dann später.«
Clemmons setzte zu einer Antwort an, wollte widersprechen, wusste aber, dass es aussichtslos war. Sie brach die Verbindung ab, stand auf und hatte schon angefangen, sich auszuloggen, als ihr plötzlich das, was sie gesehen hatte, in seiner ganzen Tragweite klar wurde. Im Augenblick befanden sich tausend Soldaten auf der Oberfläche, und wenn die Hudathaner Waffen hatten, waren sie alle in größter Gefahr. Sie setzte sich wieder, überspielte die Aufzeichnung zur Einsatzzentrale und schaltete das Intercom ein. Es meldete sich sofort. »Ops.«
Clemmons stellte befriedigt fest, dass sie jetzt nicht mehr stotterte. »Hier Abschnitt EW. Der Feind hat SURCAM 1147 angegriffen und zerstört. Videobestätigung ist auf Kanal eins-dreisechs zugänglich.«
Einen Augenblick lang herrschte Stille, als der Offizier in der Ops sich das Video ansah, dann reagierte er. »Scheiße! Saubere Arbeit, EW. Dranbleiben.«
Gerade als Lieutenant Rawley im Begriff war, seinen Höhepunkt zwischen Fähnrich Ngundos recht wohlgeformten Beinen zu erleben, ertönte Großalarm. Wie Ngundo ihn wegstieß und nach ihrer Hose griff, passte ihm überhaupt nicht. Die Navy sollte der Teufel holen! Wollte denn dieser Blödsinn nie ein Ende nehmen?
Norwood wurde, nur Sekunden nachdem Kriegskommandeur Poseen-Ka die Nachricht über das Funkrelaissystem vom Abschuss von SURCAM 1147 erhalten hatte, informiert. Der Zeitunterschied hatte nichts oder fast nichts zu bedeuten. Der Konvoi befand sich zwar noch nicht ganz in der Falle, hatte aber bereits zwei Drittel des Weges in die hudathanische Todeszone zurückgelegt. Nicht perfekt, aber ausreichend.
Norwood war noch am Überlegen, was zu tun sei, als die Hudathaner das Feuer eröffneten. Nicht auf die Bios, die sich einer gewaltigen Übermacht gegenüber sahen, sondern auf die Quads und den Panzer.
Poseen-Ka war in seiner ganzen Karriere immer darauf bedacht gewesen, nie denselben Fehler zweimal hintereinander zu begehen. Und da der Hudathaner während der Schlacht von Algeron die Leistungsfähigkeit menschlicher Cyborgs unterschätzt und schwer für seinen Fehler bezahlt hatte, hatte er nicht vor, das ein zweites Mal zu tun. Und da die Mikrobots nicht darauf eingerichtet gewesen waren, schwere Artillerie, Raketenwerfer oder andere Waffen herzustellen, die man normalerweise gegen gepanzerte Ziele einsetzen würde, hatte er notgedrungen improvisieren müssen.
Und das erklärte, dass beide Quads von drei Selbstmordteams angegriffen wurden, die aus jeweils zwei Soldaten mit jeweils zwölf Kilo Sprengstoff bestanden.
Die Teams hatten sich entlang der Strecke postiert, auf der sie die Quads erwartet hatten, in der Hoffnung, dass eines von ihnen im richtigen Augenblick in ihrer Nähe sein würde. Aber diese Hoffnung wurde durch die Übertragung zunichte gemacht, sodass die Hudathaner zu ihren jeweiligen Zielen laufen mussten.
Drulo Baka-Sa, der Führer von Team drei, war vor zwanzig Jahren ein Weltklasseathlet gewesen. Er war nun älter, aber
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