Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
mauerten. Booly biss die Zähne zusammen, um die Schmerzen zu unterdrücken, suchte eine Uniform und fand eine. Sie war sauber und knisterte, als er sie anzog.
Eine Viertelstunde später hatte er sich komplett angezogen und seine Waffe umgeschnallt, dann öffnete er die Tür. Sergeant Parker, der Letzte in einer langen Reihe freiwilliger Wachen, die sein Zug gestellt hatte, nahm Haltung an. Falls der Sergeant argwöhnte, dass da zwischen Booly und Major Warwick-Olson etwas gewesen war, war seinem Totenkopfgesicht jedenfalls nichts davon anzumerken. »Guten Morgen, Sir. Schön, dass Sie wieder auf den Beinen sind.«
Booly nickte. »Ganz meinerseits, Sergeant. Wie ich höre, ist Krieg. Wir wollen sehen, ob die Gerüchte stimmen.«
Marcus sah Mosby schon lange, bevor sie sein Büro erreichte. Sie wusste über den Krieg Bescheid, das bestätigte ihre Uniform. Sie kam mit den langen Schritten eines Kriegers den Flur herunter. Die Sicherheitskameras verfolgten sie.
Der Klon beobachtete das Näherkommen des Konföderationsoffiziers mit der üblichen Mischung aus Vorfreude und Unruhe. General Marianne Mosby schaffte es, zugleich gefährlich und verlockend zu sein, Eigenschaften, die an die Gründerin erinnerten oder das, was er über sie gehört hatte und auch glauben wollte. Er erhob sich, als Mosby auf die Tür zu seinem Büro zuging. Ihr Schritt war gerade langsam genug, dass das automatisierte Sicherheitssystem Zeit hatte, einen Netzhaut-Scann durchzuführen und die Tür zu öffnen, ehe sie dagegenprallte. Er befand sich auf halbem Weg zur Tür, als sie eintrat. »Marianne! Haben Sie die Nachrichten gehört?«
Mosby nickte und ließ sich brüderlich umarmen. »Ja, das habe ich leider. Das Gemetzel beim letzten Mal war schlimm genug. « Sie trat einen Schritt zurück und musterte sein Gesicht. »Weshalb die Nachrichtensperre? Einen interstellaren Krieg kann man nicht lange geheim halten.«
»Das will ich auch gar nicht versuchen«, erwiderte Marcus und sah auf eine Uhr an der Wand. »Wir sind nur bezüglich der Art und Weise, wie wir Informationen verteilen, disziplinierter. Die Vier-Uhr-Nachrichten werden einen kompletten Bericht bringen.«
»Und auf welche Seite wird sich die Hegemonie schlagen?«, wollte Mosby wissen, ging durch den Bürobereich in den privaten Raum dahinter. »Auf die der Konföderation? Oder die der Hudathaner?«
»Wer weiß das schon?«, antwortete Marcus ausweichend. »Und weshalb sollten wir uns überhaupt auf eine Seite schlagen? «
»Weil für Neutralität kein Platz sein wird«, erklärte Mosby streng. »So arbeiten die Hudathaner nicht, und wir ebenfalls nicht.«
Sie nahmen an den beiden Enden einer weißen Couch Platz. Marcus wusste, dass die Konföderation bei weitem nicht so einheitlich war, wie man das Mosbys Feststellung entnehmen konnte, widersprach ihr aber nicht. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass das, was sie über die Hudathaner gesagt hatte, zutraf und damit seine Besorgnis hinsichtlich des geheimen Bündnisses stützte, das seine Brüder mit den Aliens geschlossen hatten.
Nun, nicht völlig geheim ; einer seiner Spione war bei dem Gespräch zugegen gewesen. Und damit sah Marcus sich in einem schrecklichen Dilemma. Sollte er die Loyalität zu seinen Brüdern dennoch bewahren? Oder sich auf die Seite der Konföderation schlagen und damit die Kräfte der Hegemonie spalten und die Wirkung des Geheimbündnisses schmälern? Mosby riss ihn aus seinen Gedanken. »Ich habe Neuigkeiten für Sie.«
»Ja?«
»Das Schiff des Präsidenten wird morgen Vormittag aus dem Hyperraum kommen. Er wird seinen Aufenthalt wegen des Kriegs abkürzen, hat aber nach wie vor die Absicht zu kommen. «
Marcus’ Antwort kam automatisch. »Die meisten Vorbereitungen sind bereits getroffen. Wir werden Präsident Anguar ebenso willkommen heißen wie wir das in der Vergangenheit getan haben.«
Mosby musterte die Züge des Klons scharf und versuchte unter der glatten Oberfläche zu lesen. Sie konnte Besorgnis erkennen, aber nicht mehr. »Wir wissen beide, weshalb er kommt. Er wird fragen, auf welcher Seite die Hegemonie steht.«
Marcus zwang sich zu einem Lächeln. »Und ich werde es ihm sagen, zumindest hoffe ich das.«
Mosby nickte. »Gut … aber da ist noch mehr.«
»Mehr?«
»Ja, mehr. Ich möchte wissen, wo Sie stehen, und zwar in Bezug auf mich .«
Marcus fühlte, wie seine Hände feucht wurden und sein Herzschlag sich beschleunigte. »Ich verstehe nicht.«
Mosby stand auf und
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