Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
Stein eingelassen war, sprach über den Translator, den er an einem Hüftgurt trug und der sein Implantatat speiste. Seine Stimme klang zischend. »Das ist sehr aufmerksam, vielen Dank, und bitte haben Sie Nachsicht, wenn wir irgendwelche protokollarischen Vorschriften verletzt haben, die für Gäste gelten. Wir haben zwar Millionen Ihrer Art getötet, hatten aber nie Anlass, etwas über Ihre Kultur zu lernen.«
Antonio spürte, wie das Blut in seinen Adern zu Eis gerann. Waren diese Worte als Drohung gedacht? Oder waren sie bloß eine schlichte Tatsachenfeststellung? Pietro entschied sich für die zweite, weniger Unheil verheißende Interpretation. »Natürlich. Man kennt mich als Pietro, und das ist Antonio. Gemeinsam mit unserem Bruder Marcus regieren wir die Klon-Hegemonie, und man nennt uns ›Die Triade des Einen‹.«
»Ich bin Großmarschall Hisep Rula-Ka«, stellte sich der erste Hudathaner knapp vor. »Das ist Sektormarschall Poseen-Ka, sein Adjutant, Pfeilkommandeur Nagwa Isaba-Ra, und mein Adjutant, Speerkommandeur Pasem Dwaneka-Ba. Wir haben ebenfalls einen dreigeteilten Führungsrat, womit wir etwas gemeinsam haben, eine gute Voraussetzung für die Einigung.«
Antonio stellte fest, dass der zweite Hudathaner sichtbar älter als der erste war und darüber hinaus auch ein wenig eingefallen wirkte, als sei er noch dabei, sich von einer längeren Krankheit zu erholen. Die anderen beiden waren so gesund wie der erste und wirkten ebenso Angst einflößend.
Antonio war es zufrieden, Pietro die Führung zu überlassen; er ging neben dem Alien Poseen-Ka und stellte dabei interessiert fest, dass dieser keinen Translator trug und fast akzentfrei Standard sprach. »Ich habe seit dem Krieg keine menschlichen Schiffe gesehen. Ist das hier typisch?«
Antonio wusste, dass eine ehrliche Antwort militärische Bedeutung haben konnte, ging aber davon aus, dass die hudathanischen Spionagedrohnen die Besucher ohnehin bereits mit entsprechenden Informationen versorgt hatten. »Ja, es ist typisch für Kreuzer der Invader-Klasse der Hegemonie, aber nicht für die Schiffe der Konföderation, die meist ein wenig größer und auch schwerer bewaffnet sind. Wir ziehen kleinere Schiffe vor, die wir lieber in größerer Zahl einsetzen.«
Poseen-Ka nickte, so wie Menschen das tun, und speicherte alles, was er sah, in seinem Gedächtnis. Nach allem, was er in der Vergangenheit von einem Überläufer namens Baldwin gelernt hatte, wusste er, dass die Menschen Rula-Kas Bereitschaft, an Bord eines ihrer Schiffe zu kommen, als Schwächezeichen deuteten, und das zeigte ganz deutlich, wie dumm sie waren. Wer lädt schon den Angehörigen eines anderen Clans in die Festung seiner Ahnen ein, wenn er auch nur einigermaßen bei Verstand ist?
Und deshalb registrierte Poseen-Ka mit großem Interesse, wie das Schiff angelegt war, die weitgehende identische Crew und die Körpersprache der Menschen in seiner Umgebung. Eine recht nützliche Gabe, die er zwei toten Menschen zu verdanken hatte. Baldwin und der Frau namens Norwood.
Der Besprechungsraum war recht geräumig, aber man hatte ihn durch verstellbare Trennwände verkleinert. Speziell angefertigte Sessel standen so, dass jeder Hudathaner hinter sich eine schützende Wand hatte. Poseen-Ka war beeindruckt, wie sehr seine Gastgeber auf Details achteten, und korrigierte seine Einschätzung ihrer Intelligenz nach oben. Sobald Rula-Ka Platz genommen und man ihm Erfrischungen serviert hatte, die er nicht vorhatte anzutasten, kam er zur Sache.
»Unsere Streitkräfte haben das als Battle Station Alpha XIV bekannte Konföderationshabitat angegriffen und vernichtet. Dies ist nur der erste Schritt unserer massierten Anstrengungen, diesen Sektor der Galaxis unter hudathanische Kontrolle zu bringen. Die Klon-Hegemonie hat die Wahl, sich auf die Seite der Konföderation zu schlagen und zu sterben oder sich gegen sie zu stellen und zu leben. Wofür entscheiden Sie sich?«
Pietro fand diese brutale, fast beleidigende Sprache schwer erträglich, brachte aber dennoch ein Lächeln zustande. »Sie kommen sofort auf den Punkt, Großmarschall Rula-Ka … und das bewundere ich. Bitte erlauben Sie mir, ähnlich offen zu sein … Die Kampfkraft Ihrer Streitkräfte steht zwar kaum in Zweifel, aber wie der Krieg am Ende ausgehen wird, steht sehr wohl in Frage, was ja Ihre Anwesenheit auf diesem Schiff beweist. Und das bedeutet, dass unsere Wahlmöglichkeiten ein gutes Stück komplexer sind, als Sie das angedeutet
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