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Die Stimme der Erde

Titel: Die Stimme der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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...«
    »Ich weiß. Ihr seid die göttliche Philippa, Königin Philippa, die Große Tempelherrin. Still jetzt! Da kommt einem ja das Essen hoch. Jetzt wird nicht mehr geweint. Du hast überhaupt keinen Grund zum Weinen. Ich habe dir nicht das geringste getan, sondern dir sogar das Leben gerettet. Ihr solltet mir danken, Kaiserin Philippa.«
    »Danke.«
    Das hatte Dienwald nicht erwartet. Vielleicht war sie gar kein so ungestümer kleiner Hitzkopf. Doch als er sich erhob, sprang sie vom Bett auf und wich gegen die hintere Wand zurück. Lächelnd bückte er sich und löste die kreuzweise geschnürten Hosenbänder um seine Waden.
    Danach richtete er sich auf und winkte ihr mit den langen Hosenbändern zu. »Nun komm her und laß dich fesseln! Ich binde dich auch nicht so fest an.«
    »Nein!« sagte sie flüsternd.
    Dienwald griff nach ihr, immer noch lächelnd, ein Stück Hosenband in der Hand. Sie duckte ab, stolperte und fiel auf allen vieren zu Boden.
    Er packte sie um den Leib und hob sie hoch. Es war ein angenehmes Gefühl für ihn. Sie hatte eine schmale Taille und ... Philippa begann so laut zu schreien, daß ihm die Ohren klangen. Er bekam einen wuchtigen Faustschlag ans Kinn, der ihm den Kopf zurückwarf.
    Da ließ er sie los. Sie fiel hin. Er stürzte auf sie zu. Jetzt wollte er sie wirklich verprügeln. Aber sie stieß ihm den schmutzigen Fuß in den Magen. Er flog einen Meter rückwärts und fiel stöhnend aufs Bett. Mit blutunterlaufenen Augen wollte sich Dienwald auf sie stürzen. Doch er beherrschte sich. Er pflegte ja nicht so unbedacht zu handeln wie diese rasende Dirne. Ganz langsam setzte er sich auf und sah auf das Mädchen.
    Philippa kniete jetzt und brachte das Kleid wieder in Ordnung.
    »Komm her!«
    »Nein.«
    Dienwald seufzte und lächelte böse. »Komm jetzt sofort her, oder ich sage Tancrid, er soll drei meiner übelsten Männer holen! Die werden dich ausziehen, Dirne, und sich an dir vergnügen. In meiner Gegenwart. Das Zugucken wird mir Spaß machen.«
    Diesmal war die Drohung genau definiert. Philippa kam mühsam auf die Beine und ging zu ihm. Am liebsten hätte sie ihm noch einmal mit der Faust ins Gesicht geschlagen, aber sie war starr vor Angst. Er winkte sie dicht heran, und so stand sie schließlich mit gesenktem Kopf zwischen seinen gespreizten Beinen.
    »Leg die Hände zusammen!«
    Gehorsam legte sie die Handflächen aneinander und sah zu, wie er das lange schmale Hosenband um ihre Handgelenke wand.
    »Ich darf dir keine Möglichkeit mehr offen lassen. Du bist so dumm, daß du nochmals einen Fluchtversuch unternähmst.«
    Er hob sie unter den Hüften an und ließ sie mit dem Rücken aufs Bett fallen. Dann zog er das andere Hosenband durch den Knoten an den gefesselten Händen und befestigte es am Pfosten über dem Kopfende des Bettes. Es zog ihr die Arme über den Kopf, aber nicht sehr straff. Sie sah ihn voller Angst an.
    Das Kleid war ihr wieder bis zu den Oberschenkeln hinaufgerutscht. Als er die weiße Haut sah, rührte es sich in seinen Lenden. Rasch legte er ihr eine Decke über. »Und jetzt halte gefälligst Ruhe!«
    Die Aufforderung war überflüssig. Sie schwieg bereits.
    Dienwald drückte die einzige Kerze aus, entkleidete sich schnell und streckte sich dann nackt neben ihr aus. Sie hörte ihn atmen. Er machte keine Bewegung, sie anzurühren. Versuchsweise zog sie ein wenig an der ledernen Fessel. Ohne Erfolg. Sie überlegte, was sie noch tun könne.
    Dienwald sagte: »Wäre William de Bridgport hier, hätte er dich genauso gefesselt. Dann hätte er dir die weißen Beine auseinander gespreizt und lüsternen Auges mit seinen Fingern an dir gespielt. Ich dagegen, Dirne werde deine weiße Haut mit sauberen Händen und warmen Lippen streicheln und ...«
    »Ich muß mal auf den Topf!«
    »Mußt du wirklich auf den Topf, oder lügst du mich wieder an?«
    »Nein, bitte.«
    Er fluchte, zündete die Kerze wieder an und band sie los. »Der Topf steht da drüben unter dem Fenster. Ich gehe jetzt für ein, zwei Minuten raus. Beeil dich!« Dabei zog er sich den Schlafrock an.
    Philippa rührte sich erst, als er die Tür von außen zugemacht hatte. Dann rannte sie vom Bett zum Nachttopf.
    Einige Minuten später ging die Tür wieder auf. Dienwald trat ein und schloß sie hinter sich. »Geh ins Bett und heb die Hände über den Kopf, damit ich dich wieder fesseln kann!«
    Er hörte einen tiefen Atemzug in seiner Nähe. Es war viel zu nahe. Doch er reagierte nicht schnell genug. Der

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