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Die Stimme der Erde

Titel: Die Stimme der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Haushaltsführung erlernte, obwohl es ihr keinen Spaß machte, mich darin zu unterweisen.«
    Dieser Abend ist überaus merkwürdig verlaufen, dachte Dienwald. Er drückte die Kerze aus und legte sich auf den Rücken.
    »Was soll ich jetzt mit dir machen, Dirne?«
    »Ich bin keine Dirne, ich bin ...«
    Dienwald drehte sich um und fing laut zu schnarchen an.
    »Ich bin Philippa de Beauchamp und ...
    Weiter kam Philippa nicht. Er wälzte sich über sie und küßte sie wild. Sie spürte seine Schwellung an ihrem Unterleib, fühlte seine Erregung und wollte laut protestieren. Da schob er ihr die Zunge in den offenen Mund. Ohne Besinnen biß sie fest zu.
    Er schrie auf und zog sie zurück.
    »Ich hätte wissen müssen, daß du versuchen würdest, mir die Zunge abzubeißen. Verfluchte dumme Dirne, ich ... Nein, sag es nicht noch einmal, Lady, oder ich ziehe dir das Kleid hoch und ...«
    »Das habt Ihr ja schon getan! Ihr habt mich nackt gesehen und mich geschlagen!«
    Er wälzte sich von ihr herunter und zog ihr das Kleid hoch. Sie war unterhalb der Taille nackt, und die Hände waren ihr über dem Kopf gefesselt. Sie war völlig hilflos.
    »So«, sagte Dienwald höchst zufrieden. »Jetzt können wir die Unterhaltung fortsetzen. Was wolltest du zu mir sagen, Dirne?«
    Sie schüttelte den Kopf. Er konnte es im Dunkeln nicht sehen und wurde ärgerlich, weil sie nichts sagte. Jetzt hatte er den ganzen Abend über nichts anderes getan, als die Kerze zu entzünden und wieder auszumachen, sich ihrer Angriffe zu erwehren, sie zu beschimpfen und zu erleben, wie sein Glied vor Begierde steif wurde.
    Er rollte sich auf die andere Seite des Bettes und zündete erneut den Stummel der Talgkerze an. Er stellte sich den Messingleuchter, in dem sie steckte, auf die Knie und betrachtete das Mädchen lange Zeit schweigend. Er war angenehm überrascht, mehr nicht. Schließlich sollte es ja auch keine Strafe für ihn sein, sondern für sie. Er sah ihren flachen Bauch, und darunter die Überfülle von Löckchen, die den Venushügel bedeckten. Diese Löckchen hatten die gleiche Farbe wie ihr Haupthaar, sie waren voll und dunkel, mit schimmernden braunen und hellblonden Strähnen vermischt und ...
    »... wie Erde, gute dunkle Erde.«
    Diese Worte kamen so überraschend für sie, daß sie ihre Angst vor ihm vergaß und nicht mehr daran dachte, daß er sie so sah, wie noch kein anderer Mann sie je gesehen hatte.
    »Was ist wie Erde?«
    »Dein Schamhaar«, sagte er und legte die Hand darüber. Mit den Fingern fühlte er nach ihrem Schoß.
    Sie jaulte auf wie ein verletzter Hund. Da nahm er die Hand weg und lehnte sich zurück.
    »Du bist wie geschaffen zum Kinderkriegen«, sagte er »Denk daran, was ich mit dir anstellen kann, Dirne! Du bist doch nicht so ahnungslos, daß ich es dir erst erklären muß? Nein? Nun, hast du mir noch mehr zu sagen? Irgendwelche Klagen oder Beschwerden?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Endlich wirst du klug. Gute Nacht, Dirne.«
    Wieder löschte er die Kerze und verbrannte sich dabei die Finger. Dann legte er sich auf den Rücken. Im Geist sah er sie noch vor sich liegen, nackt unterhalb der Gürtellinie, die langen weißen Beine gespreizt. Darüber vergaß er die schmerzenden Fingerspitzen und bildete sich ein, noch ihre weiche Haut zu spüren.
    Fluchend griff er nach der Decke und zog sie über sie.
    Als er im Einschlafen war, hörte er sie flüstern: »Ich bin Philippa de Beauchamp. Wenn ich wieder aufwache, ist das alles nur ein böser Traum gewesen.«
    Er grinste ins Dunkle. Diese Dirne hatte Elan und Feuer. Dann rieb er sich über den Hinterkopf. Hoffentlich war der Nachttopf nicht entzwei gegangen. Er hatte nur den einen.

7
    Am nächsten Morgen grinste Dienwald nicht mehr. Die Wolle war zum großen Teil gereinigt, gesponnen und zum Weben bereit. Doch Prink, sein Weber, lag mit hohem Fieber im Bett. Fluchend stampfte Dienwald umher, bis ihn die alte Agnes am Ärmel zupfte.
    »Hört mal, Herr! Was is mit die schöne junge Lady, die Ihr an Euer Bett gefesselt habt, he? Is sie wirklich 'ne Lady oder auch nur eine von Eure Flittchen?«
    Als Dienwald aufgestanden war, hatte Philippa noch geschlafen. Er hatte sie losgebunden und ihr die Handgelenke massiert. Sie hatte sich nicht gerührt. Ihr Gesäß ist sicher so weich und weiß wie immer, dachte er, während ich noch scheußliche Kopfschmerzen von dem Schlag mit dem Nachttopf habe.
    »Meinst du, daß sie vielleicht weben und die anderen Frauen anleiten kann,

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