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Die Stimme der Erde

Titel: Die Stimme der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Nachttopf knallte ihm von oben auf den Kopf, und er stürzte um wie ein gefällter Baum.
    Philippa sah auf ihn hinunter. Er sah aus wie tot. Angst und Reue packten sie. Sie ließ sich auf die Knie herab und legte ihm die Hand auf die Brust. »Wage es ja nicht zu sterben, du Schuft!« Sein Herzschlag ging ruhig und gleichmäßig. Sie stand wieder auf.
    Was sollte sie jetzt tun?
    Sie hatte wieder mit den Beinen gedacht. Nur daß diesmal ihre unüberlegte Handlung noch schlimmere Folgen haben konnte als der Sprung in den Burggraben von Beauchamp.
    Tancrid! Sie mußte den Knappen aus dem Weg schaffen. Vielleicht konnte sie ihn als Geisel nehmen. Und ihm Kleider und Schuhe ausziehen und ... Wirr jagten sich in ihrem Kopf die Gedanken.
    Eine Hand legte sich fest um ihr Fußgelenk und zog daran. Philippa verlor den festen Stand und fiel schwer zu Boden. Dienwald war noch benommen, aber er warf sich mit dem ganzen Gewicht auf sie.
    »Ich habe nicht fest genug zugeschlagen.«
    »Doch, doch. Ich sehe dich immer noch vierfach. Aber glaub mir, Dirne, schon eine von deiner Art ist zu viel.«
    Plötzlich wurde sich Dienwald der vollen Brüste und des weichen Körpers bewußt, auf dem er lag. Sofort erwachte seine Begierde und mit ihr seine Manneszier. Unbewußt preßte er sie gegen sie.
    »Du bist eine Gefahr«, sagte er. Am liebsten hätte er ihr das Kleid hochgeschlagen und wäre auf ihr geritten, bis sie vor Wonne geschrien hätte. Doch gleich darauf schämte er sich seines Wunsches. Laut sagte er: »Du bist ein zu dummes Mädchen. Ich habe es satt mit dir.«
    »Was wollt Ihr mit mir machen?«
    Dienwald gab keine Antwort. Er riß sich von ihr los und schleppte sie zum Bett. Dann legte er sie sich auf den Schoß. Mit einer Hand hielt er sie fest, mit der anderen entzündete er die Kerze. Dann zog er ihr das Kleid hoch, bis ihr sehr hübsches Hinterteil entblößt war. Und schlug ihr mit der flachen Hand darauf, so hart er konnte.
    Im ersten Augenblick war Philippa wie gelähmt. Nein, das konnte doch nicht wahr sein, daß er sie schlug, nicht so, nicht auf den nackten Po. Doch wieder schlug er zu. Sie schrie vor Schmerz und Zorn und bäumte sich auf.
    Und wieder schlug er zu, diesmal noch härter, und wieder und wieder. Sie begann vor Schmerzen und unterdrückter Wut zu schluchzen und sträubte sich aus Leibeskräften. Dann spürte sie, wie er mit den Händen ihre Beine weiter auseinanderzog und sie mit dem Finger berührte. Sie stieß einen kleinen Schreckensschrei aus.
    Ebenso schnell schob Dienwald sie von sich weg. Nun lag sie rücklings auf dem Bett. Er band ihr wieder die Handgelenke zusammen, aber diesmal etwas straffer.
    »Wage ja nicht zu behaupten, ich hätte dir weh getan! Über so sanfte Schläge würde Edmund nur lachen.«
    Ihr Schluchzen erstarb. »Ihr habt eine harte Hand voller Hornhaut. Ihr habt mir weh getan.«
    »Du kannst nicht einmal überzeugend lügen. Oder hättest du lieber einen Schlag mit dem Nachttopf auf den Kopf, du dumme Trine? Dank sei St. Georg, daß du nicht vorher reingepißt hast!«
    »Natürlich nicht! Ich bin doch keine ...«
    »Ruhe! Du treibst mich noch zum Wahnsinn! Es reicht. Schlaf jetzt!«
    Philippas Hinterteil war heiß, und die Haut brannte.
    Dienwald war so außer sich, daß er nicht still bleiben konnte. »Ich weiß nicht, warum ich dich nicht einfach nehme. Weshalb sollte ich es eigentlich nicht...«
    »Wenn Ihr mich mit Gewalt nehmt, wird mein Vater dafür sorgen, daß Ihr als Eunuch nach Jerusalem geschickt werdet.«
    »Was weißt du denn von Eunuchen und dem Heiligen Land?«
    »Ich bin kein unwissendes Mädchen. Ich habe viel gelernt. Ich hatte vom achten Lebensjahr an Unterricht.«
    »Warum sollte dein Vater gutes Geld zum Fenster hinauswerfen, um dir Unterricht geben zu lassen, du dummes Weib?«
    »Ich weiß nicht, warum«, sagte Philippa. Sie hatte sich diese Frage selber schon oft gestellt. Bernice durfte sich nur mit ihren Kleidern und Bändern beschäftigen und erhielt nie die Gelegenheit, bei Pater Boise etwas zu lernen. Natürlich hatte sie auch gar kein Interesse, das Rolandslied zu lesen. »Vielleicht hat er gedacht, ich könnte ihm irgendwie von Nutzen sein. Und ich habe mich auch nützlich ge-macht. Unser Verwalter ist vor zwei Jahren gestorben, und seitdem nehme ich seinen Platz ein.«
    »Du willst mir erzählen, daß du, ein Weib, die Pflichten eines Verwalters bei deinem Vater übernommen hättest?«
    »Ja. Und meine Mutter hat auch darauf bestanden, daß ich die

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