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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
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hörte nichts mehr als die Stimme des Mannes.
    Der Anrufer ignorierte seine Bitte. »Sie bekommen eine Reihe von Aufgaben, in denen Sie beweisen müssen, wie viel Ihnen Ihre Familie wert ist. Der letzte Test wird darin bestehen, eine Million Dollar in bar abzuliefern.«
    »Aber das ist unmöglich. Ich habe nicht annähernd so viel Geld.«
    »Ihre erste Aufgabe ist eine einfache Entscheidung«, fuhr die Stimme fort. »Sie können jetzt zu den Detectives zurückgehen oder sich ihrer Beobachtung entziehen. Ich würde Letzteres vorschlagen, aber so wie bei allem, was ich von Ihnen verlangen werde, müssen letztlich Sie selbst entscheiden.«
    »Warten Sie«, sagte Sam. »Die beiden Leichen in meinem Haus – wer war das dann?«

16
    Detective Hogan füllte zwei Becher mit schwarzem Kaffee aus der Gemeinschaftskanne in der kleinen Kantine. So wie in den meisten Gemeinschaftsräumen war auch hier die Korkwand mit Hinweisen auf Schultombolas, private Flohmärkte und Mietangebote bedeckt; sogar ein Plakat einer lokalen Punkband namens The Rotten Johnnys hing an der Wand.
    Hogan streute Sahneersatzpulver in einen der Kaffees und trug die Becher zu dem Tisch, den er sich mit seinem Kollegen teilte.
    Detective Preston neigte sich mit seinem Bürosessel gefährlich weit nach hinten und balancierte mit den fünf Zentimeter hohen Absätzen seiner Cowboystiefel auf dem Tastaturbrett, das unter dem Tisch hervorragte. Er nahm den trüben Kaffee entgegen, den ihm sein Kollege reichte, und nahm einen kräftigen Schluck.
    »Das schmeckt ja grauenhaft«, meinte er und verzog das Gesicht. »Es ist mir ein Rätsel, wie so etwas zum Nationalgetränk bei uns werden konnte.«
    Hogan zuckte die Achseln, nahm ebenfalls einen Schluck und zuckte zusammen. Es schmeckte wirklich grauenhaft. »Also, was hältst du von White?«
    Preston neigte sich mit seinem Sessel noch etwas weiter zurück. »Ich sage es ungern, aber ich glaube fast, er ist okay. Ich habe ihm wirklich ordentlich zugesetzt, aber er war aus genau den richtigen Gründen sauer auf mich. Seine Trauer scheint auch echt zu
sein. Trotzdem gefällt mir die Sache überhaupt nicht. Ich kann mir nur nicht vorstellen, was er davon haben sollte.«
    »Das sehe ich auch so. Geld kann es jedenfalls nicht sein. Von der Versicherung bekommt er ja keinen Penny. Er ist sogar schlechter dran als vorher. Aber das mit dem frustrierten Schauspieler scheint mir recht interessant zu sein. Vielleicht hat er es ja getan, damit er ungehindert nach Hollywood zurückgehen und neu anfangen kann.«
    »Ja, das müssen wir weiterverfolgen. Wir sollten mit den Nachbarn reden, vielleicht wissen sie etwas von Eheproblemen.«
    »Eheprobleme gibt es immer.«
    »Da hast du auch wieder recht.« Preston verzog das Gesicht, als er noch einen Schluck von dem Kaffee nahm. »Wenn du wüsstest, was ich von meiner Frau manchmal zu hören bekomme, dann würdest du dich wundern, dass ich sie nicht schon längst erschossen habe.«
    Hogans Lachen wurde vom elektronischen Gezwitscher seines Tischtelefons unterbrochen. Er meldete sich immer noch lachend. »Hogan.«
    »Ah, Detective Hogan«, sagte eine aufgeregt klingende Stimme. »Chief Medical Examiner Randy Hogg hier. Ich habe eine ungewöhnliche Entdeckung zu melden.«
    Hogan deckte die Sprechmuschel ab. »Es ist der Gerichtsmediziner.«
    Preston ließ die Füße auf den Boden sinken und griff nach seinem Telefon, um das Gespräch mithören zu können.
    »Worum geht es, Randy?«, fragte Hogan.

    »Ich muss zwar noch eine Menge Tests machen, aber ich habe etwas sehr Ungewöhnliches an einer der Leichen entdeckt.«
    »Geht’s auch deutlicher?«, warf Preston ein.
    »Ähm … ja … es sieht so aus …«, begann Hogg und zögerte kurz, ehe er fortfuhr: »Sind Sie sicher, was die Hautfarbe der beiden Opfer betrifft?«
    »Die Hautfarbe?«, fragte Hogan verwirrt. »Ja, sie sind weiß.«
    »Hmm, so habe ich es mir auch notiert.«
    »Aber?«, drängte Preston.
    »Ja, also, das jüngere Opfer scheint jedenfalls nicht weiß zu sein. Wir haben ein kleines Stück unversehrte Haut gefunden, und das sieht eindeutig afroamerikanisch aus. Natürlich muss ich noch verschiedene Tests machen und Skelett- und Zahnanalysen durchführen, aber nach der ersten Untersuchung würde ich sagen, dass eure Leiche nicht mit eurem Opfer übereinstimmt.«

17
    Sie leben!
    Vor Sams Augen begann alles zu verschwimmen, als er das Handy sinken ließ. Das kleine Plastikding fühlte
sich mit einem Mal so schwer an, als

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