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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
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hinaus. Der Mercedes war nicht auf dem üblichen Platz abgestellt.
    Die Tatsache, dass das Auto weg war – und damit auch der Inhalt des Kofferraums -, ließ sein Herz unerwartet schneller schlagen.
    Sam hatte keine Ahnung, wie er zu der viertel Million kommen sollte, die ihm noch fehlte – was also machte es aus, dass auch der Rest nicht da war? Wenn es Zack mit seiner Idee nicht gelang, den vollen Betrag aufzutreiben … Er wollte den Gedanken nicht zu Ende denken.
    Sam ging in dem Zimmer auf und ab wie ein Tier in seinem Käfig und blieb alle paar Schritte stehen, um aus dem Fenster zu blicken. Er spürte, wie der Zorn in ihm hochkam … Zorn und Verzweiflung.
    Er setzte sich auf die Bettkante und schaltete den Fernseher ein, doch nichts von dem, was da gesprochen wurde, ergab für ihn einen Sinn. Er konnte sich auf die Worte, die er hörte, einfach nicht konzentrieren.
    Schließlich ging er unter die Dusche, um den schalen Geruch von Rauch, Rum und Schweiß von sich abzuwaschen. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, ging er zurück zum Fenster. Neonflammen leckten an der Fensterscheibe, flackernde Spiegelungen des Hotelschildes draußen.
    Er wartete.

51
    Detective Hogan nahm ein Blatt blaues Papier vom Schreibtisch und lächelte, während er den Inhalt überflog.
    »Weißt du, warum das Papier blau ist?«, fragte Preston.
    Hogan blickte zu seinem Kollegen auf und wartete.
    »Unser Technikfreak von der Nachtschicht ist schwul. Aber er will es immer noch nicht zugeben. Er glaubt, mit blauem Papier sieht es mehr nach Hetero aus.«
    Hogans Grinsen wurde noch ein wenig breiter. »Das macht dich zu einem so guten Detective. Du siehst überall Dinge, die sonst keinem auffallen – auch wenn’s manchmal reiner Quatsch ist, so wie in diesem Fall.«
    Preston tat empört. »Wart’s nur ab. Wenn unser Junge sich outet, dann kriegst du nur noch rosa Zettel von ihm.«
    Hogan lachte, als er nach dem Schreibtischtelefon griff und die Handynummer wählte, die er vor sich auf dem Zettel sah.
    Es klingelte ein Mal, dann sagte eine Automatenstimme: »Dieses Telefon kann leider keine unbefugten Anrufe empfangen.«
    Hogan legte auf und hielt seinem Partner den blauen Zettel vor die Nase.
    »Hast du Lust, eine Tür einzutreten und unseren schwer erreichbaren Mr. White zu schnappen? Es wird Zeit, dass du dich auch mal nützlich machst.«

    Preston grinste und zeigte seine lückenlosen gesunden Zähne. »Du bist ja bloß neidisch, weil ich den Fall mit dem blauen Papier gelöst habe.«

52
    Sam schreckte aus dem Schlaf hoch, und seine Hand ging an die Hüfte, wo er jedoch nichts als Jeansstoff spürte. Er schlug die Augen auf, und der Albtraum verflüchtigte sich, als das Gewicht der Realität jeden anderen Gedanken erstickte.
    Er blickte nach links und sah Zack auf der Kante seines Bettes sitzen, immer noch mit seinem schmutzigen Anzug bekleidet. Sein eingefallenes Gesicht sah noch hagerer aus als sonst, und seine dunklen Augen schienen noch tiefer in die Höhlen gesunken zu sein als in der Nacht davor.
    »Ich habe dich nicht kommen gehört«, krächzte Sam.
    »Es war schon spät.«
    »Du siehst nicht so toll aus.«
    »Ich bin okay«, sagte Zack und zwang sich zu einem Lächeln. »Die Nächte sind am schwersten.«
    Die letzten Worte kamen so leise, dass Sam nicht wusste, ob Zack sie überhaupt hatte laut aussprechen wollen.

    »Ich arbeite nachts, aber ich weiß, was du meinst«, pflichtete Sam ihm bei. »Man denkt an die ruhigen Stunden, wenn die Haustür zu ist und alle drei zu Hause sind.«
    »Das waren für mich die schönsten Stunden«, meinte Zack. »Mit einem neuen Buch auf dem Sofa ausgestreckt, während Kalli sich irgendeinen dummen Film mit dem Kopfhörer ansieht und Jasmine sich neben mich kuschelt und mit den Lippen schmatzt, während sie in einem Kochbuch blättert.«
    Er hielt inne, und sein Gesicht verdüsterte sich.
    Sie schwiegen eine Weile, bis Sams Drang, es ihm zu sagen, schließlich stärker war als die Angst vor den möglichen Auswirkungen. »Ich habe vorhin einen der Detectives angerufen.«
    Zacks Gesicht fiel in sich zusammen. »Oh, Scheiße. Wie konntest du …«
    »Ich musste es wissen«, platzte Sam heraus.
    »Wissen? Er hat dich gewarnt …«
    »Ich musste wissen, ob das, was ich da tue … ob dieser ganze Wahnsinn … ob es überhaupt einen Grund zur Hoffnung gibt. Und …« Sam hielt inne und dachte an die überraschende Verbindung zu Davey, von der er nun erfahren hatte.
    »Und?«, drängte Zack.
    »Und

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