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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
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glühendem Gesicht an. »Und ich soll dir noch trauen?«
    »JA!«
    »Warum?«
    »Weil wir beide etwas Kostbares zu verlieren haben, wenn du es nicht tust. Zum ersten Mal sind wir beide jetzt in der gleichen Situation. Ich werde ihm nicht erzählen, dass du die Bullen angerufen hast. Ich will einfach nur meine Frau zurück.«
    Ein beängstigender Gedanke traf Sam in seinem Innersten. »Hannah. Ist die andere Leiche Hannah?«
    Zack zuckte zusammen. »Ich weiß es nicht. Wer kann das schon sagen bei diesem kranken Dreckskerl? Aber du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, Sam.«
    Sam blieb misstrauisch. »Wer sagt mir, dass du nicht doch weißt, wer er ist? Und wo er sie festhält?«
    Zacks Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Wenn ich das wüsste, wäre er schon tot.«
    Sam atmete schwer aus, sein Herz pochte wie wild in der Brust. Er wandte sich wieder dem Fenster zu. Die Wut half ihm nicht weiter, er brauchte Fakten.
    »Warum hat er dich ausgesucht?«

    »Um dich auszuspionieren?«
    »Nein. Um dich zu quälen. Warum du? Warum ich? Mich hat er gestern Abend losgeschickt, damit ich einen alten Freund aus der Highschool fertigmache. Aber warum? Ich habe Davey seit dem Schulabschluss nicht mehr gesehen, und jetzt wollte der Typ, dass ich ihn bei lebendigem Leib verbrenne.«
    »Großer Gott!«, rief Zack aus. »Hast du es getan?«
    Sam drehte sich zu ihm um und sah ihm in die Augen. »Ich habe es so gemacht wie du mit der Schauspielerin. Er hat laut genug geschrien, damit es überzeugend war, aber ihm ist nicht viel passiert.«
    Eine drückende Stille erfüllte das Zimmer, dann holte Zack so tief Luft, dass sein ganzer Körper bebte.
    »Es gibt da noch einen Zusammenhang«, sagte er zögernd. »Erinnerst du dich an Rick Ironwood?«
    Sam dachte zurück, und Gesichter zogen in Gedanken an ihm vorbei, an die er seit Jahren nicht mehr gedacht hatte. »Ironman. Footballspieler. Running Back oder so. Arroganter Muskelprotz mit schönem Stipendium und glänzenden Aussichten.«
    »Ich habe ihn getötet.«
    »Was! Wann?«
    »Es war meine letzte Aufgabe, bevor ich zu deinem Haus fuhr, um meine Familie abzuholen.« Zacks Stimme klang wie aus weiter Ferne. »Als ich ihn sah, habe ich ihn kaum wiedererkannt.«
    »Wiedererkannt?«
    »Ich bin auch auf die Brookside Highschool gegangen; ich habe sie ein Jahr vor dir abgeschlossen. Aber ich bin auch erst spät auf den Gedanken gekommen,
dass es damit zu tun haben muss … Die Highschool ist lange her.«
    »Du hast Ironwood gekannt?«
    »Er war der große Star, der alle Nerds auf den Gängen terrorisierte. Er grunzte immer wie ein Schwein, wenn er mich sah. › Piggy Parker . Piggy Parker .‹ Damit brachte er die Mädchen zum Lachen.«
    »Klingt nach einem guten Grund, es ihm heimzuzahlen.«
    »Stimmt«, meinte Zack. »Und obwohl ich seit Jahren nicht mehr an ihn gedacht hatte, muss ich zugeben, dass es sich gut anfühlte, ihn niederzuschlagen. Aber mehr hätte ich nicht gebraucht. Er war nicht mehr der gemeine Kerl, der mich am Gang piesackte. Er war nur noch ein übergewichtiger Typ in mittleren Jahren, der sich irgendwie durchs Leben schlug. Meine Rache war das Leben, das ich führte, meine Familie, meine Karriere – bis mir dieser Dreckskerl alles weggenommen hat.«
    »Wie hast du ihn getötet?«
    »Ich habe ihn erschossen. In seiner Garage. Es ging schnell.«
    Sam konnte sein Entsetzen nicht verbergen.
    »Hättest du es nicht auch getan?«, rechtfertigte sich Zack. »Du hast ja auch zuerst gedacht, dass du den Typ im Schnapsladen getötet hättest.«
    »Konntest du es denn nicht vortäuschen?«
    Zack schüttelte den Kopf. »Er hat es gefilmt. Mir blieb nichts anderes übrig.«
    Sams Augen waren hart wie Stein. »Warum Ironwood?«

    »Ich weiß es nicht. Vielleicht dachte er, dass es mir leichter fällt, ihn zu töten, wenn es jemand ist, den ich hasse.«
    »Oder kann es vielleicht sein, dass ihn auch der Entführer gehasst hat?«
    »Ja«, seufzte Zack. »Dieser Gedanke kam mir, als er dich als Nächsten auswählte.«
     
    »Was nun?«, fragte Sam.
    Zack griff in seine Tasche und zog Sams Revolver hervor. Er warf ihn aufs Bett.
    »Das kommt auf dich an, würde ich sagen.«
    Sam hob die Waffe auf. Sie fühlte sich kalt in der Hand an.
    »Ich habe versprochen, dass ich dich töte, wenn du mich anlügst.«
    »Da warst du nicht der Erste.«
    »Warum sollte ich dir jetzt noch glauben?«
    Zack zuckte die Achseln. »Weil ich jetzt absolut keine Geheimnisse mehr habe. Weil meine

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