Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
Vom Netzwerk:
ob ich dir wirklich trauen kann.«
    Zack schüttelte heftig den Kopf und sah auf seine Hände hinunter, wo die Finger der rechten Hand den goldenen Ehering an der linken drehten.
    »Vertrauen?« Zack sprang auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. »Vertrauen?« Er trat vor Sam
hin und sah zornig auf ihn hinunter. »Du kannst niemandem trauen, Sam. Nicht mir, nicht den Bullen, niemandem. Jeder von uns hat seine eigenen Probleme. Du willst deine Familie zurückhaben. Ich will Rache. Die Bullen wollen jemanden, den sie einsperren können. Was können die Bullen schon ausrichten, außer dass sie ihn vielleicht reizen?«
    »Der Detective hat mir bestätigt, dass das Mädchen nicht MaryAnn war«, antwortete Sam in der Hoffnung, die Situation zu entschärfen. »Du hast die Wahrheit gesagt. Sie war dunkelhäutig.«
    Zack taumelte rückwärts, als hätte ihn jemand ins Gesicht geschlagen. Vom Schmerz überwältigt, strömten ihm die Tränen über die Wangen. Er versuchte nicht, es zu verbergen, doch nach einigen Sekunden wurde der Schmerz vom Zorn abgelöst.
    Schließlich richtete er sich auf, die Hände zu Fäusten geballt und die Zähne zusammengebissen. Er zitterte am ganzen Leib und atmete flach und hastig.
    »Woher nimmst du dir das Recht?«, schäumte er. »Du selbstsüchtiger Scheiß …«
    Zack schlug zu, seine rechte Faust kam von unten und traf Sam am Kinn.
    Sam wurde über das Bett geschleudert, und Blut spritzte ihm aus dem Mund.
    »Woher nimmst du dir das verdammte Recht?« Zack taumelte wie ein Betrunkener, und seine Stimme löste sich in verzweifelte, unzusammenhängende Worte auf. Er fasste sich an den Kopf und raufte sich die Haare, ehe er die Hände wieder zu Fäusten ballte. Alles in ihm spannte sich an, bis schließlich ein Gefühl
der Panik in ihm hochkam, und er wortlos ins Badezimmer lief.
     
    Zack würgte über der Toilette, doch die bittere Galle, die in ihm hochstieg, war nichts im Vergleich zu dem Toben, das sich in seinem Kopf abspielte.
    Sam hatte eine Grenze überschritten. Wie konnte er nur so dumm sein? Der Kerl, der jeden ihrer Schritte beobachtete, hatte sie doch gewarnt. Er hatte es klar und deutlich gesagt. Wenn er erfuhr, dass Sam die Polizei angerufen hatte, konnte es sein, dass er beschloss, das Spiel zu beenden und seine Geiseln zu töten … Jasmine zu töten.
    Zack ging zum Waschbecken und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser.
    Ohne es zu wissen, hatte Sam ihn gezwungen, sich auf eine Seite zu stellen. Er konnte dem Entführer nicht sagen, was Sam getan hatte, aber indem er sich gegen ihn stellte, war Zack klar, dass er alles verlieren konnte – diesmal endgültig.

53
    Als Zack ins Zimmer zurückkam, stand Sam am Fenster und blickte hinaus. Er hielt ein Handtuch an
den Mund gedrückt, seine Körpersprache war deutlich.
    Zack trat hinter das Bett und räusperte sich. »Wir sind uns nicht zufällig begegnet, Sam.«
    Sam drehte sich mit brennenden Augen zu ihm um.
    Zack hielt eine Hand hoch. »Du hattest recht, dass du mir nicht vertraut hast, aber lass mich zuerst meinen Teil sagen, bevor du antwortest.«
    Sam blickte auf das Bett hinunter. Seine Waffe, die er auf die Bettdecke gelegt hatte, war weg.
    »Meine Frau lebt«, sagte Zack.
    »Wie ist das möglich?«, fragte Sam verwirrt.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe auch gedacht, dass sie bei der Explosion gestorben ist, genauso wie …« Die Stimme versagte ihm. »... wie Kalli. Aber so wie du habe ich auch einen Anruf bekommen.«
    »Hast du mit ihr gesprochen?«
    »Ja.«
    »Und er hat gesagt, du könntest sie retten?«
    Zack nickte.
    »Indem du mich hintergehst?« Das Handtuch fiel zu Boden, als Sam die Hand zur Faust ballte.
    »Was hättest du getan?«, erwiderte Zack hastig. »Er hat gesagt, ich soll dich beobachten, um sicherzugehen, dass du deinen Teil der Abmachung einhältst. Ich habe ihm aber nichts gesagt von …«
    »Scheiße!«, schrie Sam.
    »Ich habe ihm nichts gesagt, was er nicht ohnehin schon weiß, Sam.«
    »Wozu braucht er dich dann?«
    »Ich weiß, wie wir das Geld auftreiben können. Ich
kann dir helfen, die ganze Million zusammenzubekommen.«
    »Und was dann? Dann wirst du und er …«
    Zack ließ ihn nicht ausreden. »Ich habe immer noch vor, ihn umzubringen, Sam. Und ich würde dir das alles nicht sagen, wenn ich weiter lügen wollte.«
    Sam drehte sich um und schlug mit der Faust gegen die Wand. Der Verputz gab nach und bröckelte ab. Er wirbelte herum, die Fingerknöchel wund, und sah Zack mit

Weitere Kostenlose Bücher