Die Stimme des Feuers
darfst mich dabei nicht streicheln und dich nicht rühren.«
»Mach ich doch gar nicht!« rief sie.
Dicht vor ihrem Mund flüsterte er: »Überlasse alles mir! Mach die Augen zu und laß dich küssen!«
Er küßte sie nicht begierig, sondern zärtlich. Sie reagierte, wie er es sich gewünscht hatte. Als er vorsichtig ihre Brüste umfaßte, begann sie zu seinem größten Entzücken leise zu stöhnen und bog den Rücken. Sofort gab er sie frei.
Jetzt war es an ihm, verblüfft zu sein. Noch nie hatte er bei einer Frau ein so enttäuschtes Gesicht gesehen. Ja, dachte er, heute nacht mache ich dich endgültig zu meiner Ehefrau. Mit weichen Knien ging sie an ihren Platz zurück. Er dachte: Vielleicht fällt sie noch vor dem Ende der Partie über mich her!
Er ließ nicht ab, sie zu beobachten. Langsam gewann sie wieder die Übersicht. Schmerzlich erinnerte er sich daran, wie offen und vertrauensvoll sie ihm gegenüber gewesen war, bevor er ihr Gewalt angetan hatte. Würde sie ihm die Wahrheit gestehen, wenn er ihr Vertrauen wiedergewonnen hatte?
In der nächsten Viertelstunde verlor Kassia bis auf ihren König und zwei Bauern alle Figuren.
»Ein aufregendes Spiel«, sagte Graelam. »Aber jetzt bin ich müde und will schlafen. Oder forderst du Revanche?«
»Nein«, sagte sie nervös.
»Noch ein letzter Kuß für den Sieger! Komm her, Kassia!«
Als sie auf seinem Schoß saß, beugte er sich langsam vor und berührte ihren Mund nur leicht. Ohne daß er etwas sagen mußte, öffnete sie den Mund. Entgegen seinen Absichten strich er über ihren Rücken, umfaßte mit beiden Händen ihr Gesäß und zog sie so eng an sich, daß sie sein hartes Glied fühlen mußte. Sie legte ihm die Arme um den Hals. Sie dachte nichts mehr, sie war ganz Gefühl. Und sie wollte mehr von ihm haben, viel mehr. »Bitte«, flüsterte sie.
»Bitte was?« fragte er.
Sie weinte fast. »Ich ... ich weiß nicht.«
»Wenn ich dir jetzt gebe, was du wünschst, gestehst du mir dann endlich die Wahrheit?«
Zuerst sah sie ihn verständnislos an. Dann schoß ihr das Blut ins Gesicht, und ihre Arme fielen wie leblos von ihm herab. Sie war wieder steif und kalt und wollte nichts mehr von ihm. Er hätte sich selber in den Hintern treten können.
»Komm zu Bett!« sagte er brüsk und wandte sich ab.
Er lag auf dem Rücken, starrte ins Dunkel und hörte sie schluchzen. Schließlich konnte er es nicht mehr ertragen. »Kassia«, sagte er leise. »Komm zu mir! Ich verspreche dir, daß ich dir nicht weh tun werde.«
Geduldig wartete er ab, bis sie zu ihm kam. Er streichelte ihr zart über den Rücken, und sie hörte auf zu schluchzen.
»Ich werde nie mehr darüber sprechen«, sagte er nach einer Weile.
Aber du wirst mir auch nie glauben!
»Ich möchte in dich eindringen, Kassia. Noch eine Nacht halte ich nicht aus.« Er begann zu zittern, als er das sagte. Aus Furcht? Aus Vorfreude? Er wußte es nicht. Rasch zog er ihr das Nachthemd aus und stöhnte vor Lust, als er ihren nackten Körper an seinem spürte.
»Du bist so klein und so zart«, flüsterte er an ihrer Schläfe. Mit der Hand fuhr er ihr über Brüste und Unterleib. »Mach die Beine auseinander, Kassia!«
Als sie seine Finger in sich spürte, spannten sich ihre Muskeln an dieser Stelle. »Du bist bereit für mich«, sagte er.
Er wollte, daß sie ihn anflehte, sie zu befriedigen, aber dafür war er schon viel zu erregt. »Ich kann nicht mehr warten«, sagte er keuchend und schob sich zwischen ihre Beine. Mit Leichtigkeit glitt er hinein. Sie gab ihm den Weg frei. Es war ein unbeschreibliches Gefühl für ihn. Er stieß mit voller Kraft zu und umklammerte mit beiden Händen ihren Kopf. Wie gern hätte er ihr dabei in die Augen gesehen! »Tu ich dir weh?« fragte er weich an ihrem Mund.
Sie schüttelte den Kopf. »Ein komisches Gefühl«, sagte sie. Und dachte: Wenn es immer so ist, läßt es sich ertragen.
Im gleichen Rhythmus, in dem er sein Glied hineinschob, stieß er ihr die Zunge in den Mund. Plötzlich erwachten in ihrem Schoß ganz neue Gefühle, die sie noch nie erlebt hatte. Sie hob die Hüften und paßte sich jeder Bewegung von ihm an. »Graelam, ich ...«
»Kassia!« Doch es war schon zu spät. Er konnte sich nicht länger zurückhalten. Laut stöhnend stieß er in sie hinein. Dann fühlte sie, wie sein Samen sich in sie ergoß, und einen Augenblick schien es ihr, als würde auch sie sich entladen. Aber als er sich nicht mehr auf ihr bewegte, verging langsam das Gefühl, einen
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