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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Während er kaum bezweifelte, dass das gelingen würde, wenn nicht durch ihn, dann durch andere, war er jedoch überzeugt, dass er sie Lynx damit nur noch weiter in die Arme triebe. Er könnte Lynx persönlich herausfordern und hoffen, ihn einmal ohne diesen ärgerlichen Minidrachen anzutreffen.
    Langsam, ermahnte er sich. Du bist so lange geduldig gewesen. Du hast noch Zeit. Sie wird nicht gleich morgen mit ihm davonlaufen. Stelle ein paar gründliche Nachforschungen an. Du hast die Killer viel zu früh auf ihn angesetzt, ohne allzu viel über ihn zu wissen. Wirb einen Profi anderer Art an.
    Ob im Geschäfts- oder im Privatleben, es war immer klüger, die Schwächen eines Gegners zu kennen, bevor man ihn angriff. Seine Eifersucht und Irritation hatten ihn zur Hast verleitet. Das würde nicht wieder vorkommen, schwor er sich. Beim nächsten Mal würde er mit genügend Kenntnis vorgehen, um den Erfolg zu garantieren.
    In der Zwischenzeit würde er lächeln und den ritterlichen Beschützer für Clarity spielen, während er ihrem Freund höflich die Hand gab. Den rechten Augenblick abzuwarten war für jedes Unternehmen ebenso wichtig wie die Tatkraft, mit der etwas vollbracht wurde. Es mochte länger dauern und anstrengender sein, als er gehofft hatte, doch das war es ihm wert. Clarity war ein zu guter Fang, um sie einem nuschelnden Jungspund von … von …
    Er konnte sich nicht einmal erinnern, von welcher Welt sein Konkurrent stammte. Schon solche persönlichen Details mochten zu dem Mittel führen, mit dem er sich loswerden ließ. Ormann sah allmählich Möglichkeiten, die erheblich vielversprechender waren, als seinen Rivalen einfach zu Brei schlagen zu lassen.
    Doch wie war Lynx den inzwischen befremdlich verwandelten Schlägern entkommen? Ob Clarity das wusste? Wenn ja, würde er wenigstens das von ihr erfahren? Wenn der Rotschopf dafür verantwortlich war, wäre es wichtig zu wissen, wie er das gemacht hatte.
    Vielleicht mit irgendeinem Rauschgift. Was, wenn Lynx die Wirkung des Päckchens irgendwie hatte aufheben können? Doch das würde nicht die totale Veränderung der beiden Killer erklären.
    Als er bei seinem Transporter ankam und die Tür öffnete, war Ormann überzeugt, die Ursache des Fiaskos zu kennen. Er würde sich Clarity nicht wegnehmen lassen. Nicht nach all der Mühe, die er aufgewendet hatte, um sie zu bekommen, und bestimmt nicht von einem unheimlichen, nuschelnden Schnösel von Außerwelt.
    Es war nur eine Frage der Zeit.
    Die Frau, der Ormann an diesem Abend ein Essen ausgab, war attraktiv, schlank, dunkeläugig und hatte eine Schmeichelstimme. Als er andeutete, er wolle sie vielleicht nicht nur engagieren, damit sie ein paar Nachforschungen für ihn anstelle, sondern sei auch an mehr interessiert, verwies sie ihn schnell in die Schranken. »Mr. Ormann – Sie können den falschen Namen jetzt fallenlassen, ich arbeite nicht für jemanden, dessen wahre Identität ich nicht kenne –, wenn Sie mich engagieren wollen, sollten Sie begreifen, dass ich meine beruflichen und persönlichen Interessen trenne.« Sie lächelte um den Stimstengel herum, der wie ein rauchendes Stilett zwischen ihren vollen Lippen klemmte. »Sie sind außerdem nicht mein Typ.«
    »Nein?« Er setzte ein kleines Lächeln auf, das zu dem Geplänkel passte, und musterte sie über den Glasrand hinweg. Darin wirbelte eine Flüssigkeit in allen Regenbogenfarben, moussierender Mozart. »Warum nicht?«
    »Sie sind hinterhältig und schmierig. Ist nicht persönlich gemeint.« Der Stimstengel verbreitete einen stechenden Qualm und roch entfernt nach Jasmin und Byyar.
    Wenn jemanden hinterhältig und schmierig zu nennen nicht persönlich war, was dann?, dachte Ormann, der Mühe hatte, seinen unwillkürlich aufsteigenden Zorn unter Kontrolle zu halten. Er verbarg seine Reaktion, indem er einen langen, gemächlichen Schluck aus seinem Glas nahm.
    »Es kommt mir doch seltsam vor, wenn ein professioneller Sondierer wie Sie jemanden als hinterhältig und schmierig bezeichnet.«
    Sie lachte leise. Sie war ohne Frage die attraktivste Schwerkriminelle, der er je begegnet war. Zweifellos erleichterte ihr Äußeres ihr die Arbeit, die hauptsächlich darin bestand, zu Datenbeständen und Orten vorzudringen, die ihr normalerweise versperrt blieben. Und zu ihren Klienten, sagte er sich.
    »Ich ziehe es vor, mich als geschickten Wahrheitssucher zu betrachten. Und bitte, ersparen Sie mir die Penetrationswitze. Ich habe sie schon alle gehört, das

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