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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wenn er geerbt hatte, warum betrieb er dann diesen raffinierten Aufwand, um seine Herkunft zu verbergen? Beides passte nicht zusammen.
    Dann stiegen zu ihrer Verblüffung Rauchfäden von ihrem Gerät auf. So kompakt, effizient und teuer es war, es verbrutzelte vor ihren Augen. Aus dem Hinterzimmer zurückkehrend sah der Verkäufer, was geschah, setzte eilig das mitgebrachte Tablett auf die Seite und griff zu einem Feuerlöscher, dessen Inhalt er auf das rauchende Gerät sprühte. Vendra protestierte nicht. Das Gerät war ohnehin schon zerstört. Vorsichtshalber steckte sie das Überbleibsel aber ein, damit sein Zweck nicht entdeckt würde, dankte dem Verkäufer und entschuldigte sich für den Zwischenfall.
    Eilig verließ sie das Geschäft, während sie fieberhaft nachdachte. Ihr Nachforschen hatte eine unerwartete Reaktion her vorgerufen: prompt, präzise, begrenzt und gründlich. Das schmeckte nach einer Warnung. Sie war tapfer, aber nicht draufgängerisch, mutig, aber nicht dumm. Sie hatte sich stets von gesundem Menschenverstand leiten lassen, und das hatte sie vor mehr als einem unerfreulichen Zusammenstoß bewahrt.
    Was war es, das Ormann ihr über die beiden Männer angedeutet hatte, die er dem jungen Mann auf den Hals gehetzt hatte? Mit ihnen war etwas passiert. Etwas, wofür Ormann keine Erklärung hatte finden können. Durch die Tasche spürte sie noch die Wärme des durchgebrannten Geräts. Auch dafür gab es scheinbar keine Erklärung. Nur eines war sicher: Welches Abwehrprogramm sie auch immer da ausgelöst hatte, es war teuer und raffiniert. Nun, da hatten sie ja etwas gemeinsam.
    Jede intelligente Person bemerkt, wenn sie an die Grenzen ihrer Fähigkeiten stößt. Aber nur die ganz Klugen wissen, wann es an der Zeit ist, das zu akzeptieren.
     
    Ormann war so überrascht, Vendra in seinem Büro vorzufinden, dass er vergaß, wütend zu werden. »Was tun Sie denn hier?«, fragte er streng, nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Tür fest verschlossen war. »Sie sollten doch nicht hierherkommen!«
    »Warum nicht?« Vendra war eindeutig angespannter als bei ihrer vorigen Begegnung. »Fürchten Sie, dass Ihre Verlobte hereinplatzt?«
    »Was wollen Sie?«, fragte er. Dann machte seine Ungehaltenheit einer halb unterdrückten Erregung Platz. »Haben Sie etwas für mich? Informationen?«
    Sie nickte. »Natürlich.« Sie gab ihm einen zusammengefalteten Ausdruck.
    »Was ist das?« Mit fragendem Gesichtsausdruck nahm er hinter seinem Schreibtisch Platz.
    »Der Nachweis meiner Rückzahlung.« Sie drehte sich um und ging zur Tür. »Ich lehne Ihren Auftrag ab.«
    »Moment mal, warten Sie.« Er beeilte sich, sie abzufangen. »Das können Sie nicht tun.«
    »Ich habe es bereits getan.«
    »Aber – warum?« Er war tatsächlich verwirrt. Dann verdüsterte sich sein Gesicht. »Er hat Ihnen etwas getan, nicht wahr? Genau wie den beiden Kerlen, die ich hinter ihm hergeschickt hatte, dieser rothaarige Bastard.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat mir gar nichts getan. Ich habe ein paar Dinge über ihn erfahren, das ist alles.«
    »Also konnten Sie doch etwas herausfinden. Nun, sagen Sie es mir, was ist es?«
    »Es schadet nichts, wenn Sie es wissen.« Sie zog unsicher die Nase kraus. »Ich bin ihm zu einem Geschäft gefolgt, wo er etwas mäßig Teures gekauft hat.« Sie lächelte auf eine Weise, die ihm nicht gefiel. »Das werden Sie wahrscheinlich bald selbst feststellen. Wie auch immer, ich hatte Zeit – nicht viel, aber genug –, um in das Verkaufssystem des Ladens einzudringen. Ich benutze dazu eine eigens für mich angefertigte Ausrüstung, sehr klein und sehr effizient. Hatte noch nie Probleme damit. Damit brachte ich heraus, dass Ihr Freund erheblich mehr Kredits auf dem Konto hat, als man ihm auf den ersten Blick zutraut.«
    Ormanns Verwirrung war ihm anzuhören. »Wie viele Kredits?«
    Sie überlegte, wie sie es ihm am besten beibringen sollte. »Nicht so viele, dass er Ihre Firma kaufen könnte, aber für das Hotel, in dem er wohnt, würde es dicke reichen. Da sich nichts Gegenteiliges feststellen lässt, tippe ich auf eine Erbschaft.«
    Er nickte. Wenigstens das passte zu seinen Informationen über Lynx. »Was haben Sie sonst zu berichten?«
    »Dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung würde ich einem Klienten dasselbe raten. Aber natürlich geht Ihr Interesse über gewöhnliche Neugier hinaus.
    Da hat etwas auf das Eindringen meiner Sonde reagiert, aber

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