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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nicht mit den üblichen Sperrprogrammen. Es hat mein Gerät komplett zerschmort, dabei sollte es eigentlich imstande sein, solch einen Angriff abzuwehren. Bisher hat es sich immer erfolgreich abgeschirmt.« Sie schüttelte warnend den Kopf. »Nach allem, was ich weiß, können nur militärische Abwehrmittel bewirken, was mit meinem Gerät passiert ist.«
    »Sie glauben, der Junge gehört zum Militär?«
    »Ich glaube, dass der Mann gefährlich ist. Das sagt mir der Zustand meiner Sonde. Das sagt mir mein Instinkt. Ich weiß nicht, was Sie glauben, das er den beiden Schlägern getan hat, aber ich möchte mich nicht so lange in seiner Nähe herumdrücken, bis ich es am eigenen Leib erfahre. Ich will überhaupt nicht mehr in seine Nähe. Er ist mir zu still. Große, laute Angeber, mit denen komme ich klar. Es sind die Stillen, Selbstbeherrschten, die mich nervös machen. Behalten Sie Ihr Geld, Mr. Ormann. Und rufen Sie mich nicht an – ich gehe nicht ran.« Sie öffnete die Bürotür und ging, einen zornig verwirrten Angestellten hinter sich zurücklassend.
    Was nun, Ormann?, fragte er sich. Du hast zwei der besten Killer angeheuert, damit sie Lynx zusammenschlagen. Sie kommen butterweich und händchenhaltend zurück und haben ihm kein Haar gekrümmt. Du setzt den besten Schnüffler von Sphene auf ihn an, und der Auftrag wird verängstigt zurückgegeben. Clarity trifft sich weiter mit Lynx. Du kannst ihn dir nicht selbst vorknöpfen, weil sie das nur noch mehr in seine Arme treiben würde – ganz abgesehen davon, dass du es mit dem Minidrachen zu tun bekämst.
    Moment mal, dachte er. Wenn dieser Junge so gerissen oder einflussreich oder mächtig ist, dass er so etwas tun kann und noch dazu ohne Anstrengung, müsste es da nicht schon eine entsprechende Vorgeschichte geben? Wenn ja, sollte es auch eine Spur geben, die sich verfolgen lässt. Vielleicht, dachte Ormann, hatte er die Sache ganz falsch angefasst. Er war raffiniert gewesen, wo er hätte direkt sein sollen. Doch jetzt hatte er ausgezeichnete Video- und Audioberichte über Lynx. Es sollte eine recht einfache Sache sein, die Vorgeschichte seiner Ankunft auf Nur auszugraben. Wie und woher er angereist war, ganz gleich wie kurzzeitig, würde ihm zumindest einen soliden Ausgangspunkt verschaffen. Vendra war nicht der einzige fähige Ermittler auf New Riviera. Wenn man genug Geld bot, gab es immer einen, der den Auftrag annahm, egal, mit welchen Gefahren er verbunden war.
    Seine Stellung in der Geschäftswelt hatte ihn befähigt, einen großen Bestand an vielfältigen Kontakten aufzubauen. Es war Zeit, den einen oder anderen Gefallen zurückzufordern.
    Was er im Begriff stand zu erfahren, sollte ihn augenblicklich überraschen und ihn mehr freuen als alles andere, was er über seine Nemesis bislang herausgefunden hatte.
     
    »Aber ich kann gar nicht tanzen. Ich habe noch nie getanzt.«
    Clarity fand Philips Verlegenheit über seinen angeblichen Mangel an tänzerischen Fähigkeiten fast so amüsant wie sein offensichtliches körperliches Unbehagen, weil er in diesem Anzug steckte. Schon der Kauf des Anzugs war ein Abenteuer für sich gewesen. Sie hatte sich nur durchsetzen können, weil sie beharrlich behauptet hatte, sie werde sich weigern, weiter mit ihm auszugehen, wenn er nicht etwas anderes anziehe.
    »Hast du nicht einmal einen richtigen Anzug?«, hatte sie herausfordernd gefragt.
    »Ich habe kaum persönlichen Besitz«, hatte er wahrheitsgemäß geantwortet. Natürlich zählte dazu ein Raumschiff, aber das wusste sie ja.
    Jetzt wand er sich und zappelte, als hätte er eine juckende Hautkrankheit. Pip hatte die Hoffnung auf einen halbwegs stabilen Ruheplatz längst aufgegeben und begnügte sich mit den Stützen des Tisches, wo sie und Scrap in der Menge der fließend geformten Beine kaum auffielen und jeder, der mehr als einen Meter davon entfernt stand, es schwer gehabt hätte, die Minidrachen von den Metallranken zu unterscheiden.
    Der Anzug stand ihm gut, sagte sich Clarity. Innerhalb einer Stunde war er auf einer von Sphenes trendigsten Einkaufspromenaden entworfen und geschneidert worden – laservermessen, dem Körper nachgestaltet, mit einem Muster versehen, zugeschnitten und verschweißt. Nächste Woche würde er unmodern sein, das war die Regel. Aber für eine Nacht wenigstens sah Flinx nicht wie ein ölverschmierter Mechaniker aus. Auf dem schimmernden braunen Material blitzten nur wenige Glanzpunkte. Es bildete einen hübschen Kontrast zu ihrem eher

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