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Die Strafe - The Memory Collector

Titel: Die Strafe - The Memory Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Kanan. Hat mit ihm in Afghanistan gedient. Kanan ruft nicht auf seinem eigenen Handy an, um nicht aufgespürt zu werden.«
    Vance schüttelte den Kopf. »Das ist bestimmt ihr Freund oder so. Schmeiß es weg.«
    »Verdammt, wollt ihr das wirklich riskieren?«, hielt Jo dagegen. »Einfach alles in den Wind schießen?«
    Das Klingelzeichen kam zum Refrain. Murdock drückte Jo das Telefon in die Hand. Dann packte er sie am Haar, zog ihren Kopf zurück und legte sein Ohr an ihres.

    Nur ein Versuch. Sie meldete sich. »Hallo, Gabe.«
    »Ich bin vor deiner Tür. Gilt unsere Verabredung noch?«
    Sie unterdrückte alle Emotionen. »Natürlich. Jetzt oder nie. Sag Kanan, dass der Austausch bevorsteht - die Laborprobe gegen seine Frau und seinen Sohn. Die Leute wollen nur noch Ort und Zeit wissen.«
    Bitte, Quintana, spiel mit. Dann kannst du die Polizei anrufen, damit sie mit dem Handysignal meinen Standort bestimmt. Das Schweigen zog sich in die Länge.
    »Das ist ein Trick«, zischte Vance. »Schmeiß das Ding in den See.«
    Gabe sprach in gleichmäßigem Ton. »Und wenn die Probe und die Familie Kanan wohlbehalten abgeliefert werden, gehen alle zufrieden nach Hause.«
    »Ich auch«, sagte Jo.
    Murdock nahm ihr das Handy ab. »Ich will mit Kanan sprechen. Wie schaltet man auf Lautsprecher?« Er fummelte an den Reglern herum und fand schließlich die richtige Taste. »Also, wo ist Kanan?«
    Lastende Stille senkte sich herab. In diesem Moment hätte Jo alles dafür gegeben, wenn Gabe die Fähigkeiten eines Bauchredners besessen hätte. Mit letzter Kraft verhinderte sie, dass ihre Beine nachgaben.
    Eine andere Stimme meldete sich. »Hier Kanan. Was wollt ihr?«
    »Beweis erst mal, dass du es bist«, antwortete Murdock.
    Jos Knie wurden weich. Es war Ferd. Sie fühlte sich, als hätte sie gerade die Tür zum Cockpit geöffnet und bemerkt, dass die Maschine von der Stewardess geflogen wurde.
    »Keine Mätzchen«, knurrte Ferd. »Dafür ist keine Zeit.«

    Murdock schnippte mit den Fingern Richtung Vance und deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Hol Riva, schnell. Sie kann erkennen, ob er es wirklich ist.«
    Vance wischte sich über die Nase und verschwand im Nebel.
    Murdock sprach wieder ins Telefon. »Ich will Beweise, sonst kriegst du deine Familie nicht zurück. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.«
    Ferd zögerte. Jo konnte kaum noch geradeaus sehen.
    Dann räusperte sich Ferd. »Was für einen Beweis hast du dir vorgestellt? Die Sicherheitsdaten für das Labor in Johannesburg? Aufnahmen mit dem Elektronenmikroskop, die zeigen, dass Chira-Sayf die Chiralität von Kohlenstoffnanoröhren richtig berechnet hat? Oder soll ich dir einfach den Damaszener Säbel in den Rachen rammen?«
    Murdock schnaufte schwer.
    »Also, was ist jetzt, Pisskopf?«
    Behalt das Foto von mir auf dem Computer, Ferd. Mach dir einen ganzen Kalender. Jo beugte sich zum Telefon. »Ian, gib mir noch mal Gabe.«
    »Mit seinem Freund müssen wir nicht reden«, meinte Murdock.
    Sie schaute ihn an. »Gabe muss das Treffen arrangieren. Ian kann sich keine neuen Informationen merken, er hat eine Gehirnverletzung. Wenn ihr mit ihm redet, vergisst er alles wieder.«
    »Ach?« Murdock sprach ins Telefon. »Was ist mit dir passiert, Kanan? Und wo?«
    Wieder herrschte Schweigen. Dann: »Südafrika. Affenvirus.«

    Murdock zog die Braue hoch. »Tatsächlich?«
    Jo schloss die Augen, um ihr stolperndes Herz zu beruhigen. »Die Seuche ist im Kongo ausgebrochen. Ist auf Menschen übertragbar. Sie können mit meinem Telefon ins Netz gehen und es auf der Website der World Veterinary Organization nachlesen.«
    Dann war wieder Gabe in der Leitung. »Nur damit wir uns richtig verstehen - Ian bringt die Laborprobe mit, und ihr bringt Jo und die Kanans.«
    Jo fiel etwas ein. »Noch was, Gabe. Ian muss beim Transport mit größter Vorsicht vorgehen. Inzwischen ist es wahrscheinlich schon ziemlich instabil.« In der Ferne hörte sie Stimmen. Vance kam mit Calder und Shepard zurück.
    »Moment noch«, sagte Murdock, »ich muss mit meinen Partnern reden.«
    »Wir können nicht warten, bis ihr mit eurem Kaffeekränzchen fertig seid. Wir müssen das Zeug holen und es euch in der nächsten Stunde bringen«, blaffte Gabe.
    »Warum?« Murdock klang misstrauisch.
    »Weil wir die Polizei im Nacken haben. Wenn ihr das Zeug wollt, dann treffen wir uns. Entweder in einer Stunde oder gar nicht.«
    Jo wusste, dass Gabe cool war, aber dass er so ein Zocker war, hätte sie nicht

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