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Die Strafe - The Memory Collector

Titel: Die Strafe - The Memory Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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mir Geld versprochen, du Scheißkerl, und stattdessen hast du alles auf den Müll geschmissen. Du ruinierst das Unternehmen und meine Karriere. Du hinterhältiges Schwein. Von wegen rechte Hand. Eher schon ein Stück Scheiße, auf dem du rumtrampeln kannst.«
    Sie hob die Waffe. »Wo ist es?«
    »Da hast du Pech.«
    »Nein, du hast Pech.«
    Jos Magen sackte nach unten.
    Wie eine Sense ließ Calder den Pistolenlauf gegen Shepards Schädel sausen. Nach einem dumpfen Krachen stürzte Shepard ins Gras wie ein betäubter Ochse.
    Calder wandte sich zu Murdock um und deutete mit dem Kinn auf Jo. »Hinter der Straße ist der Stow Lake. Sollte tief genug sein.«
    Sie hob das Bügeleisen auf und reichte es ihm. »Das bindest du ihr um die Füße.«
    Jo schrie, doch wieder presste ihr Murdock mit seiner Riesenpranke den Unterkiefer zu.
    Dann schleifte er sie zum Straßenrand, obwohl sie die Füße ins Gras bohrte. Sie wollten sie in den See werfen und ihr das Bügeleisen als Gewicht an die Beine hängen. Zum Glück wog das Ding höchstens ein Kilo und konnte sie nicht zum Grund ziehen. Sicher würde sie mit gefesselten Füßen müde werden, aber ihr Oberkörper war durchtrainiert. Sie konnte sich bestimmt über Wasser halten. Hoffentlich.

    Calder trat zum Tahoe, drückte auf die Fernbedienung und ließ die Hecktür aufschnappen. »Und das hier bindest du an das Kabel.«
    Sie griff nach dem Ersatzrad.

KAPITEL 29
    Calder wuchtete den Rerservereifen aus dem Geländewagen. Das Gewicht der Stahlfelge ließ ihn schwer auf den Boden prallen. Sie rollte ihn zu Vance. Murdock hielt Jo in seinem schraubstockartigen Griff, einen Arm um die Brust, den anderen auf ihrem Hals, und schleifte sie an Shepard vorbei. Alec lag stöhnend auf dem Rücken, den Kopf auf eine Seite gedreht. Jo spürte, dass sie ausrastete wie eine Stahlfeder. Sie trat wild um sich und zielte mit ihren Doc Martens auf Murdocks Knie.
    Er wich zurück. »Vance, halt ihre Beine fest.«
    Vance packte sie am rechten Bein, und zusammen schleppten die Männer sie in den Nebel, der über der Straße hing. Vance rollte den Reservereifen neben sich her.
    Wie tief war der Stow Lake? Wahrscheinlich ging er ihr bis über den Kopf. Und wenn nicht, war der Grund bestimmt bedeckt mit tiefen Ablagerungen, die sie nach unten ziehen würden, bis das Wasser über ihr zusammenschlug und sie im Schlamm versank.
    Mit dem freien Bein trat sie nach Vance. Ihr Atem ging abgehackt und rasselnd.

    Vance beugte sich vor, um auch ihren linken Fuß zu packen. Sie rammte ihm das Knie ans Kinn.
    »Scheiße«, jaulte er.
    Sie krümmte sich mit aller Kraft, ohne einen anderen Gedanken fassen zu können als kämpfen. Mühsam brachte sie durch die zusammengepressten Zähne Worte hervor. »Aufhören. Ihr braucht mich. Ich weiß, wo Ian ist.«
    Wie einen zusammengerollten Teppich schleiften die Kerle sie über die Straße und eine grasige Böschung hinunter. Murdock schnaufte schwer und begann zu schwitzen. Vance stieß den Reifen mit dem Fuß vor sich her.
    »Ich weiß, wo die Slick-Probe ist. Im San Francisco General Hospital. Ich kann sie holen. Als Ärztin habe ich dort Zutritt.«
    »Halt’s Maul.«
    Von hinten hörte sie Calder, die Shepard anredete: »Komm hoch, setz dich hin.«
    Die Männer trampelten durch das Gras auf den See zu. Über dem Wasser schwebte der Nebel. Vor ihnen rollte der Reifen. Er hüpfte über die Böschung wie ein spielender Hund und wurde schneller.
    »Halt ihn auf, Vance«, zischte Murdock. »Mach schon, sonst landet er noch im Wasser.«
    Vance ließ Jos Beine los und rannte dem Rad nach. Sie wand sich in Murdocks Griff. Seine Hand war glitschig. Sie keuchte wie nach einem Zehnkilometerlauf. Vance schlitterte über den Rasen, Wasser spritzte, dann hatte er den Reifen. Er schleppte ihn zurück ans Ufer und drehte sich um, um auf sie zu warten.
    Wieder kreischte sie durch zusammengepresste Kiefer.
Aber in dem Dunst konnte sie niemand sehen, und selbst wenn, wäre es zu spät gewesen, um die Kerle aufzuhalten.
     
    Gabe klopfte an Jos Tür. Im Haus brannte Licht. Ihr Wagen stand weiter vorn an der Straße auf dem Parkplatz, den sie als numero tres bezeichnete.
    Er klingelte und pochte erneut. »Jo?«
    Acht Uhr, er war sich sicher, dass er ihr die richtige Zeit genannt hatt. Und dass sie es nicht vergessen hatte.
    Zumindest zu neunundneunzig Prozent.
    Nicht bewusst.
    Verdammt, jetzt fing er schon an zu denken wie ein Seelenklempner. Er drückte auf den Griff. Die Tür war

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