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Die Strafe - The Memory Collector

Titel: Die Strafe - The Memory Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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gedacht.
    »Allgemein zugänglicher Ort«, fuhr Quintana fort. »Offenes Gelände, kapiert?«
    »Schön«, erwiderte Murdock. »Ihr legt das Zeug in ein Schließfach am …«
    »Nein, ein gleichzeitiger Austausch. Entweder wir sehen Jo und die Kanans, oder ihr kriegt gar nichts.«

    Murdock atmete durch. »Dann ein Ort, wo sich die Cops nicht unter die Leute mischen können.«
    Gabe überlegte kurz. »An der Stanford University.«
    Die Stimmen näherten sich. Murdock zögerte.
    »Am oberen Ende des Campushofs«, fuhr Gabe fort. »Neutrales Gelände. Auf Hunderte von Metern von allen Seiten einsehbar. Da könnt ihr uns keinen Hinterhalt legen.«
    Murdock wartete auf Vance und Calder und starrte in den Dunst.
    »Sechzig Minuten«, sagte Gabe. »Halt die Ohren steif, Jo. Und noch was, ihr Arschlöcher - ich hoffe für euch, dass alles mit ihnen in Ordnung ist, wenn ihr sie abliefert. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja. Aber mit dem Zeug auch.«
    Jo wollte das Gespräch beenden. »Also los, wir treffen uns in einer Stunde.«
    »Bis dann.« Gabe ging aus der Leitung.
    »Scheiße.« Murdock gaffte das Telefon an. »Wenn er gelogen hat, wirst du es bereuen.«
     
    Gabe musterte Ferd. »Gut gemacht.«
    »Wirklich?«
    »Cojones wie Bowlingkugeln aus Messing.« Er rief die Auskunft an. »Ich brauche die Nummer des SFPD, nördliches Revier. Verbinden Sie mich bitte sofort.« Ferd stand unter dem Eingangslicht und kratzte sich im Gesicht. »Was machen wir jetzt?«
    »Wir bitten die Polizei, anhand des Handysignals Jos Standort festzustellen. Wo hast du dir eigentlich diese abgebrühte Sprache angeeignet?«

    Ferd kratzte sich an Armen und Brust. »Das muss man einfach draufhaben, wenn man sich bei Compurama mit durchgeknallten Computerfreaks rumschlägt.«
    Gabe wurde mit dem Revier verbunden. »Ich muss dringend mit Lieutenant Tang sprechen. Es geht um den Fall Kanan.«
    »Bleiben Sie bitte dran«, antwortete der diensthabende Officer.
    Ferd nahm die Brille ab. »Was wirst du jetzt wegen Jo unternehmen?«
    Gabe warf ihm einen Blick zu. »Ich folge ihrer Spur. Das ist mein Beruf. Ich finde Leute, die in der Klemme sitzen, und hol sie da raus.«

KAPITEL 30
    Amy Tang und Officer Frank Liu schritten an den Häusern entlang, zwischen denen der Nebel wogte.
    Tang deutete nach vorn zur Querstraße, wo der gestohlene rote Navigator geparkt war. »Sie nehmen die Straße, ich die Seitengasse. Alles schön unauffällig. Wir treffen uns am anderen Ende des Blocks.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Nennen Sie mich nicht Ma’am.«
    »Ja, Lieutenant.«
    Liu bog um die Ecke. Tang steuerte auf den Anfang der Seitengasse zu. In einer Entfernung von ungefähr sechzig Metern drang Licht aus einem Fenster und fiel auf das rieselnde Wasser in der Abflussrinne. Sie knöpfte die schwarze Pijacke auf und öffnete den Verschluss ihres Halfters.
    Auf leisen Sohlen drang sie in die Dunkelheit vor. Es stank nach feuchtem Karton und Müll. Ihr Blick strich über Türen und dunkle Fenster. Hinauf zu den Dächern.
    Aus einem Gebäude links hörte sie das Summen einer Klimaanlage. Mit jedem Schritt nahm der von den Mauern widerhallende Verkehrslärm ab. Jetzt näherte sie sich dem
Friseursalon. Die Fenster im ersten Stock waren erleuchtet. Schatten wanderten über die Decke. Vorsichtig schlich sie voran. Fünfzehn Meter weiter war das Fenster des Sportgeschäfts. Dahinter war eine mit roter, abblätternder Farbe bemalte Metalltür zu erahnen.
    Drinnen bewegte sich eine Gestalt.
    Sie ging einfach vorbei. Einen Meter nach der Tür blickte sie sich um. Die Gestalt hinter dem Fenster lief auf und ab. Durch das drahtgitterverstärkte Milchglas konnte sie nicht erkennen, ob es Kanan war. Sie überquerte die Gasse und zog sich auf der anderen Seite in den Schatten zurück, um das Haus im Auge zu behalten.
    Plötzlich vibrierte ihr Telefon. Sie entfernte sich noch ein Stück vom Fenster und meldete sich flüsternd. »Tang.«
    Es war der wachhabende Officer aus dem Revier. »Ein Gabe Quintana für Sie. Sagt, es ist dringend.«
    »Stellen Sie ihn durch.«
    Es klickte im Handy, und Gabe war in der Leitung. »Lieutenant, wir haben eine kritische Situation. Jo wurde als Geisel genommen.«
    Sie erstarrte. »Heilige Scheiße.«
    In aller Kürze gab er das Gespräch mit Jo wieder. »Mindestens zwei Männer sind beteiligt. Das Treffen findet in einer Stunde statt.«
    Auf der anderen Seite der Gasse hob die Gestalt hinter dem Milchglasfenster etwas hoch.
    »Die werden sicher gleich

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